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USA News #41

Spring Has Sprung

Der Frühling ist da und es wird langsam Zeit, die nächste US-Reise zu planen. Denn die USA erlebt derzeit einen Aufschwung in Sachen Besucherzahlen und was für die einen (San Francisco) gut ist, ist für die anderen (Mount Rainier) bzw. dessen Besucher nicht uneingeschränkt von Vorteil. Nachfolgend einige News aus den USA.

Reservierungspflicht im Mount Rainier National Park


Unübersehbar ragt der knapp 4.400 m hohe Mount Rainier – der höchste Berg der zum Ring of Fire gehörigen Vulkankette – aus der Cascade Range in Nordwesten der USA heraus. Er fällt durch eine abgerundete Spitze und stark zerfurchte Hänge auf. Sein letzte große Ausbruch liegt über 2.000 Jahre zurück und letzte kleine Eruptionen wurden im 19. Jh. registriert.

Der zugehörige Nationalpark südöstlich von Seattle, im Staat Washington gelegen, hat eine Fülle an Outdoor-Aktivitäten und unvergleichliche Landschaften zu bieten. Vor allem im Frühsommer ist die Vielfalt an Flora und Fauna bestechend, dazu kommen eindrucksvolle Wasserfälle. Kein Wunder, dass in den letzten zehn Jahren die Besucherzahl im Mount Rainier National Park um etwa 40 % angestiegen ist. Gerade im Sommer führte und führt dies zu Überfüllung und einer Belastung des empfindlichen Ökosystems.

Als Reaktion darauf wird erstmals im Jahr 2024 ein zeitgesteuertes Reservierungssystem eingeführt. Dieses ist für zwei Bereiche des Parks gültig: den Paradise und den Sunrise Corridor. Für den Paradise Corridor auf der Südseite des Parks ist Reservierung von 24. Mai bis 2. September nötig, für den Sunrise Corridor an der Nordostseite vom 4. Juli bis 2. September. Die Reservierung kostet $ 2 und ist im genannten Zeitraum von 7-15 Uhr erforderlich; dabei gilt ein zweistündiges Einfahrtsfenster. Vor 7 Uhr morgens und nach 15 Uhr kann der Park weiterhin  ohne Reservierung befahren werden, ebenso bei Vorliegen einer Service-Reservierung (für Unterkunft, Camping, etc.). Hinzu kommen die NP-Eintrittsgebühr von derzeit $ 30 pro Pkw (inkl. aller Insassen).

Besucherplus in San Francisco


San Francisco ist wieder im Aufschwung: Nachdem die Stadt in den letzten Jahren mit Problemen (Drogenszene, Obdachlose und gestiegene Preise) zu kämpfen hatte, zog die „Belle of the Bay“ 2023 wieder rund 23,1 Millionen Besucher an, was einem Anstieg von 5,2 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Auch die Besucherausgaben ($ 8,8 Mrd.) liegen um 18 % höher als im Vorjahr. Der Tourismus brachte der Stadt Steuereinnahmen in Höhe von über 600 Mio. Dollar ein und so sind wieder zahlreiche neue Jobs entstanden. Aktuell arbeiten 63.000 Personen in der Tourismusbranche, ein Plus von 18 % im Vergleich zum Vorjahr.

Die internationalen Besucherzahlen stiegen im Jahr 2023 um 26 %. Zu den fünf wichtigsten internationalen Märkten 2023 zählten Mexiko, Großbritannien, Kanada, Deutschland und Indien. Mit 227.500 Gästen – plus 35,9 % – liegt Deutschland auf dem 4. Platz im internationalen Ranking. Auch am Flughafen SFO konnte ein deutlicher Anstieg verzeichnet werden: 2023 waren es über 50 Millionen Passagiere, 18,7 % mehr als 2022.

Neu gestaltet wurde auch die San Francisco-Website: Künstler und Schauspieler stellen ihre Lieblingsplätze vor. Es gibt Insider-Tipps, z.B. von Alyssa Nakken, der Baseball-Assistenztrainerin der San Francisco Giants. Wo verbringen „Locals“ ihre Freizeit, wohin gehen sie gerne essen, was sollten Besucher bei ihrer nächsten Reise nicht verpassen? Das findet sich in der neuen Rubrik „Wie ich San Francisco sehe“ – auch in deutscher Sprache!

