WM 2026 in New Jersey
Nach der EM ist vor der WM. Während sich Deutschland von einem sportlichen Sommermärchen 2024 verabschiedet hat, fiebern die USA und besonders der Bundesstaat New Jersey schon jetzt den Monaten Juni und Juli 2026 entgegen. Als einer der Austragungsorte der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2026 werden dann die Augen der Fußballfans aus der ganzen Welt auf den Rasen des MetLife Stadium gerichtet sein. Insgesamt finden nämlich acht Spiele der FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 2026 im Stadion in East Rutherford – in Sichtweite von New York City – statt: fünf in der Gruppenphase, eines im Sechzehntel-Finale, eines im Achtelfinale und, als Höhepunkt, das WM-Finale am 19. Juli 2026. Weitere Austragungsorte in erreichbarer Nähe mit der Bahn sind Philadelphia und Boston.
- Infos: www.visitnj.org
Das MetLife-Stadion in New Jersey – ein Austragungsort der WM 2026. ©MeadowlandsLive!CVB
AMTRAK wird modernisiert
Die halbstaatliche Eisenbahngesellschaft Amtrak soll ein Facelift bekommen. 22 Milliarden Dollar wurden über fünf Jahre zur Verfügung gestellt. Die Passagierzahlen sollen von 28,4 Mio. im Jahr 2023 auf 66 Mio. im Jahr 2040 verdoppelt werden. Die meisten Fahrgäste nutzen derzeit die Eisenbahn auf Kurz- und Mitelstrecken, v.a. im Nordosten und Mittleren Westen. Allein im Northeast Corridor zwischen Washington und Boston wurden zuletzt 12,1 Mio. Fahrgäste im Jahr gezählt.
14 % der Fahrgäste, etwa 3.1 Mio., nutzen die 15 langen Strecken von mehr als 1100 km Länge, die Amtrak anbietet. Wirtschaftlich gesehen sorgen diese langen Routen allerdings für etwa ein Viertel der Einkünfte, da Extras wie Schlafkabinen oder Mahlzeiten mehr Geld einbringen. Insgesamt dominieren die Fahrgäste, die zum Vergnügen reisen und nicht die Berufspendler.
Die 15 Langstrecken, v.a. jene, die an Nationalparks vorbeiführen, sollen attraktiver gemacht werden und zwar durch „Amtrak Vacations“, vom Veranstalter Railbookers betrieben. Auch werden mit rund 28 Mio. Dollar die existierenden Wagen modernisiert. Fast 400 Superliner-Wagen erhalten z.B. neue Polsterung, neue Teppiche, Vorhänge, Lampen und Tische. Bei rund 100 ist das bereits geschehen. Ebenso ist geplant, die „sleeper cabins“, die Schlafwagenabteile, in den älteren einstöckigen Zügen (von Chicago ostwärts) zu modernisieren. Auch die Menüauswahl soll verbessert und ein automatisches Informationssystem eingeführt werden.
- Infos: www.amtrak.com
News aus CHICAGO
Schon zum siebten Mal in Folge wurde Chicago vom renommierten Reisemagazin Condé Nast Traveler zur besten Großstadt in den USA gewählt. Chicago ist nämlich mehr als nur Mag Mile, Parks und großartige Museen: Unter dem Titel „The 77: A City of Neighborhoods“ ließ Choose Chicago, die Tourismus-Organisation, eine Video-Reihe produzieren, die inspirieren soll, mehr zu entdecken und die „Windy City“ mehrmals zu besuchen. Bis dato zeigen die Videos die Stadtteile Bronzeville, Humboldt Park, Little Village, Pullman und Roseland sowie Uptown. Die Videos sind kostenlos auf der Website von Choose Chicago sowie über YouTube verfügbar.
- Infos: www.choosechicago.com/the77
Chicagos Kultpizzeria Giordano’s feiert dieses Jahr ihren 50sten Geburtstag. Seit 1974 ist der Italiener die Adresse für Deep-Dish-Pizza. Die erste Filiale eröffnete in Chicagos South Side, inzwischen zählt die Kette über 40 Niederlassungen allein in Illinois.
- Infos: https://giordanos.com
Vom 18. bis 21. Juli feierte Chicago 20 Jahre Millennium Park mit einem vielseitigen Programm. Zu spät zum Besuch, aber zum Glück ist in dem großen, mehrteiligen Park das ganze Jahr über etwas geboten. Das Spektrum umfasst z.B. Kunstausstellungen und Konzerte, Festivals und sportliche Aktivitäten, Workshops und botanische Touren.
