Die Besucherzahlen in den USA steigen wieder. So konnte zum Beispiel Los Angeles eine Erholung der Besucherzahlen vermelden, die mit 46,2 Millionen wieder rund 90 % der Zahlen von 2019 – vor Corona – erreicht haben. Im Jahr 2022 stieg die Zahl der internationalen Gäste um fast 2 Millionen an, was einem Zuwachs von 81,7 % im Vergleich zum Corona-Jahr 2021 entspricht.
Sport in Los Angeles
Mit zehn Profi-Sportteams, den meisten aller US-Städte, ist L.A. stolz darauf, in nächster Zeit Gastgeber einer Reihe von großen Sportereignissen zu sein: Beispielsweise finden die U.S. Open Championship hier im Juni 2023 statt, 2026 folgt die Fußball-Weltmeisterschaft und 2028 schließlich die Olympischen und Paralympischen Spiele.
L.A. gilt als Hochburg des Profisports. Mit Basketball (NBA – Lakers und Clippers; WNBA/Frauen – Sparks), Baseball (MLB – Dodgers), Eishockey (NHL – Kings), American Football (NFL – Rams und Chargers) und Fußball (Soccer) sind die fünf bedeutendsten Profisportarten vertreten. Im Fußball gibt es sogar drei Teams: das Frauen-Fußballteam Angels City FC und die beiden MLS (Major League Soccer)-Teams L.A. Galaxy und Los Angeles FC (LAFC). Das BMO Stadium, Heimat des LAFC und von Angel City FC, liegt zentral im Exposition Park, gleich gegenüber dem historischen Olympiastadion (s.u.).
Zu den Profi-Teams in L.A. selbst gesellen sich im benachbarten Anaheim eine weitere Baseball- (Angels) und Eishockeymannschaft (Ducks). Dazu bieten die beiden großen Universitäten, UCLA (University of California at Los Angeles) und USC (University of Southern California), sehenswerten College Football, College Baseball und College Basketball.
Die Crypto.com Arena ist Heimat der legendären L.A. Lakers, der Kings (Eishockey) und Sparks (Frauenbasketball). Im Dodger Stadium, im Elysian Park oberhalb der Innenstadt gelegen, tritt der gleichnamige Baseballclub an. 1962 eröffnet, finden hier bei Dodgers-Spielen – neben den New York Yankees und den Boston Red Sox eine der legendären Baseballmannschaften – jeweils 56.000 Zuschauer Platz! Im Los Angeles Memorial Coliseum von 1923 fanden schon zwei Olympische Sommerspiele (1932 und 1984) statt; 2028 wird es wieder dazu genutzt werden. Heute spielen hier die Trojans, das College Football-Team der USC, es finden Konzerte und die Eröffnungsveranstaltung von NASCAR (Autorennen) statt.
Nevada – Übernachten bei den Mustangs
Mustang Monument ist eine neue Ranch nahe der Ortschaft Wells im US-Bundesstaat Nevada, die „luxury wilderness adventure“ bietet. Das Schutzgebiet mit einer Größe von über 2.300 qkm liegt nur rund zwei Stunden von Salt Lake City im benachbarten Utah entfernt. Dort befindet sich seit 2008 Madeleine Pickens‘ „Saving America’s Mustangs“-Headquarters. Das neue Öko-Resort ist Heimat von über 600 Abkömmlingen von Wildpferden, die einst den Pionieren halfen, den Westen zu besiedeln. Gäste der Ranch können die Mustangs in ihrer originalen Umgebung sehen und dabei in höchstem Luxus schwelgen. Zum Übernachten stehen zehn handbemalte Tipis zur Verfügung, dazu gibt es zehn Luxus-Cottages. Im Übernachtungspaket sind alle Mahlzeiten und Getränke enthalten. An Aktivitäten werden Wanderungen, Fahrten zu den Pferden, Koch- oder Cocktail-Kurse, Picknicks, Spa-Behandlungen und Vorführungen angeboten.
