USA News #48

NEWS SAN FRANCISCO

Museumsneueröffnung 

Im Frühjahr 2025 wird im Hippie-Viertel Haight-Ashbury das Counterculture Museum eröffnen. Man würdigt damit legendäre und bahnbrechende gesellschaftliche Bewegungen. Es geht um Entwicklungen wie die Beat Generation, die Hippies, die Bürgerrechtsbewegung, die Rechte von Frauen oder LGBTQ+. In einzelnen Abteilungen befasst sich das Museum mit der Beat Generation, den 1960ern, den Bürger- und Frauenrechten und sowie LGBTQ+. Dabei werden Geschichte, Herausforderungen und Rückschläge sowie die bleibenden Erfolge solcher Bewegungen betrachtet.

Ebenfalls interessant in diesem Zusammenhang und betrieben von denselben Akteuren wird The Beat Museum, gegenüber dem legendären City Lights Bookstore. Dort geht es vor allem um die in den 1950ern in San Francisco entstandene Beat Generation, in erster Linie eine literarisch-intellektuelle Bewegung, angeführt von Autoren wie Jack Kerouac, Allen Ginsberg und William S. Burroughs.

• Infos: https://counterculturemuseum.org, 1485 Haight St. (Haight-Ashbury); www.kerouac.com, 540 Broadway (North Beach), https://citylights.com

AIDS Memorial Quilt

Bis 25. Januar 2026 steht im SFO Airport in einer Ausstellung der „AIDS Memorial Quilt“ im Zentrum. Der Quilt erinnert an das Leben von Menschen, die an den Folgen von AIDS verstorben sind. Er entstand als Reaktion auf fehlendes Handeln der Regierung auf die anfängliche AIDS-Krise und die soziale Ausgrenzung der Betroffenen. Cleve Jones, ein Schwulenaktivist aus San Francisco, soll als Erster eine Erinnerungsdecke für seinen verstorbenen Partner aus unterschiedlichen bunten Stoffstücken in Quilt-Technik zusammengenäht haben. Im Juni 1987 gründete Jones zusammen mit Mike Smith in San Francisco das NAMES Project, um an die AIDS-Toten zu erinnern. Ziel des Projekts war es, einzelne Decken zu größeren zu verbinden und an symbolträchtigen Orten öffentlich zu zeigen. Heute handelt es sich um das weltgrößte Gemeinschafts-Kunstprojekt, das kontinuierlich wächst und gegenwärtig aus mehr als 5.750 „Blöcken“ besteht und rund 54 Tonnen wiegt.

• Infos: www.sfomuseum.org/exhibitions/aids-memorial-quilt, www.aidsmemorial.org/quilt-history

Die Dinos sind unter uns

In den Gärten der California Academy of Sciences im Golden Gate Park werden vom 1. März bis 1. September 13 mechanisch, pneumatisch und elektronisch gesteuerte Dinosaurier in Originalgröße zu bewundern sein. Vom mächtigen Tyrannosaurus Rex über den gefiederten Deinonychus bis hin zum entenschnabeligen Parasaurolophus mit Babynest können Besucher zwischen den prähistorischen Modellen, die sich bewegen und brüllen, herumspazieren. Zudem gibt es ein Begleitprogramm mit Paläontologie-Workshops u.a. interaktive Programme für alle Altersstufen. Auch im Museum selbst gibt es eine vielseitige Sammlung an prähistorischen Exemplaren zu sehen.

• Infos: www.calacademy.org/exhibits/dino-days; allg.: www.sftravel.com/de

 UTAHS NATIONALPARKS

Im Zion National Park arbeitet man derzeit an der Lösung eines Verkehrsproblems, der Enge und Überlastung des Zion-Mt. Carmel Tunnels. In Zukunft sollen größere Fahrzeuge (v.a. große RVs/Camper) dort nicht mehr zugelassen sein.