- Infos: www.choosechicago.com/event/millennium-park-20th-anniversary-celebration, https://millenniumparkfoundation.org
Die neueste Attraktion im Gebäude 875 North Michigan Avenue (dem ehemaligen John Hancock Center) heißt Area 51 Encounter. In sieben interaktiven Galerien dreht sich alles um außerirdische Ideen und Themen, angefangen bei Fastwalkern und Foo Fightern über modernen Sichtungen bis hin zum Leben in einem Raumschiff.
News aus NEW ORLEANS
Biertrinken und Fahren – geht gar nicht! Dabei gibt es in New Orleans inzwischen viele kleine Brauereien: Brewery Saint X, Miel, Courtyard Brewery, NOLA Brewing, Ecology Beer Creative, Bywater Brew Pub oder Port Orleans gehören, um nur eine Auswahl zu nennen, dazu. Craft Breweries und Pubs sind in den letzten Jahren in „NOLA“ höchst populär geworden, nicht nur wegen der ausgezeichneten Biere: Die Pubs sind häufig hunde- und kinderfreundlich, es wird gespielt, handfest gegessen und für Entertainment ist oft auch gesorgt.
Neu ist nun eine Buslinie, die die Brauereien verbindet, nach dem „Hop-on, hop-off“-Modell. Auf drei verschiedenen Routen fahren Busse am Wochenende diverse Kleinbrauereien an und erlauben damit unbeschwerten Trinkgenuss. Es gibt z.B. einen Tagespass für $ 30.
- Infos: https://nolabeerbus.com und www.neworleans.com
News aus NEW YORK
Sommer in NYC – das sind Openair-Konzerte und Events, viele davon sogar umsonst! Zum Beispiel läuft noch bis Ende August auf dem Times Square „TSQ LIVE“, am Broadway zwischen 45th-46th bzw. 43rd-44th St. Das Spektrum ist breit: DJ-Sets und Livekonzerte, u.a. vom berühmten Ensemble des Jazz at Lincoln Center!
Die Christopher Street liegt im West Village und dieses ist ein traditioneller Treff der LGBTQ+-Gemeinde. Hier befindet sich das Stonewall Inn sowie seit Kurzem auch das Stonewall National Monument Visitor Center – unbedingt besuchenswert! Nun soll zusätzlich die Christopher Street Subway-Station umbenannt werden in „Christopher Street-Stonewall National Monument Station“.
Seit Juni 2024 ist für sechs Monate am Union Square eine neue interaktive Skulptur von Pasha Radetzki zu sehen und erleben: Die 1,80 m großen Buchstaben formen „L O V“, dazu sollen Besucher mit ihren Körpern das E am Ende formen. Außerdem gibt es einen Mini-Garten namens „The Three Sisters-Americas“.
- Infos: www.unionsquarenyc.org
Der Bankside Park in Mott Haven, einem Stadtviertel in der Süd-Bronx, ermöglicht seit Juni wieder den Zugang zum Harlem River. Der neue Park entstand auf „industrial brownfield“ (verseuchtem Boden) und ist Teil einer umfassenderen Revitalisierung der Bronx. Der Park bietet Lounge Chairs, ein Café und tolle Ausblicke. River Views u.a. und liegt an der Third Ave Bridge. Ebenfalls neu ist der Park „The Arches“ unter der Brooklyn Bridge (www.nyc.gov/content/getstuffdone/pages/the-arches).
News aus SAN FRANCISCO
Wie in NYC finden auch in San Francisco in den Sommermonaten zahlreiche kostenlose Veranstaltungen statt: Die neue Konzertreihe „SF Live“ bringt Kunst und Kultur in Parks und auf Plätze. Von Indie-Bands über etablierte Jazz-Ensembles bis hin zu Pop-Acts ist viel geboten, u.a. im Golden Gate Park Bandshell, Jerry Garcia Amphitheater, Union Square Plaza, Civic Center Plaza, Crane Cove Park, Fulton Plaza und Eagle Plaza.
- Infos: https://sflivefest.com
Downtown First Thursdays (www.dftsf.com) heißt, dass sich jeden 1. Donnerstag im Monat zwischen 17-22 Uhr die 2nd und Howard Streets in eine Partymeile verwandeln. Straßendisco, DJs, Live-Musik, Drag, Kampfkunst, Mode u.a. gehören zum DFT-Programm.
