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USA-News # 11

KAKTEEN, GRAPEFRUITS UND DAS NATIONAL GAME

Selbst wenn der Super Bowl, das Finale der NFL (National Football League), mittlerweile auch hierzulande einen Hype auslöst, ist und bleibt Baseball das National Game, der Nationalsport der Amerikaner.

Zwischen Frühjahr und Herbst gehört Baseball zum amerikanischen Alltag. Der Startschuss fällt Ende Februar mit dem „Spring Training“. Dann beordern die 30 Profi-Vereine des Major League Baseball (MLB) ihre Spieler zur Saisonvorbereitung in den warmen Süden, in die beiden Bundesstaaten Arizona und Florida. Dort wird dann an den Mannschaften gefeilt und es finden täglich Vorbereitungsspiele statt.

Es gibt zwar keine Titel oder Preise zu gewinnen, doch Fachleute und Fans verfolgen die Partien der zu zwei Ligen zusammengefassten Teams – in Arizona die Cactus League, in Florida die Grapefruit League – mit viel Interesse. Familien verbringen gerne einige Ferientage in Arizona oder Florida, zahlreiche Rentner zieht es als „Snowbirds“ eh im Winter in den Süden, und viele kommen um die Saisonvorbereitung ihrer Lieblingsteams zu beobachten. Trotz regionaler Corona-Vorschriften dürfen Fans heuer sowohl die Trainingseinheiten als auch die Spiele besuchen – mit Abstand und in beschränkter Zahl.

Derzeit sorgen jedoch weniger die (männlichen) Spieler für Schlagzeilen, sondern drei Frauen: Alyssa Nakken erregte bereits letztes Jahr als erste Frau in einem Trainerstab im Profi-Baseball Aufsehen. Auch heuer wird sie wieder als Assistenztrainerin bei den San Francisco Giants aktiv sein. Mit Bianca Smith verpflichteten die Boston Red Sox dazu die erste afroamerikanische Frau für ihr Trainerteam. Sie wird zunächst eines der Nachwuchsteams der Red Sox in Fort Myers mitbetreuen. Und noch eine dritte Frau bringt frischen Wind in den bislang von Männern dominierten Baseball: Kim Ng ist seit letztem Jahr die erste Managerin eines Profivereins. Sie hatte zuvor als Assistentin im Management der Chicago White Sox, New York Yankees und Los Angeles Dodgers gearbeitet und will nun als Managerin die Miami Marlins zurück zu alter Form führen – 1997 und 2003 holten die Marlins die Meisterschaft!

INFO: http://www.mlb.com/spring-training

IMPFUNGEN, LOCKERUNGEN UND (NOCH) GESCHLOSSENE GRENZEN

Anfang März verkündete US-Präsident Joe Biden stolz, dass genügend Impfstoff vorhanden sei, um jeden erwachsenen Amerikaner bis Ende Mai zu impfen. Dank der Unterstützung, die Johnson & Johnson nun durch den Pharmagiganten Merck & Co erhält, soll die Produktion vorangetrieben werden. So sieht man in den USA endlich Licht am Ende des Tunnels, während man sich in Deutschland weiterhin wünscht, bald ähnliche „good news“ zu bekommen.

Ob jedoch die überall in Kraft tretenden Lockerungen eine gute Idee sind, wird sich zeigen. So hob der Governor des Bundesstaates Texas Anfang März die Maskenpflicht und andere COVID-Regeln auf, ihm folgten weitere Midwest- und Süd-Staaten. Auch Läden sind so gut wie überall in vollem Umfang geöffnet, Ausnahmen gibt es lediglich noch in stark betroffenen Staaten wie z.B. California, Arizona, Colorado, Oregon oder New York. Auch ist den meisten Bundesstaaten der Besuch von Sportveranstaltungen erlaubt, selbst in New York City – wenn auch mit eingeschränkter Kapazität.

Nichtsdestotrotz sind die Grenzen für Reisende aus dem europäischen Schengen-Raum in die USA noch immer geschlossen. Erst am 25. Januar hat Präsident Biden die Restriktionen für Reisende aus Europa und anderen Ländern bestätigt. Wie lange die Schließung noch andauern wird, hängt vom Impfvorschritt in den USA und v.a. in Europa ab.

INFO: http://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/usavereinigtestaatensicherheit/201382

TEXAS IM SCHNEE – PHIL HATTE DOCH RECHT!