- Infos: Mustang Monument, Wells/NV, Tel. 1-888-979-1422, www.mustangmonument.com
Nevada – Kamelrennen in Virginia City
Seit mehr als 60 Jahren gehören die International Camel & Ostrich Races zur Geschichte des Städtchens Virginia City, eine gute halbe Fahrstunde südlich von Reno gelegen. Das Kamel- und Straußenrennen ist ein beliebtes, jährlich stattfindendes Ereignis und findet dieses Jahr vom 8. bis 10. September statt. Initiator der Idee, Kamele, Strauße und Zebras in die Wüstenlandschaft von Nevada zu holen, war 1959 der „Territorial Enterprise“, jene Zeitung, für die einst schon Mark Twain schrieb. Der „San Francisco Chronicle“, der sich wegen einer Fake-Meldung zum Gespött gemacht hatte, schickte im folgenden Jahr erstmals ein Team von Kamelen aus dem Zoo von San Francisco zum Rennen. Dieses Jahr neu auf dem Programm stehen, außer den Rennen am Samstag und Sonntag, die Hot Camel Nights – ein zusätzliches Rennen am Freitagabend. Am Familientag am Sonntag reiten dazu die ersten 100 Kinder kostenlos auf einem Kamel.
New York News
Fast 500 Restaurants in allen fünf Stadtbezirken bieten vom 24. Juli bis 20. August vier Wochen lang Sonderangebote in Restaurants. Während der von Mastercard gesponserten NYC Summer Restaurant Week gibt es in ausgewählten Lokalen ein zweigängiges Mittagessen für $30, $45 oder $60 und ein dreigängiges Abendessen für $30, $45 oder $60. Die zweimal im Jahr, im Winter und Sommer, stattfindende Aktion bietet Gästen die Option, aus einer Liste von fast 500 Restaurants in New York City zu wählen und sie zu erschwinglichen Preisen auszuprobieren.
- Reservierungen: www.nyctourism.com/restaurantweek
Vom 10. bis 20. August findet die 48. Harlem Week mit Livemusik, Tanzaufführungen, gastronomischen Angeboten, Kunsthandwerksständen u.v.a. Events statt. In Brooklyn beginnt am 31. August der West Indian American Day Carnival. Höhepunkt wird eine große bunte Parade am 4. September sein. Ebenfalls gefeiert wird in der Bronx: Vor 50 Jahren, am 11. August 1973, begann nämlich die Geschichte des Hip-Hops in New York City und die Bronx nimmt für sich in Anspruch, der Ort des Entstehend gewesen zu sein. Am 4. August findet z.B. das kostenlose Konzert „Birth of a Culture“ Grandmaster Flash and Friends im Crotona Park statt, am 11./12.8. folgt in Brooklyn das BRIC Hip-Hop 50th Anniversary Weekend.
- Infos zu Sommer-Events: www.nyctourism.com/things-to-do/events-and-festivals
In der New-York Historical Society wird seit 21. Juli und noch bis zum 7. Juli 2024 eine interessante neue Ausstellung – betitelt „Women’s Work“ – zur Rolle von Frauen als Arbeitskräfte in Amerika vom frühen 18. Jh. bis heute gezeigt. Was ist Frauenarbeit, weshalb haben Frauen zu bestimmten Zeiten bestimmte Jobs übernommen? Welchen Einfluss spielen Rasse, Sozialstand, Familienstand, sexuelle Orientierung etc.? Um solche Fragen geht es im zur Historical Society gehörigen Center for Women’s History mit Ausstellungsstücken verschiedenster Art.
Yellowstone National Park
Seit dem 1. Juli hat das historische Mammoth Hot Springs Hotel & Cabins im Yellowstone National Park nach den verheerenden Überschwemmungen zu Anfang der Saison 2022 wieder für Übernachtungsgäste geöffnet. Lobby und Shop des Hotels waren schon vorher für Besucher zugänglich, aber nun serviert auch das Terrace Grill Restaurant wieder Frühstück, Mittag und Abendessen. Der Speisesaal des Hotels ist hingegen noch geschlossen, ebenso dauern die Arbeiten am Mammoth Campingplatz an.
Wer diesen Sommer noch plant, den ältesten Nationalpark der Welt zu besuchen, sollte vorausschauend planen. Obgleich (noch) keine Reservierung erforderlich ist, wird der Andrang groß und viel Geduld gefordert sein.
