DSCHUNGELBUCH-AUSSTELLUNG IN SAN FRANCISCO
Noch bis zum 8. Januar 2023 läuft eine neue Ausstellung im Disney Family Museum in San Francisco: „Walt Disney’s The Jungle Book: Making a Masterpiece“. Kuratiert von dem gefeierten Trickfilmzeichner und der Disney-Legende Andreas Deja befasst sich diese Show mit der Entstehung vom „Dschungelbuch“ im Jahr 1967. Es geht um die Synchronsprecher jeder Figur, den Einsatz modernster Animationstechniken und Grafiken und den legendären Soundtrack.
Walt Disney starb während der Produktion, und allein deshalb geht es in der Ausstellung auch um ihn, den wegweisenden Trickfilmzeichner und Filmproduzenten. Zusätzlich wird in Lobby und Theatre Gallery eine interessante Ausstellung zu Wildtieren mit dem Titel „Creative Conservation: The Art of Endangered Animals“ (bis 16. Okt.) gezeigt.
- Walt Disney Family Museum, 104 Montgomery St., Presidio, Do.-So. 10-17.30, $ 25 (im San Francisco CityPASS enthalten), www.waltdisney.org/jungle-book bzw. www.waltdisney.org/creative-conservation.
- Weitere Informationen über San Francisco: www.sftravel.com
NEUES AUS LOS ANGELES
L. A. feiert
1781 gilt als „Geburtsjahr“ von L.A.. Damals gründete eine Gruppe von 44 Siedlern das Pueblo de Nuestra Señora la Reina de los Angeles. Heute erinnert das historische Viertel um die Pueblo Plaza und Olvera Street daran. Vor genau 125 Jahren – 1897 – ereignen sich im damals noch verstaubten Nest L.A. zwei Erfindungen, die mittlerweile eng mit der Stadt verbunden sind: das Auto und der Film. Ein gewisser S.D. Sturgis soll damals das erste Auto auf L.A.’s Straßen gebracht haben und damit für die „Autokultur“ verantwortlich gewesen sein. Daran wird nun im Petersen Automotive Museum, einer der größten Auto-Sammlungen der Welt, erinnert. Am 31. Dez. 1897 hielt zudem Frederick Blechynden für die Edison Manufacturing Company das Treiben in der Innenstadt erstmals mit seiner Stummfilmkamera fest. Übrigens: Mehr über die Filmwelt erfährt man im 2021 neu eröffneten Academy Museum of Motion Pictures.
Ebenfalls 1897 wurde der Garment District aus der Wiege gehoben und damit fiel der Startschuss für L.A.’s Modeindustrie. 1897 hatte Morris Cohn die erste elektrische Nähmaschine an die Westküste gebracht. Heute erstreckt sich der L.A. Fashion District auf über 100 Blocks mit zahllosen Geschäften.
Der Hollywood Bowl, eine Ikone der Stadt, feiert auch ein Jubiläum, sein hundertjähriges Bestehen. Diese Freilichtbühne im Stil eines antiken griechischen Theaters bietet über 18.000 Zuschauern, v.a. zu Konzerten, Platz. Gefeiert wurde mit Gwen Stefani, Gustavo Dudamel und dem L.A. Philharmonic Orchestra, weitere Stars, wie Rod Stewart, Diana Ross oder Duran Duran stehen noch auf dem Programm. Jüngster Jubilar der Stadt ist das grandiose Getty Center in Brentwood. Entworfen vom Stararchitekten Richard Meier feiert es seinen 25. Geburtstag mit einer Open-Air-Konzertreihe, einem Kunstfestival u.a. Events.
- Infos: www.discoverlosangeles.com
- Infos zu den Jubiläen:
Petersen Automotive Museum: www.petersen.org
Academy Museum of Motion Pictures: www.academymuseum.org
L.A. Fashion District: https://fashiondistrict.org
Hollywood Bowl: www.hollywoodbowl.com
Getty Center: www.getty.edu
Ganz groß: Flughafen LAX
Der Los Angeles Flughafen (LAX) war im Jahr 2021 der fünftgrößte Flughafen der Welt, mit insgesamt 48.007.284 Passagieren, was einer Steigerung von 67 % im Vergleich zu 2020 entspricht. Die Rekordzahl von 88,1 Mio. war in Vor-Corona-Zeiten, 2019, zu verzeichnen. Damals war der Flughafen noch die Nummer 3 in der Welt und die Nummer 2 in den USA nach Gesamtpassagieraufkommen.
Neu ist eine Non-Stopp-Verbindung von Condor Airlines von Frankfurt nach LAX. Auch die Austrian Airlines fliegt seit Mai LAX direkt von Wien aus an, fünfmal wöchentlich.
- Infos: www.flylax.com
NEUES AUS NEW YORK CITY
The Museum of Broadway
Am 15. November wird das lange angekündigte Museum of Broadway eröffnen. Der Eintritt erfolgt in Time Slots (Vorreservierung nötig) und kostet stolze $ 39. Anhand von Ausschnitten aus 500 Produktionen vom 18. Jh. bis heute, mit Bildern aus verschiedensten Shows, soll die Geschichte des Broadway aufgezeichnet werden, es geht um wegweisende Highlights und „Game Changers“, um Kostüme, Kulissen, Dokumente und Fotos. Eine Abteilung heißt „The Making of a Broadway Show“.