„Hip Hop on the Plaza“ (https://sfciviccenter.org/event/hip-hop-on-the-plaza-2) feiert die Kunst und Geschichte des Hip-Hop in San Francisco. Die Events laufen bis September auf der UN Plaza und umfassen Tanzworkshops und „Dance Battles“.
Auf dem Fisherman’s Wharf findet jede Woche die beliebte „Pier Party at the Wharf“ (www.fishermanswharf.org/pier-party) statt. Lokale Musiker treten auf und Gastköche aus aller Welt servieren Delikatessen. Die „Party“ dauert noch bis Ende Oktober, immer Sa. 15-19 Uhr.
Bis Mitte November finden im Golden Gate Park im Rahmen von „Illuminate Live“ über 125 kostenlose Konzerte (Mi./Fr./So.) auf der Bühne des historischen Golden Gate Bandshell statt (https://sfrecpark.org/1570/Golden-Gate-Bandshell-Concerts). R&B-, Soul-, Jazz- und Funk-Künstler, Big-Band-Musiker, Streicher-Ensembles, Indie-Rockbands sowie Singer-Songwriter treten auf.
Bei „Civic Center Soundtrack“ gibt’s den ganzen Sommer über dienstags und freitags (12-15 Uhr) sowie donnerstags (14-17 Uhr) kostenlose Konzerte an der Fulton Plaza zwischen San Francisco Main Library und dem Asian Art Museum (https://sfciviccenter.org/event/civic-center-soundtrack-concert-series).
Nur sonntags, von Juni bis August, können Besucher das „Stern Grove Summer Music Festival“ (www.sterngrove.org) besuchen. Die kostenlose Konzertreihe wird bereits zum 87. Mal ausgetragen.
Vom 4. bis 6. Oktober findet im Golden Gate Park das „Hardly Strictly Bluegrass Festival“ statt. Bei diesem Gratis-Musikfestival treten hauptsächlich Country-, Soul- und Folk-Künstler auf (www.hardlystrictlybluegrass.com).
Der neue „Chinatown Night Market“ in der Grant Street lockt bis November jeden 2. Freitagabend im Monat von 17.30 bis 21 Uhr. Er bietet neben köstlichen Speisen auch viel Musik und traditionelle Aufführungen.
Man darf gespannt sein auf The Mess Hall at the Presidio (www.messhallpresidio.com). An der 201 Halleck Street soll diese Food Hall als Teil des 2022 eröffneten Presidio Tunnel Tops Parks nächstes Jahr aufmachen. Man darf sich auf kulinarische Spezialitäten aus aller Welt und eine Vielzahl an Getränken freuen.
ELKO/NEVADA: Cowboy-Poeten feiern Geburtstag
Das Western Folklife TV (www.westernfolklife.tv) zeigt derzeit wöchentlich eine Folge zum wahren Leben im amerikanischen Westen, über Cowboys und Cowgirls, über Poetry und Musik, über Rancher oder Handwerker. Die Serie ist höchst empfehlenswert, auch um sich auf das große Cowboy-Poetry-Event in Elko im Nordwesten Nevadas vorzubereiten: vom 27. Januar bis 1. Februar 2025 findet hier das 40. National Cowboy Poetry Gathering statt.
Dann sollte man auch einen Besuch im Star Hotel einplanen. Nicht zum Übernachten (das tut man besser im modernen Hampton Inn: www.hilton.com/de/hotels/ekoelhx-hampton-elko), sondern zum Essen und Feiern. Das Star Hotel (www.elkostarhotel.com) eröffnete 1910 mit elf Zimmern, einem Bad und Holzöfen. Schäfer, vielfach Basken, die ihre Herden gegen Winter verkauft hatten, kamen dann hier unter. Das Hotel wurde zum Treffpunkt und Zufluchtsort der Basken in der Region, Musik und Tanz spielten neben Essen und Trinken dabei immer eine große Rolle. Hier wurden Kinder geboren und im zweiten Weltkrieg Kranke behandelt. Zur Zeit der Prohibition gab es Drinks in einem versteckten Privatraum. Bis heute werden die Mahlzeiten „family-style“ am langen Tisch und aus großen Schüsseln serviert. Eine Glocke wird zuvor geläutet, dann biegen sich die Tische unter baskischen Gerichten wie Lauch oder Knoblauchsuppe, Salzfisch, Kichererbsen, Chorizo oder Huhn. Und dazu trinkt man den traditionellen Picon Punch, den „Basque Cocktail of the West“, bestehend aus Amer Picon, Soda, Grenadine, Brandy und Zitronenschale.