- Infos: www.yellowstonenationalparklodges.com/lodgings/cabin/mammoth-hot-springs-hotel-cabins bzw. www.nps.gov/yell/planyourvisit/fees.htm
Neu in Las Vegas: Die Sphere
In Las Vegas wurde Anfang Juli nahe dem Strip, zwischen Venetian und Wynn Hotel eine neue Attraktion und Veranstaltungshalle, die Sphere, vorgestellt. Gemäß den Erbauern handelt es sich um die bisher größte kugelförmige Konstruktion der Welt. Genauer, feierte die „Exosphere“ Premiere, eine 170.000 qm große Projektionsfläche an der Außenseite des Gebäudes, bestehend aus 1,2 Millionen LED-„Pucks“. Im September soll dann die offizielle Eröffnung der Sphere mit einem Auftritt der Band U2 erfolgen, im November findet der Formel-1-Grand-Prix von Las Vegas hier statt. Im Inneren soll ein 15.000 qm -Display Konzerte und Filmvorführungen zu einem besonderen Erlebnis machen – für rund 18.000 Zuschauer. Außer Veranstaltungen wie den genannten wird es ständig eine Show geben: Die erste trägt den Titel „Postcard from Earth, a Sphere Experience“.
- Infos: www.thespherevegas.com
San Francisco: 150 Jahre Cable Cars
Anlässlich des Jubiläums der berühmten Cable Cars werden diesen Sommer ganz besondere Fahrten in historischen Wagen angeboten. Erstmals geöffnet für Besucher ist außerdem die Schreinerei, in der die Cable Cars restauriert werden. Der schottische Einwanderer Andrew Smith Hallidie, soll die Cable Car „erfunden“ und auf die Straßen gebracht haben. Die allererste Testfahrt fand am 2. August 1873 statt, schon am 1. September konnte dann Jede/r die erste Cable Car besteigen. San Francisco war die erste Stadt mit solchen von unterirdischen Kabeln betriebenen Wagen – und ist seit 1957 die einzige Stadt, in der solche Verkehrsmittel immer noch fahren! Die Market Street Railway, eine gemeinnützige Organisation, hat es sich zur Aufgabe gemacht, den historischen Nahverkehr in San Francisco zu erhalten.
Anlässlich des Geburtstags wird bereits seit Juni mit Veranstaltungen und Fahrten gefeiert, z.B. kann man in der größten und ältesten Cable Car, der „Big 19“, 1883 gebaut von der Southern Pacific Railroad, eine Runde drehen. Mit über 10 m Länge ist sie größer als die regulären Bahnen mit 8,40 m. Fahrten finden jeden Samstag 11-17 Uhr noch bis Oktober statt. Die jüngste Cable Car-Linie in San Francisco wurde 1891 eröffnet, ein Abschnitt auf der Hyde Street ist noch heute in Betrieb. „Car 42“ wurde originalgetreu restauriert mit Blattgoldbeschriftung und sieht aus wie zur Zeit der Inbetriebnahme 1907. Passagiere können damit zwischen dem Cable Car Museum und dem Aquatic Park am Ende der Hyde Street-Linie fahren (1. So. im Monat, bis Okt.).
Im Stadtteil Dogpatch werden die Cable Cars gebaut, repariert und restauriert. Zum Jubiläum können Besucher erstmals den Handwerkern über die Schulter schauen. Jeden 1. Freitag im Monat (bis Nov.) öffnet der Cable Car Carpentry Shop seine Türen und bietet öffentliche Führungen durch Schreinerei und Werkstatt an.
Beim Muni Heritage Weekend am 23./24. September geht es um den ÖNV insgesamt. Angeboten werden Fahrten in selten betriebenen historischen Straßenbahnen (Street Cars), Oldtimer-Bussen und einzigartigen Cable Cars. Dazu gibt es ein buntes Rahmenprogramm im San Francisco Railway Museum (77 Steuart St.).
Das Cable Car Museum in der Mason Street (Nob Hill) bietet interessante Ausstellungen sowie einen Blick in Depot und Maschinenraum. Zu den Stücken, die zu sehen sind gehören Cable Cars, ehemalige Ticketschalter u.a. „Zubehör“ sowie viele Memorabilien und Fotos. Gleichzeitig sind in dem roten Ziegelgebäude das Depot und die Werkstatt untergebracht. Im Maschinenraum schlägt das Herz des gesamten Cable Car-Netzwerks: Dort kann man die riesigen Räder beobachten, über die endlos die Kabel laufen.
Heute gibt es noch drei Linien: Powell-Mason, Powell-Hyde und California Street Line. Sie verkehren täglich zwischen 7 Uhr und 23 Uhr zu regulär $ 8, allerdings sind Cable Car-Fahrten im „All-Muni Pass“ ($ 13) enthalten. Noch bis Ende 2023 wird dieser Tages-Pass zum Jubiläums-Preis von $ 5 angeboten.
