USA News #44

Die Democratic National Convention 2024 in Chicago, der Nominierungsparteitag der Demokratischen Partei für die am 5. November 2024 angesetzte Präsidentschaftswahl ist gerade vorbei. Kamala Harris wurde nominiert und verbreitet Hoffnung. Man darf gespannt sein, wie sie sich gegen Herausforderer Trump macht und, erst recht, wie die Wahlen am 5. November ausgehen werden. 

Paris übergibt Staffelstab an Los Angeles

Los Angeles, die „Stadt der Engel“, ist Gastgeberin der Olympischen und Paralympischem Spiele 2028. Bei der Abschlusszeremonie in Paris nahm die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, die offizielle olympische Flagge von der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo entgegen. In L.A. war bei Ankunft der Flagge das Hollywood Sign mit den mit olympischen Ringen geschmückt worden, es ging weiter zum Rathaus und zum LA Memorial Coliseum und von dort nach Venice Beach, wo die Red Hot Chili Peppers, Billie Eilish und Snoop Dogg mit Dr. Dre für Unterhaltung sorgten. Los Angeles ist zusammen mit Paris und London die dritte Stadt in der Geschichte – und die erste in den USA -, die die Spiele ein drittes Mal ausrichten. Zudem ist L.A. ist eine der weltweit führenden Sportmetropolen, die neben den Olympischen sowie Paralympischen Spielen 2028 auch Gastgeber der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2026 und des Super Bowl LXI 2027 sein wird.

Mit elf professionellen Sportteams – den meisten in den USA – und weltweit bekannten Sportstätten bietet L.A. das ganze Jahr über spannenden Sport. Die Lakers (NBA), die Dodgers  (MLB) oder die Rams (NFL) gehören zu den Topteams, Highlights in Sachen Spielstätten sind das SoFi-Stadion, das mit 38.000 Plätzen die größte Schwimmhalle in der olympischen Geschichte beherbergen wird, sowie das weltbekannte und kürzlich renovierte LA Memorial Coliseum, das als einziges Stadion in der Geschichte zum dritten Mal Leichtathletikwettbewerbe ausrichten wird. Ebenfalls neu ist der Intuit Dome, die Mehrzweckhalle der L.A. Clippers in Inglewood (18.000 Plätze). Die BMX-, Skateboard- und Bogenschießwettbewerbe werden 2028 zum ersten Mal im San Fernando Valley ausgetragen.

 Mit einer geschätzten Wachstumsrate von 17,5 % ist der Sporttourismus einer der am schnellsten wachsenden Sektoren. Los Angeles hat, was zur Beliebtheit beiträgt, den modernisierten Los Angeles International Airport (LAX) und spektakuläre neue Attraktionen zu bieten: Ende 2024 steht die Eröffnung der neuen Geffen Galleries als Teil des LACMA, an, das Natural History Museum wird gerade erweitert und in nächster Nähe entsteht gerade das architektonisch ungewöhnliche Lucas Museum of Narrative Art. Vor nicht langer Zeit neu eröffnet wurden als neue Anziehungspunkte auch das Academy Museum of Motion Pictures und die SUPER NINTENDO WORLD™ in den Universal Studios Hollywood.

• Vorschläge zu Touren für Sportfans finden sich auf www.discoverlosangeles.com/eat-drink/los-angeles-dining-sports-fans zu den Olympischen Spielen: https://la28.org/en.html

 Las Vegas News: Venetian, Formel 1 und neue Showacts

Das Venetian Resort Las Vegas öffnete seine Türen im Mai 1999 als eines der ikonischen Resorthotels. Es sprengte alle Maßstäbe, in jeder Hinsicht, mit gut acht Meter hohen Marmorsäulen, handgemalten Fresken, Gondolen und Kanälen und Suiten statt Zimmern. Kürzlich kündigten die Besitzer eine komplette Renovierung an, einen umfassenden Facelift, der bis 2025 fertiggestellt sein soll. Neue (noch größere), im „venezianischen Stil“ gestaltete Suiten in den Türmen mit neuer Beleuchtung und neuer Technologie sind vorgesehen. An Restaurants werden z.B. Gielina und das Cote Korean Steakhouse neu dazukommen, außerdem neue Casino-Attraktionen wie die High Limit Lounge im zugehörigen Luxushotel „The Palazzo“. Das angeschlossene Convention Center wird bis 2026 ebenfalls modernisiert und Unterhaltung bietet „Voltaire“ (eine Showroom-Bar). Der junge kanadisch-amerikanische Magier und Kartenkünstler Shin Lim hat seinen Sitz vom Mirage ins Palazzo Theatre im Venetian verlegt.  Das Venetian kooperiert seit dem LV Grand Prix 2023 zudem mit dem BWT Alpine Racing Team und es wird entsprechende Veranstaltungen geben. Die Racetrack View Suites im Palazzo Tower gewähren übrigens Ausblick auf die Rennbahn.