Ebenfalls neu erschienen ist der digitale San Francisco Traveler Visitor’s Guide.

Oklahomas Osage Nation

©TravelOK

Am 3. April hat die Osage Nation – ein Indianervolk, das nordwestlich von Tulsa, rings um die Ortschaft Pawhuska zuhause ist – ihr Osage Nation Visitors Center wiedereröffnet. An der Kreuzung von Pawhuskas Main Street mit der Lynn Avenue gelegen, bietet der vergrößerte Bau nun einen Coffeeshop mit Terrasse, in dem u.a. der vom Stamm gebrannte Kaffee (Ekowah Coffee) serviert wird. Es gibt Meeting Areas und eine Infostelle, an der sich Besucher über die Osage Nation informieren können. Dazu werden im Shop indianische Kunst, Schmuck u.a. handwerklich gefertigtes Kunsthandwerk verkauft.

Das interessante Museum der Osage Nation in Pawhuska

Das Osage Nation Museum [ONM] ist das älteste Tribal Museum in den USA und existiert seit den 1930ern. In Ausstellungen und Programmen geht es hier um die vielfältigen Aspekte der Kunst, Geschichte, der Sprache und Kultur im Laufe der Zeiten, es gibt Wechselausstellungen, Demonstrationen und Führungen. Weltweite Berühmtheit erlangte die Osage Nation durch das Sachbuch „Killers of the Flower Moon“ von David Grann sowie den Hollywood-Film von Martin Scorsese, der mehrfach für den Oscar nominiert worden war.


New York – What’s up?

Hudson River Park – Pier 97

Blick auf den Hudson River von The Edge

Der Hudson River Trail, der Weg entlang dem Ufer des Hudson River in Manhattan, war in Hell’s Kitchen bisher oft blockiert. Hier an der W 57th St., fast auf Höhe des Central Parks, wurde ständig gebaut, doch jetzt ist ein Fortschritt am Park at Pier 97 zu vermelden. Seit 2013 lag dieser Anleger brach, 2019 kamen dann erste Pläne ins Gespräch, als Eröffnungstermin wurde zunächst 2022 genannt. Der Pier ist eine Erweiterung des Clinton Cove Parks, des nördlichsten Pier des Hudson River Parks, gebaut 1921-1934 und viele Jahre Anleger der Linienschiffahrtsgesellschaft „Swedish America Line“ (Göteburg – NYC, ab 1915). Das alte Pier 97-Terminal Building kam übrigens auch im Film „Taxi Driver“ vor.

Mit dem Termin hat es natürlich nicht ganz geklappt, doch kürzlich wurde der Pier zumindest teileröffnet: Zugänglich sind bereits ein blaues Fußball-Feld, eine Pergola mit Bänken zum Picknick und am Ende des Piers eine Vielfalt an Sitzgelegenheiten zum Relaxen mit Ausblick, „Sunset Plaza Seating“ genannt. Noch geplant sind ein Spielplatz mit Wasser-Elementen, eine große Rutsche, eine Fahrrad-Reparaturstation und am Zugang ein Gebäude mit Verkauf und WCs sowie im Süden soll auch noch ein historisches Schiff angedockt werden. 

Luna Park in Coney Island


Dieses Jahr wurde der legendäre Vergnügungspark im Süden Brooklyns, an der Atlantikküste, mit dem traditionellen „Egg cream christening“ am Cyclone Roller Coaster eröffnet. Der Cyclone feiert dieses Jahr seinen 96. Geburtstag, doch auch sonst hat der Park viel zu bieten: neue Rides wie Tony’s Express (Achterbahn), Leti’s Treasure, eine Wildwasserfahrt, sowie einen Seilgarten und eine Zipline, Sky Chaser und Sky Tykes. Noch im Bau ist „Electric Eden Raceway“, ein Fahrgeschäft mit elektrisch betriebenen Go-Karts.