- Infos: www.sfcablecars.org/events, www.cablecarmuseum.org, www.sfmta.com/getting-around/muni/cable-cars
Chicago im Kunstfieber
Im September 2023 kehrt die alle zwei Jahre stattfindende Chicago Architecture Biennial, Nordamerikas größte Architektur und Design Ausstellung, zum 5. Mal nach Chicago zurück. Präsentiert werden die neuesten Innovationen in Design und Architektur aus aller Welt. Dreh- und Angelpunkt der Architecture Biennial wird das Chicago Cultural Center sein, wobei sich die Ausstellungen, Projekte und Programmpunkte auf die gesamte Stadt verteilen. Sämtliche Veranstaltungen und Ausstellungen sind kostenlos zugänglich.
Unter Ägide des „Floating Museum“, einem Künstler-Kollektiv, geht es darum, Verbindungen zwischen Kunst, Gemeinschaft, Architektur, Infrastruktur und Öffentlichkeit herzustellen. Wie kann das städtische Leben und die Infrastruktur einer Großstadt mit Hilfe Aller besser gestaltet werden? Wie kann man die Umwelt schützen und wirtschaftlichen Anforderungen gerecht werden? Mit Aktionen, Installationen, Performances sollen Menschen zum Nachdenken über das Leben in der Gemeinschaft und die verschiedenen Einflüsse angeregt werden. Am 21.9. eröffnet die „Ausstellung“, sie läuft bis 2. Januar 2024 an verschiedenen Orten im Großraum Chicago.
- Allgemeine Infos: www.choosechicago.com
BUCHTIPPS
Neu erschienen bei PONS sind kürzlich sogenannte „5-Minuten-Lektüren“. Es gibt sie zu den Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Koreanisch. „Sprachen lernen mit illustrierten Mind-Maps“ (der zentrale Wortschatz der jeweiligen Lektion) heißt die Devise. Die kleinen Bändchen richten sich an Leute, die wenig Zeit haben, eine Fremdsprache zu lernen. In unterhaltsamen Kurzgeschichten zu bestimmten Themen aus dem Alltag (z.B. im Café, beim Einkauf, Freunde-Treffen, etc.) lernt man quasi in einer kurzen Pause vielleicht nicht alles, aber doch einige sinnvollen Redewendungen. Da die Informationen thematisch sortiert sind, sollte man sie sich so besser merken können. Dazu stehen Worthilfen direkt über neuen oder schwierigen Begriffen. Die individuellen Vorkenntnisse der Lernenden berücksichtigend, gibt es die Lektüren entsprechend den Niveaus des europäischen Referenzrahmens in den Stufen A1 bis C2.
- 5-Minuten-Lektüren, 9,95 € im PONS Shop (https://de.pons.com/shop) oder im Buchhandel.
»Ein Vulkan ist ein lebendiges Wesen.«
… so der Fotograf Carsten Peter, der halsbrecherische Expeditionen mit der Kamera zu den Feuerbergen der Welt unternahm und dem ein Kapitel mit Interview in dem Begleitband zur Ausstellung „Vulkane“ gewidmet ist. Die Ausstellung selbst, die noch bis 10. Dezember im Lokschuppen Rosenheim läuft, ist sehenswert und hat hohen pädagogischen Wert. Noch informativer ist jedoch der Katalog zur Ausstellung, herausgegeben von Siebo Heinken, Journalist aus Hamburg (derzeit Redakteur bei „GEO“).
Das Buch gibt hervorragende Einblicke in Hintergründe, Geschichte und Gegenwart der Vulkane in aller Welt. Man lernt z.B. wie es vor rund 4,5 Milliarden Jahren bei der Entstehung der Erde zum Vulkanismus kam und weshalb dieser das Leben überhaupt erst ermöglicht hat, welche Folgen historische Eruptionen hatten und weshalb man beim Yellowstone-Vulkan von einer möglichen „Supereruption“ spricht. In großer thematischer Breite und gut aufgemacht, mit Fotos und Geschichten, Reportagen und Interviews informiert der Katalog über aktive Vulkane und berichtet von gefährlichen Expeditionen. Hilfreich sind die orange abgehobenen Kästen „Vulkane-ganz kurz“ sowie zusätzliche grau unterlegte Zusatz-Exkurse, viele Grafiken und Schemata.