Las Vegas bereitet sich bereits auf Hochtouren auf die Formel 1, das Rennen im November, vor. Der FORMEL 1 HEINEKEN SILVER LAS VEGAS GRAND PRIX hat für das Rennen vom 21. bis 23. November eine neue Ticketoption in der South Koval Zone by Heineken angekündigt. Im Umfeld des zweiten Rennens nach dem Auftakt im Jahr 2023 wird in Las Vegas wieder viel geboten.

Außerdem feiert die Las Vegas Monorail ihren 20. Geburtstag. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich diese Magnetbahn, die auf erhöhter Trasse verkehrt und an sieben Stationen entlang dem Strip hält, zu einem wichtigen Faktor im Nahverkehr entwickelt.

Im „Entertainment Capital of the World” stehen zudem für den Herbst 2024 wieder legendäre Konzerte auf dem Programm: die Eagles haben eine exklusive 16-Show-Residency in der SPHERE in Las Vegas angekündigt, Morrissey, der bekannte britische Künstler gibt ein Gastspiel in Las Vegas im House of Blues. Auch die Friends Experience wird noch in diesem Jahr in Las Vegas im MGM Grand eröffnen.

• INFOS: www.visitlasvegas.com

Kanzler und Indianer: Bismarck/North Dakota

Die kleine Hauptstadt von North Dakota, Bismarck, wird gerne unterschätzt. Sie liegt am Ostufer des Missouri River und bildet zusammen mit der gegenüber, am Westufer gelegenen Stadt Mandan das wirtschaftliche Zentrum des Staates. Bevor die ersten auf den Spuren des Expeditionsteams von Lewis & Clark die Region erreichten, lebten hier die Mandan- und Hidatsa-Indianer.

Um mehr über diese indigenen Nationen zu lernen, empfiehlt sich der Abstecher auf dem Hwy. 200 A westwärts zur Knife River Indian Villages National Historic Site bei Stanton. Auch im benachbarten, auf der Westseite des Missouri gelegenen Schwesterstädtchen Mandan befindet sich Anschauungsmaterial: Im On-a-Slant Village im Fort Abraham Lincoln SP lebten einst Mandan-Indianer. Fünf ihrer ursprünglich über 80 Earth Lodges wurden hier von Nachfahren rekonstruiert. Lage und Ausstattung vermitteln ein gutes Bild, wie diese Völker einst hier lebten bis eine Epidemie 1781 die Dörfer auslöschte.

1873 erhielt übrigens die Ortschaft Edwinton den heutigen Namen Bismarck, zu Ehren des damaligen deutschen Reichskanzlers Otto von Bismarck. Man erhoffte dadurch mehr deutsche Einwanderer anzuziehen, doch schließlich waren es die Goldfunde in den nahen Black Hills, in South Dakota, die Glücksucher anzogen und für einen Boom der Ortschaft sorgten. 1883 wurde Bismarck schließlich zur Hauptstadt des Dakota-Territoriums und nur 5 Jahre später auch zur Hauptstadt des US-Bundesstaates North Dakotas erklärt.

Die indianische Lebensweise und Kultur steht auch im North Dakota Heritage Center & State Museum im Mittelpunkt. Das Museum , das eine der größten Sammlungen indianischer Artifakte birgt, stellt ein Highlight von Bismarck dar. Der Eingangsbereich des auch architektonisch sehenswerten Museums, das Northern Lights Atrium  führt in die vier Haupthallen: Governor Gallery (Ausstellungen), Adaption Gallery (Geologie/Dinosaurier), Innovation Gallery (Early People/Indianer) und Inspiration Gallery (Geschichte und Zukunft).

Multimedial und mit vielerlei Ausstellungsstücken geht es um Geschichte, Geografie und Geologie North Dakotas. Das Museum der State Historical Society of North Dakota bietet außerdem vielerlei Veranstaltungen, zum Beispiel im September den beliebten „Explorer Day”, ein Familienevent mit vielerlei Mitmach-Aktionen.

• INFOS: https://noboundariesnd.com, www.ndtourism.com

Zu Fuß durch New Orleans

Neue Spaziergänge durch verschiedene Viertel bietet NOLA auf seiner Webseite an. Dabei gibt es zu den Neigborhoods wie French Quarter, Garden District und Uptown oder Marigny&Bywater vielerlei interessante Infos und Tipps zu Sights und Architektur, aber auch zu Shops und kulinarischen Erlebnissen.

