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USA News #40

COLORADO: Historische Eisenbahn Durango & Silverton fährt mit der Zeit

Als spektakulär gelten Zugfahrten mit der Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad (D&SNGR) im Südwesten des Bundesstaates Colorado. Entlang des reißenden Gebirgsflusses Animas fährt die Schmalspurbahn, die 1881 fertiggestellt wurde, durch die Rocky Mountains. Auch wenn angesichts der sieben betriebsfähigen Dampflokomotiven (die größte Flotte in den USA!) die Zeiten stehen geblieben zu sein scheinen, ist die Bahn längst im 21. Jahrhundert angekommen: Neuerdings werden die Dampfloks nicht mehr mit Kohle geheizt, sondern mit recyceltem Öl! Damit soll der Betrieb der Bahnen nachhaltiger gestaltet werden. Im April 2018 begann man mit der Umstellung der Dampflokomotiven auf Öl, aus der Region gesammelt und hier wiederaufbereitet.

Ebenfalls neu ist ein eigener Stopp an der Strecke für Backpacker und Outdoorfans. Dieser halt in der Wildnis bietet sich an um von hier zu Tages- oder Mehrtagestouren durch den San Juan National Forest und die Weminuche Wilderness aufzubrechen. Auf dem Rückweg nach Durango hält man den Zug wieder an, indem man an den vorgesehen Stopps den Lokführer auf sich aufmerksam macht.

Die D&SNGR fährt von Mai bis Oktober mehrmals täglich von Durango nach Silverton und zurück. Die Fahrt dauert 3,5 Stunden. In Silverton auf rund 2.900 m Höhe hat man dann zwei Stunden Zeit zur Erkundung des historischen Bergbauorts mit altem Saloon und historischen Bars und Hotels. Im Winter fährt der Zug nur bis zur Cascade Station.


SAN FRANCISCO – Grüne News

Die San Francisco Travel Association hat einen neuen Travelplanner (Stadtführer) aufgelegt, der weiterhelfen soll, einen Besuch in der Stadt zu planen. Außerdem gibt es eine neue deutsche Webseite. Sie ist über „Language“ in der Bedienungsleiste oben rechts erreichbar.

Ex-Militäranlage, heute ein grünes Idyll: The Presidio

The Presidio of San Francisco“ ist ein ehemaliger Militärposten, der später in einen städtischen Nationalpark, über 6 qkm groß, umgewandelt wurde. Abgesehen von atemberaubenden Aussichten auf die Golden Gate Bridge gehören Trails, Wälder, Seen und Strände zum Areal, dazu gibt es Hotels wie die höchst empfehlenswerte Lodge at the Presidio, Restaurants und das Walt Disney Family Museum.

Das Presidio ist Teil der Golden Gate National Recreation Area und zugleich ein Top-Spot für Astronomie-Fans.  Die San Francisco Amateur Astronomers Association veranstaltet dort öffentliche „Star Parties“ und stellt riesige Teleskope zur Verfügung (www.sfaa-astronomy.org/star_parties/city). Im Presidio Transit Center, wo auch die Busse in die Stadt abfahren, hat neu „Il Parco“, ein italienisch inspiriertes Café-Pizzeria, eröffnet. Auf dem Main Parade Lawn, rund um den neuen Park „Presidio Tunnel Tops“, stehen außerdem Foodtrucks zur Verpflegung zur Verfügung.

Täglich finden außerdem Campfire Talks mit Park Rangern – zur Geschichte des Parks – auf dem Programm. Die Veranstaltung ist gratis und findet nahe des Presidio Visitor Centers mit Blick auf die Golden Gate Bridge statt (www.parksconservancy.org/events/crissy-field-presidio-san-francisco-presidio-tunnel-tops/campfire-program). Direkt unter der Golden Gate Bridge liegt Fort Point, zwischen 1853 und 1861 gebaut. Beim „Fort Point History Talk“, der mehrmals täglich kostenlos angeboten wird, geht es um die Geschichte dieser Befestigungsanlage.


LOS ANGELES – Hollywood u.a. News

Am 11. März 2024 steht Los Angeles erneut im Scheinwerferlicht, wenn zum 96. Mal die Academy Awards verliehen werden (www.oscars.org). Filmfans hierzulande sind gespannt, ob sich Sandra Hüller über den Oscar als beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle in „Anatomy of a Fall“ freuen darf. Bisher gingen nur zwei der begehrten Trophäen in der Hauptrollen-Kategorie nach Deutschland: an Emil Jannings (1929) und Maximilian Schell (1961).