Es geht in einzelnen Aufsätzen von Fachleuten um einzelne Ausbrüche und Vulkane, z.B. um den Vulkanausbruch in La Palma 2021 und seine Auswirkungen. Die Neuseeländische White Island explodierte ohne Vorwarnung 2016, wohingegen sich die Katastrophe 1980 am Mount St. Helens im US-Bundesstaat Washington lange vorher angekündigt hatte. Sie war wohl der erste weltweit ausführlich dokumentierte und erfasste Vulkanausbruch. Ebenfalls seit Langem gut erforscht ist der Yellowstone im US-Bundesstaat Wyoming. Wie die Beobachtung und Erforschung dieses besonderen Vulkanareals abläuft, lernt man bei dem Interview mit dem Chefgeologen Michael Poland.
In „Kaltes Land, heißes Land“ geht es um die größte Vulkaninsel der Welt, um Island. Deren rund 200 Feuerberge werden teilweise für Energiegewinnung und im Tourismus (Badevergnügen) genutzt. Ebenso verhält es sich mit der Vulkanlandschaft Eifel, wo in der Vergangenheit das Vulkangestein industriell genutzt wurde. Auch der Aufsatz „Bestaunt, verehrt, ausgebeutet“ handelt u.a. von den Vorteilen, in der Nähe von Vulkanen zu leben.
Mehrere Aufsätze im Band befassen sich mit „antiken Themen“, z.B. mit dem spektakulären Ausbruch des Vesuv 79 n. Chr. „Tod am Vesuv“ schildert die grausamen Ereignisse in Pompeji und Herculaneum, die von Plinius d.Ä. akribisch niedergeschrieben wurden. Daran schließt sich „Zu Besuch im Süden“ an, J.W. von Goethe auf seiner Reise durch Italien. Er bestieg in den 1780ern gleich dreimal den Vesuv und beschreibt emotional seine Erlebnisse. Gleichzeitig erkundete der englische Naturforscher William Hamilton den Vesuv, versucht aber eher wissenschaftlich das Phänomen zu erklären. Alexander von Humboldt, ebenfalls Naturforscher und Forschungsreisender, schrieb hingegen über seinen Versuch, den Chimborazo auf Teneriffa 1802 zu besteigen. Weit früher kam es zum „Ende von Thera“. Die griechische Insel Santorin hatte vor rund 3600 Jahren einen verheerenden, bis heute Rätsel aufgebenden Ausbruch erlebt. Ebenfalls „mythischen Character“ hat der Fuji in Japan, „Symbol der Ewigkeit“. Der Künstler Katsushika Hokusai befasst sich im Buch in einer Serie von 36 Ansichten mit dem Heiligen Berg.
Hilfreiche allgemeine Informationen zum Thema Vulkanismus bietet vor allem das Kapitel „Eine Welt der Vulkane“. Es geht um Entstehung, Unterschiede und Erdgeschichte, illustriert durch anschauliche Zeichnungen, Grafiken, Modelle, z.B. zur Konstellation der Erdplatten, zu verschiedenen Arten von Ausbrüchen und unterschiedlichen Vulkantypen. Ebenfalls allgemeiner Art ist ein Interview mit der Vulkanologin Nicole Richter über Möglichkeiten und Grenzen von Prognosen. Interessant: es gibt insgesamt rund 250 mit Messinstrumenten überwachte Vulkane! Das Schlusskapitel fasst dann das Gesagte zusammen, indem es Beispiele für Ausbrüche mit weitreichenden Folgen liefert. Ein Glossar mit Vulkanen von A-Z, mit Literatur, Websites, Filmen und Nennung der Autoren und Fotografen rundet diesen informativen, schön gestalteten und dazu mit eindrucksvollen Fotos versehenen Band ab.
- Heinken, Siebo (Hsg.), Vulkane. Die phantastische Welt der Feuerberge (wbg Theiss, Darmstadt, 2023, 27,90 € in der Ausstellung, sonst 40 €).
Text: ©Drs. Margit Brinke – Peter Kränzle, http://travelingtramps.blogspot.com
Fotos: ©MB mit Ausnahme Ausstellung „Vulkane“, Poster und Buchcover ©LokschuppenRosenheim