• INFO: www.neworleans.com/plan/neighborhoods/self-guided-new-orleans-neighborhood-walking-tours

Broadway, Boote und Gewürze: Vielseitiges New York

Der Vorverkauf für Broadway-Tickets hat begonnen: Zu 23 Produktionen gibt es 2-for-1 Tickets vom 3.-15. September im Angebot. Neue Shows darunter sind The Great Gatsby, Hell’s Kitchen, The Noteboo, The Roommade oder Water for Elephants. Die Tickets können unter nyctourism.com/broadwayweek erworben werden.

Auf Governors Island sind interessante neue Lokale geplant. Direkt am Fähranleger auf der Insel soll im Waterfront Building 140 im Herbst 2025 „Taco Vista“ eröffnen. Außerdem sollen in dem Bau noch weitere Lokale wie das Café Priscilla’s und The Riverline – mit Terrasse und Barbetrieb – einziehen.

Wer wusste schon, dass man im (ansonsten ja eher teuren) New York gratis Kayaks ausleihen und damit auf ungewöhnliche Sightseeing-Tour gehen kann? Vom Downtown Boathouse in Tribeca am Pier 26 aus kann man nach Unterschreiben eines Formulars und Anziehen einer Schwimmweste 20 Minuten (oder bei wenig Nachfrage auch länger) aufs Wasser gehen (10-16.30 an Wochenenden). Auch auf Governors Island gibt es eine solche Verleihstation. Boote sind auch von anderen Organisationen an anderen Orten, meist an Wochenenden und für 20 Minuten, zu bekommen: am Manhattan Community Boat House (Hell’s Kitchen), am Brooklyn Bridge Park Boathouse (Mi./Do./Sa., zw. Pier 1 und 2, Voranmeldung nötig). Auch am North Brooklyn Community Boathouse (ab Queens Landing Boathouse and Environmental Center, 57-28 2nd St in Long Island City) gibt es zu bestimmten Daten kostenlos Boote, ebenso in Red Hook, Staten Island oder Long Island.

Gewürze kaufen sogar Profiköche bei Kalustyan’s (Lexington Avenue zw. 28th–29^th St.) und das schon seit 1944. Neben Saffran, Curry, Pfeffer & Co. sind die getrockneten und eingelegten Früchte, Nüsse, verschiedene Salzsorten, Holzchips zum Räuchern, Saucen, Sirups u.a. Eingelegtes begehrt. Die gegenwärtigen Besitzer, Sayedul Alam und Aziz Osmani betreiben den Laden seit 1988, aus der Wiege gehoben wurde er jedoch 1944 von Kerope Kalustyan. Heute verteilen sich die Waren auf drei Etagen, 10.000 Produkte aus ca. 80 Ländern stehen im Angebot, darunter auch frische Backwaren, v.a. Baklava!

• Infos: www.nyctourism.com/de

San Francisco – kulinarisch und umwelttechnisch Spitze 

28 Restaurants  wurden kürzlich von Michelin in San Francisco ausgezeichnet, darunter drei neue Restaurants mit einem Stern. San Francisco hat nach New York damit die zweithöchste Anzahl an Michelin-Sternerestaurants in den USA und ist bekannt als  Paradies für Foodies. Im „2024 Michelin Guide“ erhielten drei Restaurants – Crenn Atelier, Benu und Quince – die renommierten drei Sterne, sechs Restaurants wurden mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Ein neues aufstrebendes Talent ist John Wesley, der den „Young Chef Award“ erhielt. Sein „Kiln“ Restaurant erhielt den ersten Michelin-Stern nur ein Jahr nach der Eröffnung im Mai 2023. Neben diesen dürfen auch die Newcomer „7 Adams“ und „Hilda and Jesse“ stolz auf den ersten Stern sein.

Zudem ging kürzlich in San Francisco die erste wasserstoffbetriebene Passagierfähre der USA in Betrieb. Der Katamaran „MV Sea Change“ verkehrt kostenlos zwischen Pier 41 (Fisherman’s Wharf) und dem Downtown San Francisco Ferry Terminal (Gate F). Die 21 m lange Fähre funktioniert zu 100 % mit emissionsfreien Wasserstoff-Brennstoffzellen, ist ausgestattet mit 360 kW Brennstoffzellen, einem 100 kWh Batteriespeicher und einem 600 kW Elektromotor. Zunächst wird in einer Testphase das Boot freitags, samstags und sonntags 9-16 Uhr bis zu achtmal täglich eingesetzt. Die Überfahrt dauert für die 75 Passagiere etwa 10 Minuten. Das Schiff wurde von Switch Maritime LLC entwickelt, einer in San Francisco ansässigen Firma, die sich dem Bau der ersten Schiffe in den USA, die vollständig mit Wasserstoff-Brennstoffzellen und Batterien betrieben werden, verschrieben hat. Die „Sea Change“ ist das erste Schiff dieser Art in Amerika, das in den kommerziellen Dienst gestellt wurde.

