Markantester Bau ist das sogenannte Brückenhaus, das über der Aroser Allee gebaut wurde, darunter braust der Verkehr. Es gehört zum Typ Laubenganghaus: Die Wohnungen sind von außen durch einen balkonähnlichen Gang zugänglich.
Die Weiße Stadt hier in Reinickendorf zählt ebenfalls zur Berliner Moderne und wurde zwischen 1929 – 1931 erbaut. Insgesamt gibt es dort 1.268 Wohnungen auf einer Baufläche von 14,3 ha, die meisten davon verfügen über 2 ½ Zimmer, Bad/WC, Loggia und meistens auch über Zentralheizung. Die Durchschnittsgröße beträgt 50 qm. Einige dieser Wohnungen sind heute Eigentumswohnungen, der überwiegende Teil gehört der GEHAG (Gemeinnützige Heimstätten – Aktiengesellschaft).
Bei Planung und Bau stand die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund, teilweise wurden Bausegmente vorgefertigt. Die Häuserflächen sind weiß, aber unterbrochen durch Farbakzente an Fenstern, Dachüberständen oder Haustüren. Die Architekten waren Otto Rudolf Salvisberg, Bruno Ahrends und Wilhelm Büning, die Bauleitung lag in den Händen vom Stadtbaurat Martin Wagner.
Nach dem Krieg wurde von 1949 – 1954 der zerstörte Teil originalgetreu restauriert und unterliegt seit 1982 dem Denkmalschutz. Auffallend sind die großen Grünflächen, insbesondere entlang der Aroser Allee. Die geplante Infrastruktur der Siedlung war für damalige Verhältnisse beispielhaft: Es gab ein zentrales Heizkraftwerk, Kindergarten, Schulen, Ärztehaus, Apotheke, zwei Gemeinschaftswaschküchen und 24 dezentral an den jeweiligen Häuserecken verteilte kleine Geschäfte – Vieles baute man auch schon damals mit Blick auf praktischen Nutzen.
Weitere Informationen zur Siedlung Weiße Stadt.
© Michael Iwanowski, Verleger und Autor im Iwanowski’s Reisebuchverlag
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