Infos: https://exploreelko.com und www.nationalcowboypoetrygathering.org
News aus TUCSON/ARIZONA
Die DeGrazia Gallery in the Sun (https://degrazia.org) ist das Lebenswerk und war die Heimat des Künstlers Ettore „Ted“ DeGrazia. Was da am Rande von Tucson, im Nordosten von Downtown, an den Foothills von Mt. Lemon und in nächster Nähe zum Saguaro Nationalpark steht, ist keine Galerie wie man sie sich landläufig vorstellt. Es ist ein ganzer Baukomplex im Adobestil, ein Museum mit Gärten, Skulpturen und sogar einer Kapelle, der „Mission in the Sun“. Alles wurde von DeGrazia geplant und gebaut, er war nämlich nicht nur Künstler und Musiker, sondern auch studierter Architekt.
Sein Lebenswerk ist in jeder Hinsicht beachtlich und vielseitig. DeGrazias Bilder beziehen sich meist auf historische Ereignisse und die Indianerkulturen im Südwesten, oft sind es Serien, z.B. „Rodeo“ oder „Los Niños“. Er produzierte überdies grandiose Keramik, Bodenfliesen, Gefäße, schuf Skulpturen. Die lokalen Indianergruppen liebten den humorvollen, unkonventionellen und hemdsärmeligen Künstler, der ab den 1960ern bekannt und reich wurde. Um jedoch den Erbschaftssteuern aus dem Weg zu gehen, brachte er etwa 100 seiner Werke auf dem Pferderücken hinauf auf einen Berg und verbrannte sie dort 1976 unter großem Medieninteresse.
• Infos: www.visittucson.org
News aus den NATIONALPARKS
Gegenwärtig gilt in vier Nationalparks ein „timed-entry reservation system“. Das heißt, es muss im Vorfeld eine Reservierung für einen Besuch vorgenommen werden. Arches NP, Yosemite NP, Glacier NP und Rocky Mountain NP sahen sich aufgrund der Besucherflut in den letzten Jahren dazu gezwungen.
Obwohl kontrovers diskutiert, sahen sich Parks wie der Arches Nationa Park in Utah veranlasst, nach einer Testphase nun permanent auf dieses System zu setzen. Die Reservierungsdetails unterscheiden sich: Arches NP beispielsweise fordert Reservierung vom 1.4. bis 31.10. und verzichtet darauf bei Besuchern, die campen oder eine Tour gebucht haben. Man kann max. drei Monate im voraus buchen, z.B. Anf. Januar für April, im Februar für Mai. Last-MInute gibt es ebenfalls.
Der Glacier National Park in Montana verlangt vom 24.5. bis 8.9. Vorausbuchung für die Going-to-the-Sun Road und North Fork, und zwar zwischen 6-15 Uhr. Ab dem 1. Juli (bis 8. Sept.) gilt dann auch für Many Glacier Reservierungspflicht. Auch hier gilt, wer etwas gebucht hat, ist von der Regel ausgeschlossen.
Der Rocky Mountain National Park in Colorado ist vom 24. Mai-20. Oktober eingeschränkt zu besuchen, je nach Region variieren die Zeiten. Reservierungen sind etwa einen Monat im Voraus möglich. Im Yosemite National Park in Kalifornien gibt es ein „Peak Hours Plus“-Reservierungssystem, an Wochenenden und in der Hochsaison. Gruppen, Tour-Teilnehmer oder Gäste, die mit dem öffentlichen Bus kommen, sind ausgeschlossen.
In einigen anderen Parks, wie Zion NP und Acadia NP, gelten Restriktionen für beliebte Wanderungen und Aussichtspunkte, z.B. Angels Landing (Zion) oder Cadillac Summit Road (Acadia). Reservierungspflicht besteht auch im Great Smoky Mountains NP (Parken), im Shenandoah NP (Old Rag Mountain) und im Mount Rainier NP wurde kürzlich eine Reservierungspflicht für zwei Hauptsights eingeführt: Paradise und Sunrise Corridor.
Wer die genannten Parks besuchen möchte, sollte sich vorab nach den Regeln und Restriktionen erkundigen, am besten auf der Nationalpark-Seite www.nps.gov/index.htm
Text: ©Drs. Margit Brinke – Peter Kränzle, http://travelingtramps.blogspot.com, Fotos: ©MB, sofern am Bild nicht anders angegeben.