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Die Highland Games gehören unbestritten zu den festlichen Highlights der Schotten und finden alljährlich in den Sommermonaten von Mitte Juni bis Anfang September statt. Nach alter Traditionen vergleichen sich die Teilnehmer in verschiedenen Disziplinen – zum Beispiel Baumstammwerfen, Tauziehen und Hammerschleudern. Nicht nur für die Einheimischen sind das wahre Festtage, auch viele Besucher von überall kommen zu diesem Ereignis.
Wettkämpfe in Schottlands Highlands
Auf vielen Schottlandreisen des mittelhessischen Reiseveranstalters ZeitRäume hat man die Gelegenheit, an einer der vielen Highland Games zuzusehen. Seit dem 12. Jahrhundert existieren die schottischen Hochlandspiele. König Malcom III. ordnete für seine Soldaten eine Art Manöver an, um ihre Kriegstauglichkeit zu testen und ihr Können besser einschätzen zu können. Die Gewinner wurden ehrenhaft in die Leibgarde des Königs aufgenommen. Diese Wettkämpfe fanden erstmals in der Nähe des Ortes Braemar statt. Nach dem Motto “Tradition verpflichtet” haben sich gerade hier bis heute die größten und bekanntesten Highland Games etabliert. Sogar die britische Königsfamilie lässt sich alljährlich hier blicken. Höhepunkt des Braemar-Gathering ist das 900 Jahre alte Craig–Choinnich–Rennen, ein Wettlauf zum Berggipfel.
Von Dudelsack-Klängen und kräftige Schotten in Kilts
Die Highland Games wurden außerdem praktiziert, wenn sich zwei schottische Clans zerstritten hatten. Anstelle eines grausamen Krieges war diese Variante des Kampfes deutlich unblutiger und viele Krieger verdanken dieser Art Kriegsführung ihr Leben! In der Zeit der englischen Vormachtstellung in Schottland waren die Highland Games lange Zeit verboten. Dank Königin Victoria, die eine große Schottland-Liebhaberin war, wurden Mitte des 19. Jahrhunderts die Wettkämpfe wieder erlaubt. Mittlerweile finden an ungefähr 60 Orten in Schottland diese volksfestähnlichen Veranstaltungen jedes Jahr statt. Von unendlichen Dudelsack-Klängen treten kräftige Schotten in Kilts gekleidet gegeneinander an. Zur Zeit gibt es über 40 verschiedene Disziplinen, abhängig von den Traditionen des jeweiligen Austragungsortes.
Weight for Height oder Throwing the hammer
Tossing the Caber – Baumstammüberschlag: ein 5-6 m langer, 30-80 kg schwerer Holzstamm muss mit Schwung so schön wie möglich weggeschleudert werden. Es kommt tatsächlich nicht auf die Weite an, sondern auf die “Choreografie” des Wurfs! Ganz wichtig ist, dass sich der Stamm einmal der Länge nach überschlägt und mit dem dickeren Ende auf dem Boden auftrifft. Der Werfer umfasst zu Beginn das dünnere Ende mit beiden Händen und schleudert den Stamm schräg hoch in die Luft. Mit dem Speerwerfen bei der Leichtahthletik hat das Baumstammwerfen absolut keine Gemeinsamkeit!
Throwing the hammer – Hammerwerfen: Im Gegensatz zum Baumstammwerfen ist das Hammerwerfen doch sehr eng mit der gleichnamigen Disziplin bei der Leichtathletik verwandt. Das Gerät ist zwar etwas grober und altmodischer, aber der Athlet muss auch in einem Ring stehend den Hammer um sich schwingen und so weit wie möglich von sich schleudern.
Tug o war – Tauziehen: Bei dieser Manschaftssportart kommt es nur darauf an, die gegnerische Manschaft irgendwie über die Mittellinie zu ziehen. Diese Disziplin eignete sich in ihrem Ursprung hervorragend zum Schlichten von Clan-Streitigkeiten.
Putting the Stone – Steinweitwurf: diese Disziplin der Highland Games ist sehr verwandt mit dem Kugelstoßen. Ein ungefähr 10 kg schwerer Stein muss entweder aus dem Stand oder mit Anlauf so weit wie möglich weggeschleudert werden.
Weight for Height – Gewichtshochwurf: Ein Gewicht von ungefähr 25 kg muss dabei rückwärts über ein Stange geworfen werden.
Neben diesen populärsten Disziplinen gibt es auch so ausgefallene wie Gummistiefelweitwurf, Heusackwerfen, Fassrollen und Langlauf mit Gewichten.
Sword Dance – Hauch einer Ballettvorführung
Zusätzlich kann man sich an tänzerischen und musikalischen Sportarten erfreuen: Dudel-sack-Wettbewerbe und der Highland Dance sind hier die populärsten Disziplinen. Die Dudelsackspieler messen ihr Können einzeln oder in Gruppen bei der Darbietung des Pibroch- einer musikalischen Form der schottischen Weisen – und den Märschen, die aus der militärischen Vergangenheit der Highland Games stammen. Die Tänzer und Tänzerinnen sind auch auf die Dudelsack-Klänge angewiesen. Sie präsentieren ihr Können zu Strathspeys und Reels. Sehr hübsch anzusehen ist außerdem der Sword Dance, bei dem man sich wie eine Ballerina über zwei am Boden liegende, gekreuzte Schwerter anmutig bewegen muss. Der Sword Dance wurde früher von den Kriegern getanzt, heutzutage hat es den Hauch einer Ballettvorführung!
Die Vielseitigkeit der Highland Games ist wie man sieht unerschöpflich. Mittlerweile gibt es auf der ganzen Welt Nachahmer-Veranstaltungen. Echte Insider behaupten, dass man diesen nördlichsten Teil von Großbritannien nur dann wirklich kennt, wenn man zumindest einem der vielen Highland Games beigewohnt hat.
Weitere Informationen: www.zeitraeume-reisen.de/nordeuropa/schottland/.
Reisebericht Schottland
Abenteuer Highlands – Von Südengland bis in die schottischen Hügelwelten
© Text: Open PR
Fotos: Pixabay (Highland Games Band und Teilnehmer), Nicole Hinske (Fotos von Braemar und Landschaften)