Der  Luna Park öffnete 1903 an Stelle des Sea Lion Park und existierte bis zu einem Brand 1944. Wohnbebauung folgte, der heutige Luna Park eröffnete 2010 an Stelle eines anderen Amusement Parks, dem Astroland. Geöffnet ist der Luna Park während des Spring Breaks (7.-16.4.) täglich, bis Memorial Day (27.5.) nur Fr.-So., danach täglich. Der Eintritt ist frei, lediglich die einzelnen Rides kosten.

Brooklyn’s Fifth Avenue: NYC’s Coolest Street

Brooklyns Park Slope, hip und angesagt! ©JoeBuglewicz-NYCTourism&Conv

Park Slope’s Fifth Avenue wurde kürzlich von „Time Out“ zur „coolsten Straße der Welt“ gekürt. Die Straße verläuft vom Barclays Center südwärts bis in die Nähe des Prospect Park, liegt günstig zum Kulturzentrum BAM und hat eine Vielzahl an Restaurants und Shops zu bieten. Ursprünglich befand sich hier holländisches Farmland. Park Slope ist bekannt für Bioläden und malerische Brownstone-Häuser, baumbestandene Gehwege, nette kleine Cafés u.a. Treffpunkte und gilt als „artsy escape from the urban jungle“.

Mini-Wald auf Roosevelt Island


Ein neuermini forest“ ist am Südende von Roosevelt Island am Entstehen. Initiiert und geleitet von SUGi Project, soll das nur gut 250 qm große Stück Land mit 1000 Pflanzen 40 verschiedener Sorten begrünt werden. Damit sollen das Erdreich gesichert, die Wasseraufnahmefähigkeit und die Luftqualität erhöht sowie Erosion und Überflutung vorgebeugt werden. Die Fauna kann damit ebenfalls gefördert werden und Ziel ist, eine neue, wenn auch kleine grüne Lunge in Manhattan zu kreieren. Für dieses spezielle Ökosystem kam die Miyawaki-Methode, eine Kreation des japanischen Botanikers Akira Miyawaki zum Zug. Diese umfasst gute Vorbereitung des Bodens mit Mulch und Kompost und enge Pflanzung, um schnelles Wachstum zu fördern.

Colorado Springs/CO


Colorado Springs wurde kürzlich zur „Olympic City USA“ ernannt und ist Heimat des U.S. Olympic & Paralympic Museum und des U.S. Olympic & Paralympic Training Center. In Colorado Springs befinden sich außerdem die Pro Rodeo Hall of Fame und die U.S. Airforce Academy. Doch bekannt ist die Stadt am Fuße der Rocky Mountains für ihre Umgebung, für Naturerlebnis und malerische Berg-Landschaften. Unu?bersehbar ist im Westen der Pikes Peak (4.300 m), der aus der Front Range, der östlichsten Bergkette der Rocky Mountains herausragt. Seit 1916 findet hier alljährlich ein bekanntes Auto- und Motorradrennen zu seiner Spitze statt: der Pikes Peak International Hill Climb (oder poetischer: „Race to the Clouds“). Die Cog Railway – eine Zahnradbahn – bringt Besucher zum Gipfel, oder es geht auch im eigenem Auto gemütlich auf dem Pikes Peak Highway hinauf. Trails führen zudem durch den umgebenden Pike National Forest. Mit dem Sunwater Spa oder dem Desert Reef Hot Spring im nahen Florence ist zudem hinreichend fürs Wohlbefinden der Besucher gesorgt.

Universal Studios Hollywood feiern Geburtstag

Die Universal Studio Tour feiert 60. Geburtstag ©UniversalStudiosHollywood

Den 60. Geburtstag feiert die Studio Tour at Universal Studios Hollywood. Und es gibt sie wieder: die Rot-Weiß gestreiften „Glamor Trams“ von 1964. King Kong ist zurück als Photo-Hintergrund, auch der „alte“ Hai (aus dem Film „Der Weisse Hai“), die erste Replik des Hollywood Signs und „Earthquake—The Big One“ (1989), wo ein Erdbeben der Stärke 8.3 nachempfunden wird. Neu ist auf dem Courthouse Square, wo Szenen des Blockbusters „Back to the Future“ gedreht wurden, eine originale Zeitmaschine und Doc Brown ist auch dabei! Der Runaway Train (1976) – ein Thriller – ist ebenfalls zurück. Passend zu den Attraktionen wurden auch Souvenirs und Imbissangebot neu gestaltet!