- The Museum of Broadway, 145 W 45th St. zw. 6th-7th Ave. (Times Square), tgl. 10-22 Uhr, $ 39, www.themuseumofbroadway.com
The Rooftop at Pier 17 – Sommerkonzerte
Auf der Dachterrasse des neuen Gebäudes auf Pier 17 an der Südspitze Manhattans geht es im Sommer rund. Über 60 Auftritte von Künstlern wie Simple Plan, Sum 41, The Offspring, Pusha T, Elvis Costello, Blondie, DEVO oder Bikini Kill haben sich angesagt. Von Mai bis einschließlich Oktober finden wöchentlich mehrere Shows statt. Konzerte mit Ausblick und Verpflegung, z.B. im neuen PATRÓN Patio, eine Lounge in der natürlich der gleichnamige Tequila ausgeschenkt wird. Es gibt außerdem die Heineken® Green Zone u.a. Angebote.
- Infos: www.pier17ny.com/concerts/?cat=Concerts, Tickets über Ticketmaster.com oder vor Ort im Pier 17 Box Office.
FIFA FUSSBALL-WM 2026 AUCH IN SEATTLE
Der Jubel war groß am 16. Juni, als auch Seattle den Zuschlag für Spiele während der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2026 erhalten hat. Die Metropole ist damit eine von 16 Städten in ganz Nordamerika, in denen das Fußballturnier im Sommer 2026 stattfindet. Als Ausrichter der 23. Fußball-WM sind neben den USA auch Kanada und Mexiko ausgewählt worden.
Gerade Seattle ist eine ausgezeichnete Wahl: Die Stadt verfügt nicht nur über leidenschaftliche Fußballfans, sondern mit den Seattle Sounders FC auch über ein Topteam. Nicht nur in der US-Profiliga MLS (Major League Soccer) haben sie das Sagen, sie gewannen zudem 2022 als erste US-Mannschaft die CONCACAF Champions League. Zuhause ist das Team im Lumen Field, das bei Sounders-Spielen meistens bis zu 40.000 Fans anlockt. In diesem Stadion, das auch die Heimat der American Football-Mannschaft Seattle Seahawks ist, werden einige Partien der WM 2026 ausgetragen.
Die weiteren Austragungsorte in den USA sind Atlanta, Boston (Foxborough), Dallas/Fort Worth (Arlington), Kansas City, Houston, Los Angeles, Miami, New York City (East Rutherford), Philadelphia und San Francisco Bay (Santa Clara). In Kanada sind Toronto und Vancouver, in Mexiko Monterrey, Guadalajara und Mexico Stadt mit von der Partie.
- Infos: www.sea2026.com, www.soundersfc.com, www.seahawks.com, www.lumenfield.com; allgemein: www.visitseattle.org
BUCHTIPP: Walker Evans. America. Leben und Kunst
Walker Evans (1903-1975) ist für jeden Kunst- und Fotografie-Interessierten ein Begriff. Kein Anderer hatte vermutlich so viel Einfluss auf nachfolgende (und heutige) Fotografen wie Evans. Geboren in St. Louis/Missouri, der Metropole im Mittleren Westen, stammte Evans aus einer Mittelklassefamilie. Schon früh begann seine Liebe für Frankreich, allen voran schätzte er die Literatur, Flaubert und Baudelaire. Schließlich lebte Evans sogar ein Jahr dort. Nach seiner Rückkehr in den späten 1920ern nach New York City, schuf er bemerkenswerte Fotografien, die bis heute als Meisterwerke der Fotografie gelten.
Vor zwei Jahren hat Svetlana Alpers, emeritierte Professorin für Kunstgeschichte an der University of California Berkeley, eine große Studie über den Fotografen vorgelegt. Nun hat der Verlag Schirmer/Mosel aus München das Werk „Walker Evans: Starting from Scratch“ in einer umfassenden deutschen Übersetzung – vom Kunsthistoriker Wolfgang Kemp – herausgebracht.
Walker Evans wollte eigentlich Schriftsteller werden, mauserte sich dann aber zu einem der größten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Er fotografierte in Kuba, in den Bergbaugebieten des US-Nordens, in den Slums der Südstaaten, in Ministrel-Shows, er zeigte die Folgen des amerikanischen Bürgerkrieges, fotografierte in der Subway New Yorks und während der Depression. Neben der künstlerischen Leistung lieferte Evans damit einen bedeutenden Beitrag zur sozialdokumentarischen Fotografie des 20. Jahrhunderts. 1938 erhielt er die erste Einzelausstellung für einen Fotografen im MoMA in New York City.
Die Kunsthistorikerin Alpers erzählt – überwiegend essayistisch – nicht nur die Lebensgeschichte von Walker Evans, sie beschreibt aber auch seine Arbeitsweise. Evans Werk wird dazu in 134 Abbildungen vorgestellt. Ein fachlich (und literarisch) herausragendes Werk, dass es einer breiten interessierten Öffentlichkeit ermöglicht, Walker Evans intensiv kennenzulernen.
- Info: Svetlana Alpers, Walker Evans. America. Leben und Werk. Aus dem Englischen von Wolfgang Kemp. Verlag Schirmer/Mosel, München 2021. 416 Seiten, 48 Euro.
http://showroom.schirmer-mosel.com/product_info.php?cPath=39&products_id=967
Text: ©Drs. Brinke-Kränzle, http://travelingtramps.blogspot.com
Fotos: ©Dr. M. Brinke, mit Ausnahme folgender: Walt & Roy Disney (©WaltDisneyPhotoLibraryDisney), The Jungle Book-Ausstellg (©AndreasDejaDisney), LAX (©LATourism), Book Cover Walker Evans (©Schirmer/Mosel)