• Infos: www.nps.gov/zion/learn/news/zion-national-park-announces-plan-and-timeline-to-reduce-likelihood-of-collisions-on-the-zion-mt-carmel-highway.htm

 Auch im Capitol Reef NP wird verbessert und zwar am Scenic Drive. Um die Sicherheit zu erhöhen, wurden mehr Parkplätze geschaffen. Der Andrang – 1,2 Mio im Jahr! – hatte dazu geführt, dass viele Besucher einfach entlang der Straße parkten. Dazu sollen Engstellen verbreitert werden.

• Infos: www.nps.gov/care/planyourvisit/scenic-drive-rehabilitation-project.htm

Topziel für ambitionierte Climber ist Notch Peak im Westen Utahs, nahe dem Hwy. 50 gelegen. Ein anderes eher „unentdecktes Juwel“ ist Richfield im Sevier County, ein Outdoor-Paradies erster Güte: von Climbing und Hiking über Kayaking, River Rafting, oder Paragliding bis hin zu ATVs und Snowmobiling im Winter ist Einiges geboten. 50 km südlich der Stadt steht im Fishlake Basin Pando, eine Klonkolonie von Zitterpappeln (Quaking Aspen/Populus tremuloides), die als größte Baumvergesellschaftung der Welt gilt. Ebenfalls einen Besuch abseits ausgetretener Pfade lohnt das Städtchen Helper, ein ehemaliges Minendorf, historisch interessant und heute bei Künstlern und Kunstliebhabern beliebt .

• Infos: www.visitutah.com, www.visitutah.com/de-de

KINDERFREUNDLICHES NEW YORK CITY

Zugegeben, New York ist teuer, doch hat die Metropole auch für Familien mit Kindern Einiges zu bieten – und das vielfach umsonst oder zu niedrigen Preisen! Aussichtsplattformen wie The Edge, Empire State Building, One World Observatory, SUMMIT One Vanderbilt und Top of the Rock bieten beispielsweise freien Eintritt für Kinder unter fünf Jahren in Begleitung eines Erwachsenen.

Das New Victory Theater ist ideal für Familien mit Kindern, bietet Workshops und Aufführungen für verschiedene Altersgruppen an. Im Battery Park in Lower Manhattan finden von April bis Oktober die Sundays at ShowBox mit kostenlosen Musik-, Tanz- und Puppentheateraufführungen statt. Etliche Museen bieten an bestimmten Tagen bzw. Zeiten freien Eintritt für Alle bzw. lassen Kinder preiswert oder umsonst ein. Zum Beispiel haben im Whitney Museum Besucher bis 25 Jahre freien Eintritt, am Freitag von 17-22 Uhr und am 2. Sontag jedes Monats werden sogar Alle gratis eingelassen.

Governors Island verfügt über die längste Rutsche in NYC mit einer Länge von knapp 20 m, es gibt einen Abenteuerspielplatz, eine urbane Farm, Hängematten u.v.a. Kindervergnügen. Die Überfahrt per Governors Island Ferry ist kostenlos für Kinder bis 12 Jahre. Wer Karussells liebt, findet in NYC z.B. das historische  Jane’s Carousel im Brooklyn Bridge Park, Le Carrousel im Bryant Park oder das SeaGlass Carousel im Battery Park. Neu eröffnet im Hudson River Park wurde der Pier 26 Science Playground und auf Pier 42 in der Lower East Side gibt es ebenfalls Spiel- und Sportplätze.

• Infos: www.nyctourism.com/de

DENVER IN FEIERLAUNE

Erstmals findet vom 3. bis 6. April 2025 gleich vier Tage lang das Denver Jazz Fest in verschiedenen Venues statt. Besonders der Stadtteil Five Points wurde aufgrund seiner afroamerikanischen Gemeinschaft und seiner lebhaften Jazzszene in der ersten Hälfte des 20. Jh. als „Harlem des Westens“ bekannt.

Die kulturelle Vielfalt Colorados wird in Denver jedes Jahr mit zahlreichen Festivals gefeiert, hier eine kleine Auswahl: Vom 14. bis 16. März feiert das Colorado Dragon Boat Film Festival sein 10-jähriges Bestehen. Das Denver March Powwow (21.–23. März) zelebriert das Erbe der Native Americans und beim Cinco de Mayo Festival (3.-4. Mai) dreht sich alles um die Latino-Bevölkerung von Denver. Das Festival findet in der Innenstadt zwischen Capitol und Rathaus im Civic Center Park statt.