Wer den Groundhog Day, den Murmeltiertag, am 2. Februar für Mumpitz gehalten hatte, wurde in weiten Teilen der USA Mitte Februar eines Besseren belehrt. Wie von „Punxsutawney Phil“ vorhergesagt (dass der Winter noch sechs Wochen andauern würde), wurden viele Bundesstaaten durch einen Schneesturm vom 13.–17. Februar unter einer dicken Schneedecke begraben. Während Schnee und Eiseskälte für einige Regionen nichts Neues sind – North Dakota, Minnesota und Wisconsin sind lange und kalte Winter ebenso gewöhnt wie der Nordosten –, brach in manchen Regionen das Chaos aus. Im Nordwesten sorgte Schnee und Kälte ebenso wie im Süden für Stromausfälle und geplatzte Wasserleitungen. Besonders schwer getroffen war und ist Texas. Hier zeigt sich die jahrzehntelange Vernachlässigung der Infrastruktur mehr als deutlich. Geborstene Leitungen brachten in vielen Landesteilen die Energie-, Strom- und Wasserversorgung zum Erliegen.

Der „Discovery Green Park“ in Houston

NEWS AUS NEW YORK CITY 

Bürgermeisterwahlen in NYC

Bill de Blasio

Langsam rücken die Bürgermeisterwahlen, die am 2. November 2021 in New York City anstehen, stärker ins Rampenlicht. Da der amtierende Bürgermeister Bill de Blasio (Foto) nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten darf, ist die Spannung groß, wer ihm nachfolgen wird. Inzwischen kristallisieren sich einige Hauptanwärter auf den Posten heraus. Beispielsweise liefern sich derzeit bei den Demokraten vor allem Eric Adams (60), Borough-Präsident von Brooklyn und Ex-Polizist, und Ray McGuire (64), in führender Position bei der Citigroup tätig, ein hartes Rennen um die Nominierung. Beide sind Afroamerikaner und gelten als moderate Demokraten.

Andrew Yang (46), demokratischer Präsidentschaftskandidat 2020 und Unternehmer, werden ebenfalls hohe Chancen ausgerechnet, noch vor Maya Wiley (57), einer Bürgerrechts-Rechtsanwältin, die Bürgermeister Bill de Blasio zur Seite stand. Dianne Morales (53), Afro-Latina, die sich besonders gegen die Armut in der Bronx stark macht, bewirbt sich ebenfalls als demokratische Kandidatin.

Wie die demokratische Partei werden auch die Republikaner am 22. Juni ihren Kandidaten nominieren. Bei den Republikanern werden Fernando Mateo (63), mit puerto-ricanischen Wurzeln, Gewerkschafter und Aktivist, und Curtis Sliwa (66), Brooklynite mit polnisch-italienischen Vorfahren und Gründer der Bürgerinitiative „Guardian Angels“, die besten Chancen eingeräumt.

INFO: http://www.nytimes.com

Phase 4 der Wiedereröffnung in NYC

Die 4. Phase des „Reopenings“ ist in NYC in Kraft getreten. Alle Schulen, Museen, historische Sights, Aquarien u.a. kulturelle Einrichtungen sind in New York wieder geöffnet – natürlich unter „Covid-19 Safety Measures“. Malls mit großer Innenfläche sind noch bis 10. Juli geschlossen. Kinos eröffneten dafür am 5. März wieder, Restaurants ist es seit dem 26. Feb. erlaubt, ihre Innen-Sitzkapazitäten auf 35 % zu erhöhen. Events müssen sich an eine 50 % Auslastung oder 150 Leute maximal halten. Ebenfalls dürfen Restaurants und Bars seit dem 14. Februar wieder bis 23 Uhr geöffnet sein, danach ist Abholung möglich. Auch gibt es im Rahmen von „Open Streets“ für Lokale die Möglichkeit, mehr „Outdoor-Seating“ anzubieten.

Macy’s in New York City, eines der größten Warenhäuser weltweit

Generell gilt in NYC die „COVID-19 Micro-Cluster Strategy“ nach der COVID-19 Hot Spots ausgewiesen und in den Farben Rot, Orange und Gelb markiert werden. Gegenwärtig gibt es keine roten oder orangen, sondern nur noch einige gelbe Zonen, sog. Precautionary Zones. Dort ist beispielsweise die Zahl von Gottesdienstbesuchern reglementiert, von Restaurantgästen an einem Tisch (4) und sind einmal wöchentlich Tests in Schulen vorgeschrieben. Zwei gelbe Zonen befinden sich in der Bronx, eine in Manhattan (Washington Heights) und eine in Queens.

INFO: https://forward.ny.gov/reopening-new-york-city, https://de.nycgo.com

Text/Fotos: © Dr. Margit Brinke – Dr. Peter Kränzle

 

 

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