Tucson im Zeichen der Agave


Agaven sind eine der Leitpflanzen Süd-Arizonas, wachsen in der Sonora-Wüste, und wurden schon von den Indianern genutzt. Es gibt auch nicht nur eine  Agavenart, sondern viele, ebenso wie es nicht nur den bekannten Tequilla gibt, der aus dieser Pflanze hergestellt wird. Tucsons Agaven sind noch dazu bei Tieren sehr beliebt: Sie sind beliebter „Rastplatz“ für die Große Mexikanische Blütenfledermaus, die als Hauptbestäuber für die Agaven gilt und die Wüste auf ihrer Flugroute südwärts nach Oaxaca streift.

Für den Schutz der natürlichen Agave-Vorkommen – ein sehr fragiles Ökosystem – setzen sich Umweltschutzgruppen ein. Besonders die Grenzregion zwischen Arizona und Mexico ist geprägt von dieser Pflanze und von ganz besonderen mexikanischen und indianischen kulinarischen Traditionen. Deren Wahrung und Förderung haben Tucson zu der Auszeichnung „UNESCO World City of Gastronomy“ verholfen. Tucson gilt als die beste Stadt in den USA um mexikanische Küche zu genießen.

Tuscon wurde als „World City of Gastronomy“ ausgezeichnet!

Ein besonderes Projekt im Süden der Stadt, ist Mission Garden, ein „Living Agricultural Museum of Sonoran Desert“, mit alten Obstbäumen, traditionellen Pflanzen aller Art und essbaren nativen Pflanzen. Dieser ganz spezielle „botanische Garten“ liegt zu Füßen des Sentinel Peak, dort wo sich einst die Siedlung Cuk ?on der Tohono O’odham befand und heute ihr Dorf Wa:k neben der berühmten Mission San Xavier del Bac liegt. Im Garten erfährt man viel über „Native Plants“, aber auch über „Frühe Landwirtschaft“, wie sie einst die Tohono O’odham betrieben.

In Tucson lädt das Agave House zum Kennenlernen ein: mexikanische Küche wird hier mit passenden Flights aus über 100 auf Agave basierenden Getränken kombiniert. Auch geniale Chefköche wie Maria Mazon von Boca Tacos y Tequila, John Martinez von Tito and Pep, Carlotta Flores von El Charro Café, Devon Sanner (Zio Peppe) oder Scott Girod (Anello) laden in ihren Restaurants dazu ein, die mexikanische Küche und die Agaven kennenzulernen. Sie verwenden bevorzugt lokale Ingredienzien aus der Sonora-Wüste.


Beim vom 18.-21. April stattfindenden Agave Heritage Festival geht es um die verschiedensten Aspekte dieser Pflanze, Kulinarik, aber auch Kunst, Wissenschaft und Geschichte kommen zur Sprache. In seinem 16. Jahr findet das Festival mit über 55 Veranstaltungen an nur vier Tagen, kulinarischen Angebote, Verkostungen und Seminaren vom 18. bis 21. April an verschiedenen Orten im Stadtzentrum und in der Umgebung von Tucson statt. Die Eröffnung des Festivals erfolgt mit einem Konzert am Freitag, den 19. April durch Flor de Toloache und dem brasilianischen Jugendorchester Som do Sisal. Das Spektrum dieses einzigartigen Festivals reicht vom Rösten der Blätter im Mission Garden über Demonstrationen durch Mitglieder der Tohono O’odham mit Hinweisen zu verschiedenen Verwendungsarten der Agave in ihrem Volk, bis hin zu Informationen zur Samenproduktion und Konservierung, zu Biodiversität, Sustainable Farming oder Wasser-Management in der Wüste. Höhepunkt am 20.4. ist die Agave Fiesta, wo die Kulinarik im Vordergrund steht und es um die Herstellung von Spirituosen, allen voran Tequillas und Mezcals, aber auch daraus gemixten Cocktails, geht. Dazu gibt es Live-Musik von Mamma Coal und AB Sanchez.

 

Text: ©Drs. Margit Brinke – Peter Kränzle, http://travelingtramps.blogspot.com,
Fotos: ©MB sofern am Bild nicht anders angegeben

 

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