An die Abschaffung der Sklaverei in den USA wird mit dem Juneteenth Music Festival (14.-15. Juni) erinnert. Gleich anschließend findet das Denver Cherry Blossom Festival (21.- 22. Juni) statt – und das bereits seit 51 Jahren. An zwei Wochenenden im September steht dann das Denver Oktoberfest auf dem Programm.

• Infos: www.denver.org/events/annual-events, zu Livekonzerten: www.denver.org/events/concerts-live-music.

SALT LAKE CITY BOOMT!

„SLC“ boomt. Ausbau und Modernisierung des Flughafens wurde gerade abgeschlossen, und man fiebert schon jetzt den Olympischen Winterspiele 2034 entgegen. Dazu könnte das berühmte Sundance Film Festival ebenfalls bald nach SLC umziehen. Die Meisten werden die Stadt am Großen Salzsee als „Mormonenstadt“ kennen, die Wenigsten wissen jedoch, wie sehr z.B. die kulinarische Szene in den letzten Jahren zu Höhenflügen abgehoben hat.

Raymond Mucillo ist studierter Philosoph, Koch und „Foodie“ in einer Person und bietet in Salt Lake City interessante Food Touren an. Auf seinen Beehive Bites & Sites-Touren lädt Mucillo zur Erkundung der Szene ein. Ein Stopp auf der Führung ist z.B. die Bewilder Brewing Company,  2019 von zwei Homebrewern in Downtown eröffnet und inzwischen für tolles Kolsch, Pilsner und für Ales bekannt. Zum Bier wird im Pub sogar ein bayerisches Brotzeitbrettl mit verschiedenen Bratwürsten, Brezen, Sauerkraut, Senf u.a. serviert.

Nächster Halt auf der Tour: Caputo’s Market & Deli – bekannt für seine Käseauswahl (teils im Hause produziert und in eigenen Käsekellern gekagert) und für die Salamis. In dem großen „Marketplace“ findet man jedoch weit mehr: eine Riesenauswahl an Schokoladen aus aller Welt, Balsamicos und Öle, Bitters und Spirituosen, Backwaren und Pasta, um nur Einiges zu nennen. Es finden Verkostungen, Festivals und Workshops statt und es gibt ein angeschlossenes Imbiss-Lokal.

The Tasting Room, wo Mucillo selbst in der Küche Regie führt, ist brandneu und neu ist auch das Konzept. In genial designtem Ambiente, modern, geschmackvoll, und doch gemütlich, mit langer Bar und Nebenräumen, die von Gruppen reserviert werden können, fühlt man sich von Anfang an wohl. Besonders beeindruckend ist hier die Weinkarte (mit empfehlenswerten Wine Flights), doch auch andere Spirituosen, Cocktails und Biere kommen nicht zu kurz. Ein Aushängeschild ist der Red Wine Milkshake, genannt The Wedding at Cana, auch als Dessert passend. Zum Getränk passend werden kleine Gerichte angeboten, besonders fein ist das Charcuterie Board mit vielerlei lokalen Käsesorten, mit Salami, Früchten, Eingelegtem, Nüssen u.a. Knabbereien. Es gibt auch Schinkenplatten, Gänseleberpastete, Räucherfisch, Hummus & Pita oder Oliven, ein paar Salate und einiges an Süßigkeiten.

• Infos: www.beehivebitesandsites.com, www.visitsaltlake.com/restaurants

Ebenfalls mit Wein, aber auch mit Whiskey beschäftigt sich Jim Santangelo. Er bietet ebenfalls empfehlenswerte Touren, Workshops und Verkostungen an: www.wineacademyofutah.com

Ken Sanders Rare Books ist eine Legende in Salt Lake City. Untergebracht in der früheren Stadtbücherei (heute Sitz des Leonardo Museums) gilt dieser Buchladen auf drei Ebenen mit antiquarischen, gebrauchten und neuen Bücher als Muss für Leseratten. Schwerpunkte sind regionale Themen, Western Americana, Grand Canyon, Colorado River oder National Parks. Der Besitzer, Ken Sanders, tritt regelmäßig in der „Antiques Roadshow“ auf PBS (ähnlich „Bares für Rares“ bzw. „Kunst und Krempel“) auf.