Ein Deutscher wird in Hollywood unvergessen bleiben: Carl Laemmle aus dem oberschwäbischen Laupheim, der 1912 Universal Pictures gründete und damit den Grundstein für die Filmmetropole Hollywood legte. Ab 19. Mai 2024 gibt das Academy Museum of Motion Pictures (www.academymuseum.org) in der neuen Ausstellung „Hollywoodland: Jewish Founders and the Making of the Movie Capital” einen umfassenden Einblick in die Entwicklung der Studios und die Geschichte Hollywoods.

Academy Museum – hier werden die Oscars verliehen

In den von Laemmle 1915 gegründeten Universal Studios Los Angeles (www.universalstudioshollywood.com) feiern die Studio Tours 2024 ihren 60. Geburtstag. Während dieser Führungen erhalten Besucher einen Blick hinter die Kulissen, auf Filmsets und in Studios. Im angeschlossenen Theme Park sind berühmte Kinofiguren wie die Minions, Simpsons, Harry Potter oder die Super Nintendo World zuhause.


Blick über die Stadt mit dem Hollywood Sign

Ebenfalls Jubiläum feiert der Mulholland Drive. Der Filmemacher David Lynch hat ihm mit dem Psychothriller „Mulholland Drive“ 2001 ein Denkmal gesetzt. Die Straße wurde 1924 als Mulholland Highway eröffnet und schlängelt sich über 38 km durch die Santa Monica Mountains und die Hollywood Hills. Vom der Jerome C. Daniel Overlook bietet sich guter Ausblick auf Hollywood Bowl, Downtown LA, den Pazifik und Catalina Island. Im Osten sind das Hollywood Sign und das Griffith Park Observatory zu sehen, im Norden das San Fernando Valley.

  • Infos: www.discoverlosangeles.com

NEW YORK – Neueröffnungen

Center for Brooklyn History ©NYTourismJulienneSchaer

Neu eröffnet hat in Brooklyn Heights, 128 Pierrepont Street, das Center for Brooklyn History (früher: Brooklyn Historical Society, www.bklynlibrary.org/locations/center-for-brooklyn-history) und zwar mit einer Ausstellung die den spannenden Titel trägt „Brooklyn Is …“ trägt. Ebenfalls neu in Brooklyn, genauer im Empire Stores Building in Dumbo, ist das Museum of Food & Drink (MOFAD, www.mofad.org).

The Apollo Stages at The Victoria ©NYTourismShaharAzran

In Harlem gaben am 1. Februar als Teil des Apollo-Kulturkomplexes The Apollo Stages at The Victoria (www.apollotheater.org/victoria-theater) ihr Debut. Das historische Theater Apollo wurde damit um einen neuen Aufführungsort in nächster Nähe erweitert. Die Eröffnungssaison bietet Stücke von Alex Harsley, Stefon Harris und Blackout, David Hammons u.a.

Ein weiteres neues Juwel in der Theaterszene ist das historische Brooklyn Paramount Theater in Downtown Brooklyn. Am 27.3. wird die 1928 erbaute Bühne nach langjähriger und aufwändiger Renovierung mit 2700 Plätzen eröffnen. Schon Ella Fitzgerald, Buddy Holly & The Crickets, Chuck Berry, Duke Ellington, Fats Domino, Frank Sinatra, Little Richard, Miles Davis, Ray Charles u.v.a. traten einst hier auf. Eine originale Wurlitzer-Orgel gehört zur Ausstattung (www.brooklynparamount.com).

  • Infos: www.nyctourism.com/de

TUCSON – Juwelen in der Wüste

Tucson ist gemeinhin bekannt  als Wüstenmetropole, für Saguaro-Kakteen-Wälder und natürlich für mexikanisches Essen und Kultur. An letztere erinnert am südlichen Innenstadtrand das Barrio Viejo (www.barrioviejo.com/history.html), ein inzwischen unter Denkmalschutz gestelltes historisches mexikanisches Viertel. In einige der liebevoll renovierten, bunten, historischen Adobehäuser sind Galerien – wie die Etherton Gallery – eingezogen. Sie sollen aus dem Viertel eine neue Kunstregion machen.


Ein ganz besonderes und weit weniger bekanntes Juwel der Stadt ist jedoch die DeGrazia Gallery in the Sun (https://degrazia.org), die nicht nur Werke des Künstlers Ettore „Ted“ DeGrazia enthält, sondern auch von ihm selbst gebaut wurde. Die Galerie ist kein Museum im üblichen Sinne und es handelt sich auch nicht um ein einziges Gebäude, sondern um ein Gesamtkunstwerk mitten in der Sonora-Wüste zu Füßen der Catalina Mountains im Nordosten der Stadt.

