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USA-Westen/Kalifornien: San Franciscos Museum of Modern Art neu eröffnet

Das neue SFMOMA in San Francisco vorgestellt von den Autoren der Iwanowski Reiseführer USA-Westen und USA–Nordwesten, M. Brinke – P. Kränzle, Mai 2016

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Am 14. Mai 2016 wurde das San Francisco Museum of Modern Art (SFMoMA) im trendigen Stadtviertel SoMa neu eröffnet. Der Kernbau war nach Plänen des Schweizer Architekten Mario Botta 1995 eingeweiht worden, doch nachdem die Räumlichkeiten für die einzigartige Sammlung klassisch-moderner und zeitgenössischer Kunst zu klein geworden waren, musste ein Anbau her. Dieser wurde nach Plänen des weltbekannten norwegisch-amerikanischen Architekturbüros Snøhetta, das auch am 9/11 Memorial & Museum in New York beteiligt war, in den letzten Jahren realisiert. Dazu kam außerdem eine neue Ausstellungskonzeption.

San Francisco Museum of Modern Art (SFMoMA):
Weit attraktiver als zuvor

SFMOMA-YerbaBuenaG KopieAuf fast verdoppelter Ausstellungsfläche stehen vom 14. Mai 2016 an außer 19 attraktiven Ausstellungsbereichen mit moderner und zeitgenössischer Kunst ein frei zugänglicher Lobbybereich (mit WiFi) im Erdgeschoss, insgesamt drei Lokale („In Situ“ Restaurant von Sternekoch Corey Lee sowie das Sightglass Café und das Café 5) sowie zwei Museumsläden zur Verfügung. Zusätzlich zu dem bisherigen Eingang an der Third Street mit einem Mobile von Alexander Calder, das den Blick nach oben lenkt, ehe Besucher über eine neue Treppe hinauf zur Helen and Charles Schwab Hall mit Hauptzugang und Kassen gelangen, entstand ein Zugang an der Howard Street. Hier befinden sich die sog. Roan Steps, eine treppenartige Sitztribüne aus Holz mit Blick auf die 2006 von Richard Serra geschaffene riesige Metall-Installation „Sequence“.

Architektonisches Highlight

Architektonisch scheint der Neubau von Snøhetta aus Bottas Bau herauszuwachsen. Er ist insgesamt hell gehalten und eher modern als postmodern: Die wellenartig leicht bewegte Fassade besteht aus etwa 700 Fiberglasplatten, beschichtet mit Sand aus der kalifornischen Monterey Bay. Innen dominiert, auch der skandinavischen Tradition der Architekten Rechnung tragend, viel helles (Ahorn-)Holz. Auffällig sind die Treppen, die ungewöhnlich gestaltet wurden und an die vielen Stairways in der Stadt erinnern sollen. Mehrere Terrassen am Neubau sorgen für die Verschmelzung von Innen und Außen und gewähren zudem grandiose Ausblicke auf Downtown und SoMa. Ungewöhnlich ist eine vertikale „Living Wall“ – eine senkrecht bepflanzte Wand aus etwa 19.000 regionalen Pflanzen.

Größtes Museum für moderne Kunst in den USA

SFMOMA-Bldg KopieDas SFMoMA gilt als das größte Museum für moderne Kunst in den USA, als die Vereinigung vieler verschiedener großartiger Sammlungen in einem Museum. Die Ausstellungsbereiche erstrecken sich über insgesamt zehn Etagen, wobei der Hauptteil der derzeit ausgestellten Stücke auf die private Doris and Donald Fisher Collection zurückgeht – das sind die Gründer der Bekleidungsfirma Gap. Dazu gehören Werke von Künstlern wie Chuck Close, Ellsworth Kelly, Roy Lichtenstein, Agnes Martin, Andy Warhol, Alexander Calder, Tony Cragg oder Richard Deacon sowie deutsche Kunst nach 1960, u.a. von Sigmar Polke und Gerhard Richter. Im dritten Geschoss befindet sich mit dem Pritzker Center for Photography die größte Fotosammlung der USA. Bis etwa 2020 werden Besucher Gelegenheit haben, die großartige Zusammenstellung zu betrachten, dann soll die Daueraufstellung neu gestaltet werden. Daneben finden regelmäßig mehrere Sonderausstellungen statt.

INFO: SFMoMA, 151 Third Street, tgl. 10-10 Uhr, öffentl. Bereich ab 9 Uhr, Do. bis 21 Uhr, $ 25 (bis 18 Jahre frei, 19-24 Jahre $ 19, ab 65 Jahre $ 22), www.sfmoma.org

© Text: M. Brinke – P. Kränzle, Fotos: M. Brinke bzw. Henrik Kam/SFMOMA (View Howard Street).

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