ELKO ZUM VIERZIGSTEN!

Jedes Jahr Ende Januar lädt die Kleinstadt Elko, im Nordosten von Nevada, zum National Cowboy Poetry Gathering ein. Die Bevölkerung des riesigen Landkreises Elko County besteht vorwiegend aus Minenarbeitern und Ranchern, doch es sind nicht nur die „Locals“, die sich dann rings um das Western Folklife Center, untergebracht im Historic Pioneer Hotel, zu diesem einzigartigen Festival treffen.

Zum 40. Mal haben sich 2025 Cowboys und Rancher, Einheimische und Besucher, Landbewohner und Städter, Poeten und Musiker, Aktivisten und Ökologen, Filmemacher und Fotografen, Kunsthandwerker und viele andere interessante Personen getroffen um der Western/Cowboy-Kultur zu huldigen. Künstler verschiedener Genres werden zum NCPG eingeladen, einige durchaus international bekannt, andere immer noch als Rancher oder Farmer, Cowboy, Pferdetrainer – oder -züchter, Rodeo Cowboy oder aber im Büro tätig. Quer durch Generationen und Geschlechter, Ethnien und Hautfarben ist hier alles vertreten und Teilnehmer wie Besucher kommen aus ganz USA, Canada und sogar Australien und Europa.

Es geht nicht allein um Dichtung und Musik, sondern um viel mehr: Es gibt Vorträge zu Umweltthemen, die gerade den Westen Nordamerikas betreffen, es gibt Workshops zur Lederbearbeitung, Cowboy-Cooking-Kurse oder Square Dance-Unterricht, Poeten geben Schreib-Workshops, Diskussionen zur Wasserproblematik oder zum richtigen Pferdetraining finden statt, historische und Western-Themen werden beleuchtet, Jugendprogramme, Filme und Touren, Jam Sessions, Ausstellungen, Künstlergespräche und Verkaufsshows – kurzum, das Programm ist einzigartig breit gestreut und verteilt sich auf fast eine ganze Woche, wobei das Kernprogramm von Donnerstag bis Samstag stattfindet.

Dann stehen ganztägig Panels, bei denen mehrere Künstler gleichzeitig auf der Bühne zu einem bestimmten Thema Gedichte oder Musik präsentieren, auf dem Programm. Diskussionsrunden und Open-Mics, Einzelkonzerte und –lesungen gehören ebenfalls dazu. Da viele Veranstaltungen parallel stattfinden, ist es umso wichtiger, vorher aus dem vielseitigen Programmheft auszuwählen.

Zu den Highlight gehören die großen Abendshows, die entweder im intimeren G Three Bar Theater (300 Plätze) im Pioneer Hotel in Downtown Elko (mit Shop, Bar und Museum) oder im großen Elko Convention &  Conference Center mit einem Veranstaltungssaal, der 900 Besucher fasst, stattfinden. Dazu gibt es verteilt auf die ganze Stadt weitere Veranstaltungsorte.

Das NCPG überbietet sich ständig aufs Neue was Teilnehmer und Qualität, Vielzahl und Bandbreite der Darbietungen angeht und man darf gespannt sein, was man sich zum 41. NCPG vom 25.-31. Januar 2026 einfallen lässt!

• Infos: www.nationalcowboypoetrygathering.org, https://exploreelko.com

Es empfiehlt sich, rechtzeitig Tickets zu besorgen und eine Unterkunft zu reservieren, z.B. im modernen Hampton Inn Elko.  

Text: ©Drs. Margit Brinke – Peter Kränzle, http://travelingtramps.blogspot.com, Fotos: ©MB sofern am Bild nicht anders angegeben.