Eine historische Gefängnistür führt in die Gallery

Der Eingang besteht aus einer schweren Eisentüre, die er nach einer Gitter des Gefängnisses von Yuma nachgebaute. Zum Komplex gehören wunderschöne Kakteen-Gärten, Openair-Skulpturen und etliche Nebengebäude, wie die „Mission in the Sun“. Geplant wurde das Ganze von Ted DeGrazia (1909-1982) selbst, der nicht nur als Künstler und Musiker, sondern auch als Architekt ausgebildet war– erbaut hat er das ganze mit seinen indianischen Freunden der Tohono O’odham und Yaqui.


Geboren in einem Minenort in Süd-Arizona entwickelte Ted sich zunächst zum großen Trompeter mit eigener Big Band, ehe er sich 1944, nach Kennenlernen von Diego Rivera, der Kunst zuwandte und ein eigenes Studio in Tucson eröffnete. Wenig später, nach der Heirat, entstand dann der jetzige Standort. DeGrazia packte an, war Cowboy und ein kommunikativer, neugieriger Mann, der sich gut mit den in der Region lebenden indigenen Völkern verstand. Er war ein Multitalent, er malte viele Serien, über indianische Traditionen, über Rodeo oder Kinder („Los Niños“). Im Haus gestaltete die Böden aus Saguaro-Kakteen, schuf Keramik und Skulpturen und wurde in den 1960ern wirklich erfolgreich.

Einer der Ausstellungsräume mit Werken von DeGrazia

Ein weiteres, wenig bekanntes Museum in Tucson ist das Tucson Desert Art Museum (https://tucsondart.org). Nicht sonderlich attraktiv in einer der zahlreichen Strip Malls der Stadt gelegen, erstaunt die Sammlung umso mehr. Dieses von James E. Conley Jr. (1943-2000), einem im Mediengeschäft tätigen Philanthropen aus Wisconsin, gegründete Privatmuseum umfasst eine der hochkarätigsten Sammlungen von Navajo- und Hopi-Webarbeiten aus der Zeit vor 1940. Auch die ausgestellten Gemälde, u.a. von Dixon, Bierstadt, Moran, Corot, etc. sind von beachtlicher Qualität.


ELKO/NV – National Cowboy Poetry Gathering

Beim NCPG in Elko versammeln sich Top-Künstler

Nach dem Event ist vor dem Event… Und man sollte rechtzeitig planen, denn 2025 steht das 40. National Cowboy Poetry Gathering (www.nationalcowboypoetrygathering.org) auf dem Programm und das wird sicher ein ganz besonderes Erlebnis. Junge und ältere Künstler verschiedenster Ethnien, Dichter, Schriftsteller und Musiker, aber auch Rancher und Cowboys sowie Fachleute aus den USA, Canada, aber auch anderen Ländern werden dann wieder an verschiedenen Orten und Bühnen auftreten, musizieren, vortragen und über zukunftsweisende Themen wie nachhaltige Viehzucht diskutieren.


Veranstalter ist das Western Folklife Center (www.westernfolklife.org) mitten in Downtown Elko, untergebracht im alten Pioneer Hotel und gut ausgestattet mit Gallerie und Shop, einer Bar, dem Pioneer Saloon, und der G Three Bar Theater (Bühne). Die drei Haupttage des Events sind Donnerstag bis Samstag, wenn ganztägig „Panels“ an verschiedenen Orten stattfinden, Konzerte, Gedichtvorträge, Filmvorführungen, Workshops aber auch interessante Vorträge und Diskussionen wie heuer zu „Sustainable Ranching“ oder „Regenrative Agriculture“, zu Klimawandel und Holistic Management. Höhepunkte sind an den drei Tagen die Abendshows, jeweils zwei im großen Auditorium sowie im familiäreren G Three Bar Theater.

Im Pioneer Saloon des Western Folklife Centers

Elko steht für Eisenbahn, Minen und Ranching

Gut übernachten lässt sich übrigens im Hampton Inn Elko (www.hilton.com/en/hotels/ekoelhx-hampton-elko), modern und gut ausgestattet mit großen Zimmern. Zum Paket gehören ein gutes Frühstück, es gibt einen Innenpool und eine Guest Laundry (Wäsche).

  • Infos: https://exploreelko.com

Text: ©Drs. Margit Brinke – Peter Kränzle, http://travelingtramps.blogspot.com
Fotos: ©MB sofern am Bild nicht anders angegeben

 

 

 

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