• Infos: www.sftravel.com/de

Kühl und frisch: Washington State im Sommer

Im Sommer zeigt sich Washington State von seiner besten Seite mit üppigen Wäldern, glitzernden Seen und Flüssen. Bei milden Temperaturen und viel Tageslicht ist jetzt die ideale Zeit zum Erkunden und Genießen der vielfältigen Natur. Etliche Seen laden zum erfrischenden Bad ein, z.B. der Lake Chelan, knapp 5 Stunden östlich von Seattle in den Cascade Mountains gelegen und daher umgeben von malerischer Bergkulisse. Im Lake Wenatchee State Park, am Ufer des gleichnamigen Sees im zentralen Hinterland von Washington gelegen, gibt es nicht nur einen schönen Sandstrand, sondern auch klares, kühles Wasser zum Schwimmen und Kajakfahren. Die umliegenden Wälder und Berge schaffen eine passende Kulisse für Outdoor-Aktivitäten. Nach Ocean Shores, an der Pazifikküste, sind es nur gut zwei Fahrstunden. Dort bieten sich kilometerlange Sandstrände zum Schwimmen, Spazierengehen und Wassersport an.

• Infos: https://stateofwatourism.com

Wüstenkunst und Gourmetküche in Tucson/Arizona

Es ist ein „verstecktes Juwel“, das die wenigsten Tucson-Besucher kennen: das Tucson Desert Art Museum (7000 E. Tanque Verde Rd.). Versteckt in einer Shopping Mall gelegen, sticht es nicht gerade ins Auge. In dem Flachbau im Adobestil geht es in mehreren Sälen um Kunst, Geschichte und Kulturen des Südwestens. Ausgestellt ist eine Weltklasse-Sammlung von Native American-Textilien, von Malerei (alt und neu), Fotos und Digitalen Medien. Regionale Kunst steht hier im Zentrum, doch dazu kommen Wechselausstellungen mit Material aus der Smithsonian Institution und es gibt Abteilungen zu den Women Artists of the West und American Women Artists. Ungewöhnlich ist auch, dass es in der zugehörigen Four Corner Gallery des Museums hochwertige Kunst zum Kaufen gibt: Gemälde, Skulpturen und original indianischen Schmuck und Tongefäße.

Es handelt sich um ein privates Museum, gegründet von James E. Conley, Jr., das sich im Laufe der Zeit unter Kennern den Ruf erobert hat,  eine der Top-Sammlungen im Südwesten von Navajo- und Hopi Textilien aus der Zeit vor 1940 zu beherbergen. Dazu gehören Kleidung, Decken, Satteldecken, Schmuck, Textilien. Besonders hochkarätig und selten sind die Yei-Webereien, die sich auf spirituelle Rituale und Gottheiten der Navajo beziehen. Auch die Gemälde, die  in diesem Museum ausgestellt sind, z.B. von Dixon, Bierstadt, Moran, Corot, etc. lassen an Qualität nichts zu wünschen übrig.

Nur eine kurze Fahrt entfernt, quasi um die Ecke, befindet sich das  Zio Peppe Restaurant (6502 E. Tanque Verde Road) und auch hier sind weder Location noch Ambiente bemerkenswert. Dafür ist es das Essen umso mehr: „Pizza, Pasta, Beer, Wine“. Chef-Owner Devon Sanner and Chef Mat Cable – beide aktiv bei der Vermarktung von Tucson als „City of Gastronomy“ – bieten italienisch-amerikanisch inspirierte Süd-Arizona-Küche.

Ein kulinarisches Highlight bei Zio Peppe ist die „Birria Pizza“. „Birria“ ist pulled beef, zart und saftig, das hier auf einem Pizzateig mit einer Sauce zum Eindippen serviert wird. Auch die Pastagerichte, wie die Nudeln mit Meat Balls, Ricotta, Tomaten-Tequilla-Sauce sind sensationell, vor allem auch für die Preise, die sie kosten. Devon Sanner wird ab September im Ventana Canyon Golf and Racquet Club in der Küche stehen, doch weiterhin beratende Funktion in Zio Peppe innehalten.

• Infos: www.visittucson.org

Text: ©Drs. Margit Brinke – Peter Kränzle, http://travelingtramps.blogspot.com, Fotos: ©MB, sofern am Bild nicht anders angegeben.