Ein Hoteltipp in New Yorks trendigem Borough Brooklyn von den Autoren mehrerer USA-Bände, darunter „USA-Nordosten“ und „USA-Ostküste“, Dr. Margit Brinke – Dr. Peter Kränzle, Nov. 2018
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Brooklyn boomt und neue Hotels schießen vor allem in trendigen Neighborhoods wie Dumbo oder Williamsburg wie Pilze aus dem Boden. Downtown Brooklyn gibt sich etwas weniger hip, ist aber gerade deshalb umso interessanter. Hier befindet sich an zwei sich kreuzenden lebhaften Achsen des Viertels – Atlantic Avenue und Smith Street – in einem modernen Apartmentgebäude das NU Hotel.
Angesichts der Größe Brooklyns ist dieser Standort an der Grenze zwischen Downtown und „BoCoCa“ – kurz für Boerum Hill, Cobble Hill und Carroll Gardens – perfekt: Nicht nur, dass zwei Subway-Stationen in der Nähe liegen, sondern auch New York Transit Museum, Barclays Center und BAM, Brooklyn Heights, Brooklyn Bridge und Brooklyn Bridge Park. Selbst Dumbo (schöner Fußweg von der Atlantic Ave. entlang der Piers) kann leicht zu Fuß erreicht werden und zum Brooklyn Museum und Botanic Garden gelangt man mit Subway oder orangem Fahrrad – die gibt es gratis im Hotel zum Leihen! – in etwa einer Viertelstunde.
Unabhängig anders: das NU Hotel
Das NU Hotel gehört zur Independent Collection (ic) und diese verwaltet eine überschaubare Zahl unabhängiger Boutique Hotels in ganz USA. Man legt Wert auf Andersartigkeit und Qualität, auf hohen Standard bei der Ausstattung, Geschmack und Service.
Der Kunde ist im NU Hotel Brooklyn König und genießt etliche Vorteile und Privilegien, die in vielen, wenn nicht den meisten anderen Hotels New Yorks in derselben Kategorie durchaus nicht gang und gäbe sind.
Beispielsweise ist ein „kontinentales Frühstück“ in Form eines Buffets im Lobby-Bereich im Preis inbegriffen. Es umfasst diverse Müslis, Obst und Bagels, Marmeladen und Honig, süßes Gebäck und Joghurt, harte Eier, Käse und Schinken, Säfte, Kaffee und Tee. WLAN ist ebenfalls umsonst und es gibt in der Lobby eine „Büro-Ecke“, an der man z.B. seine Boarding-Pässe kostenlos ausdrucken kann, ebenso eine „Info-Ecke“ mit Broschüren und Plänen.
Am Abend könnte man den Tag dann in der „Misdemeanor Bar & Lounge“ bei einem Drink ausklingen lassen. Auf lokale Herkunft der Getränke und Speisen wird Wert gelegt, was sich nicht nur an der Auswahl an lokalen Bieren äußert, sondern z. B. auch beim Käse-Dip, den Essiggurken oder den Weinen der Red Hook oder Brooklyn Winery. Wer möchte, kann sein Bier, seinen Wein oder auch seinen Cocktail im Sommer im Freien, auf der Terrasse vor dem Hotel, genießen. Und die Preise sind angemessen, erst recht während der Happy Hour von 17 bis 18.30 Uhr!
Überflüssige Pfunde lassen sich im kleinen, aber gut ausgestatteten Fitnesscenter im Untergeschoss abtrainieren, rund um die Uhr. Eine Yogamatte gibt’s ebenfalls im Zimmer.
Geräumig, modern und heiter
Um zum Zimmer zu gelangen – sie verteilen sich auf drei Etagen – läuft man durch farbig gestaltete, heitere Gänge. Wie angenehm im Vergleich zu den verbreiteten Braun-in-Beige gehaltenen Hotelgängen! Die insgesamt 93 zur Verfügung stehenden Zimmer sind allesamt groß – was für Hotels in NYC durchaus nicht Standard ist – und modern eingerichtet in schlichtem, unaufdringlichem Design.
Besonders schön sind die (derzeit) 15 Künstler-Zimmer (mehr sind geplant), die NU Perspective Rooms. Deren Wände sind mit Kunstwerken lokaler Künstler im Rahmen eines Kunstprojektes, „NU Perspectives Program“ (es gibt außerdem eine Lobby-Galerie) dekoriert. John Carr beispielsweise schuf das gezeigte Wandbild „Not in Brooklyn Anymore“, das Fulton Street, Brooklyn Bridge und Barclays Center zeigt. Beliebt ist auch Zimmer 417, das David Bowie gewidmet ist. Die Möbel sind überall hochwertig, es gibt Sessel und Tisch, Schreibtisch und höchst bequeme Betten.
Angenehm, v. a. im Sommer, ist der kleine Kühlschrank (mit Minibar). Dazu gibt es eine Kaffeemaschine, einen Safe und genügend Steckdosen und Bluetooth-Anschlüsse. Und, für Gegner von Klimaanlagen: Die Fenster lassen sich öffnen! Besonders schön ist die Beleuchtung, gedämpft und gemütlich von der modernen Deckenlampe, präzise und hell von den kleinen Leseleuchten am Bett.
Eine Schiefertafel im Bad lädt dazu ein, selbst künstlerisch tätig zu werden. Obwohl die Badezimmer nicht riesig sind, verfügen sie über eine – in letzter Zeit aus der Mode kommende – Badewanne, über einen Vergrößerungsspiegel und einen starken, nicht an der Wand befestigten Fön – ebenfalls nicht selbstverständlich! Und Bademäntel gibt es auch.
Die Zimmer können mit ein oder zwei Betten in verschiedenen Größen gebucht werden und liegen nach vorn zur Straße (etwas lauter) oder nach hinten zum Hof. Die „Urban Suite“ besticht mit einer Hängematte, andere Zimmer verfügen zusätzlich zum großen Bett über Stockbetten und sind daher gut als Familienzimmer für bis zu vier Personen geeignet.
© Text: Dr. M. Brinke – Dr. P. Kränzle, © Fotos: M. Brinke und NU Hotel Brooklyn (Lobby, Bar, Fitnessraum, Family Room).