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Restaurant-Tipp New York: But First, Ramen!

New Yorks neue Nudelsuppen – ein Restauranttipp von den Autoren des Bandes „USA –Ostküste“, „USA-Nordosten“ und anderer USA-Bände, Margit Brinke – Peter Kränzle, November 2018

But First, Ramen! – So lautet die Devise in E.A.K. Ramen in New York. „IEKEI“, so spricht man „E.A.K.“ auf japanisch aus, bezieht sich auf eine spezielle Art von Ramen, was, grob gesagt, eine „Nudelsuppe“ ist.

Ramen gilt als das Soul Food von Japan, so etwas wie Mac & Cheese in den USA oder Hackbraten und Kartoffelpüree hierzulande. Generell besteht Ramen aus vier Hauptzutaten: Brühe, Nudeln, „Tare“ und „Toppings“. Während die Brühe aus Huhn, Schwein, Fisch/Meeresfrüchten oder Gemüse bzw. einer Mischung aus mehreren Brühen bestehen kann und unterschiedlich dick oder dünn, leicht oder gehaltvoll ist, unterscheiden sich die Nudeln optisch vor allem in Stärke, Länge und Form. „Tare“ hingegen ist eine ganz wichtige Zutat, eine „Würzsauce“, die dem Gericht sein Gerüst gibt und oft geheim gehalten wird. Die „Toppings“ variieren ebenfalls, üblich sind ein mariniertes Ei, Schweinefleisch und Gemüse wie grüne Zwiebeln oder Kohl und Algen. Ob man Ramen schlürft oder nicht, steht in dem New Yorker Lokal jedem frei – für Japaner ist Schlürfen ein Zeichen von besonderem Genuss.

Ost und West vereint in Nudelsuppe

Es gibt in Japan zahlreiche verschiedene Stile, vor allem unterscheidet man aber einen westlichen und einen östlichen (Tokyo)-Stil. Ramen ist eine Wissenschaft für sich in Japan und wird, wie alles dort, zur Perfektion getrieben! Osamu Tomita beispielsweise gilt mit seinem Ramen Shop in Matsudo unweit Tokyo als ein Idol. Er wurde schon mehrfach ausgezeichnet und spielt in dem Dokumentarfilm „Ramen Heads“ (2017, www.ramenheadsfilm.com) die Hauptrolle. Wer diesen Film gesehen hat, weiß welche Kunst und welcher Mythos hinter Ramen steckt!

E.A.K. Ramen ist in Japan mit zahlreichen Lokalen verbreitet, den Schritt über den großen Teich, in die USA, wagte man 2016, nach Los Angeles. Der Ramenshop im West Village war der zweite, kürzlich folgte ein weiterer in New Yorks Hell’s Kitchen. E.A.K. versucht beide Stile, Ost und West, zu vereinen. Verwendet wird eine dicke Brühe aus Huhn und Schwein, obendrauf kommt Spinat (statt grüner Zwiebeln), und – klassisch – Chashu (gerollter Schweinebauch), Nori (ein Algenblatt), ein Aji-tama Ei (ein mariniertes weich gekochtes Ei) und dicke Nudeln.

Preiswert und sättigend

Das Lokal im Village ist klein, lang gestreckt mit einer Bar vorn und einer offenen Küche hinten. Die schlichten Holztischchen reihen sich entlang der Wand auf. An Vorspeisen (unter $ 10) stehen zum Beispiel „Karaage Fried Chicken“ (Hähnchenschenkel), „Butakaku“ (Schweinebauch), „Ginger Gyoza“ (eine Art Ravioli) auf der Karte, dazu „buns“ (eine Art gedämpfter Knödel) und verschiedene (Fried) Rice Bowls.


Die Hauptrolle spielen jedoch die hübschen Schüsseln mit verschiedenen Sorten Ramen. Klassiker ist „The E.A.K.“ (Foto), bei „Oh So Hot“ kommt würziges Miso dazu. Eine vegetarische Version heißt „Go Green!“ (mit Kohl, Bohnensprossen, Soyamilch) und eine vegane „Green House“. Die Preise für die sättigenden großen Schüsseln liegen um Dollar 15.

An Getränken empfehlen sich (vor allem) verschiedene japanische Biere – interessant: Das Matcha Beer! – und Sake. Letzteren gibt es als Cocktail, aber auch „pur“ in exquisiter Auswahl. Soju (koreanischer Reiswein) steht ebenfalls auf der Karte und wird in Form von Cocktails serviert.

E.A.K. in Hell’s Kitchen verfügt über ein umfangreicheres Menü und andere Ramen-Varianten, z.B. basierend auf Hüherbrühe. Auch stehen mehr Vorspeisen und eine größere Zahl an Sakes im Angebot, doch ansonsten gilt auch hier: „But First, Ramen!“

• E.A.K. Ramen, 469 Avenue of the Americas (Greenwich Village), New York City, Tel. +1 (646) 863-2027, https://eakramen.com, tgl. 11–23 Uhr; mit neuer, größerer Filiale E.A.K. Ramen Hell’s Kitchen, 360 W. 46th St., 8th-9th Ave., New York City.
• E.A.K. Ramen, 7455 Melrose Ave., Los Angeles/CA, Tel. +1 (323) 866-1866, tgl. 11.30–23, Fr./Sa bis 1 Uhr.

© Text: M. Brinke-P. Kränzle
© Fotos: Margit Brinke, Michael Tulipan und Lily Brown

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