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USA-Westen / Arizona: Grand Canyon Ranch – Helikopterflug und Ranchurlaub

News aus Arizona zusammengestellt von den Autoren des Bandes „USA-Westen“ M. Brinke – P. Kränzle

„I’m a cowboy, on a steel horse I ride – I’m wanted – Dead or alive!“ – Bon Jovis weltbekannter Hit von 1986 gilt heute noch als Hymne für freiheitsliebende Hardrock- und Westernfans. Auf den ersten Blick würde man Nigel Turner nicht dazu zählen, eher ruhig und bescheiden wirkt der Brite, der mit Heli USA Airways und Grand Canyon Ranch zwei lukrative Unternehmen im Dunstkreis der legendären Entertainment-Metropole Las Vegas betreibt.

Reiturlaub im Wilden Westen – Von einem Engländer der auszog um Rancher zu werden

Doch Turner, der sich selbst als „Englishman-turned-cowboy“ bezeichnet, hat die Hymne – Jon Bon Jovi zählt übrigens zu seinen begeisterten Gästen – nicht ohne Grund gewählt: Wenn es darauf ankommt, ist Nigel durchaus ein Cowboy der alten Schule, sicher auf dem Pferderücken und energisch, was seine Rechte angeht. Der einstige Hubschrauberpilot der British Army, der seine letzten Jahre als VIP-Flugkapitän für Prominente verbracht hatte ehe er 1986 nach Los Angeles ausgewandert war, kaufte im Jahr 2000 eine alte Ranch, etwa 427 qkm Land am Westrand des Grand Canyon im US-Bundesstaat Arizona. Zuvor hatte er schon sein Hubschrauberunternehmen „Heli USA“ gegründet und wollte nun Hubschrauberflüge über die faszinierenden Schluchten des Grand Canyons anbieten; damals wurden solche Touren nur mit  Leichtflugzeugen durchgeführt.

Hubschrauber-Touren über Grand Canyon in Arizona

Inzwischen gibt es mehrere Helikopter-Touren in Las Vegas, doch Nigel Turner ist diesbezüglich immer noch führend, speziell da er 2012 seine Flotte auf nagelneue Maschinen umgestellt hat. Eigens für Heli USA wurden sieben AgustaWestland 119KE-Helikopter – die „Ferraris unter den Hubschaubern“ – hergestellt und damit verfügt Turner über die beste und luxuriöste Heli-Flotte der Welt. Geflogen wird vom McCarren International Airport in Las Vegas, es stehen verschiedene Touren, z.B. über die Stadt oder über Lake Mead und Grand Canyon auf dem Programm. Außerdem können Gäste ein Paket buchen, das außer dem Rundflug einen Besuch bzw. eine Nacht auf der Ranch einschließt.

Vom Helikopterpiloten zum Rancher – Wildwestflair in der Mohave-Wüste

Mit dem Kauf einer historischen Ranch erfüllte sich Turner einen Jugendtraum. Er gestaltete sie zu einer sogenannten „Dude Ranch“ um – mit Pferden, Rindern, Schießstand, rustikalen Unterkünften und vielseitigen Cowboys. Hier können Gäste für einen Tag bzw. über Nacht Wildwestflair erleben. Die sich zwischen der kleinen Ortschaft Meadview und dem Reservat der Hualpai-Indianer im Nordwesten Arizonas ausbreitende Ranch liegt an den Diamond Bar Springs, Quellen, die schon die prähistorischen Indianer nutzten. Um 1860 waren die ersten Goldsucher hier aufgetaucht, später legten die Mormonen während ihrer Trecks auf der Diamond Bar Road Stopps an den Quellen ein. Wellington Starky erbaute dann die Diamond Bar Ranch, die 1904 der ehemalige Revolverheld und Outlaw Tap Duncan erwarb um ein neues, seriöses Leben als Rancher zu beginnen. Zu seinen Cowboys gehörte übrigens ein gewisser Bruce Kiskaddon (1878–1950), der zu den bekanntesten Cowboy Poets zählt; seine Gedichte wurden über 30 Jahre lang von der Los Angeles Times publiziert. Duncan wurde 74-jährig auf der Route 66 in Kingman von einem Auto überfahren und starb, danach verfiel die Ranch, bis Nigel Turner die Bühne betrat.

Wildwestfeeling und Lagerfeuerromantik in faszinierender Wüstenlandschaft

Das Anwesen liegt in der scheinbar lebensfeindlichen Mohave-Wüste – in einer dennoch faszinierenden Landschaft. Der zur Ranch gehörige Wald aus Joshua Trees gilt als weltweit zweitgrößter seiner Art nach dem Joshua Tree Nationalpark in Kalifornien und während Trail Rides oder Planwagenfahrten können Gäste die einzigartige Flora und Fauna, erläutert von erfahrenen Cowboys, erkunden. Zur Authentizität trägt eine kleine Büffelherde bei, vor allem aber sorgen die gebotenen Cowboy&Rodeo-Shows auf der Ranch, die Ausritte, Blockhütten und Tipis und die Lagerfeuerromantik mit Countrymusik am Abend für den passenden Rahmen. Der Sternenhimmel ist hier grandios und wird lediglich ein bisschen durch die Lichter der nur zwei Autostunden bzw. 45 Flugminuten entfernten Stadt Las Vegas beeinträchtigt.

Ranchurlaub individual – von der Luxusblockhütte bis zum gemütlichen Tipi

Das angenehme milde Klima macht die Grand Canyon Ranch auch in den Herbst- und Wintermonaten zu einem attraktiven Ziel für Reisende, die Las Vegas besuchen oder auf der nahegelegene Route 66 unterwegs sind. Vor allem bildet das Ranchleben eine willkommene Abwechslung zu all dem Glitz und Glimmer, dem Lärm und den Lichtern in der Casinostadt Las Vegas. Doch auch Gäste, die nicht von dort mit Heli USA anreisen, sind auf der Ranch willkommen. Neben luxuriös ausgestatteten Blockhütten stehen Gästen gemütliche Tipis zur Übernachtung zur Verfügung. Für Verpflegung wird im zentralen Haupthaus gesorgt, dort gibt es deftiges Abendessen und Cowboy-Frühstück mit Bratkartoffeln, Eiern und Speck.

Infos

Heli USA Airways bietet verschiedene Hubschrauber-Touren zum Grand Canyon und über den Strip an. Einige beinhalten einen Stopp bzw. eine Übernachtung auf der historischen Grand Canyon Ranch, inklusive Programm und Verpflegung. Eine Übernachtung im Wilden Westen ist auch ohne Flug buchbar: www.heliusa.com bzw. www.grandcanyonranch.com

© Margit Brinke und Peter Kränzle, Autoren des Bandes „USA-Westen“

Weitere Reisetipps zum Westen der USA finden Sie in dem Iwanowski Reiseführer USA-Westen. (auch auch ebook erhältlich) Der Versand innerhalb Deutschlands ist kostenfrei.

 

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