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„Hope, Never Fear“ Michelle und Barack Obama. Ein persönliches Porträt

Ein Buch- und Geschenktipp von den Autoren der Reisebücher „USA-Ostküste“, „USA-Nordosten“ und anderer Reiseführer bei Iwanowski, Dr. Margit Brinke und Dr. Peter Kränzle, Dez. 2019

Inhalte


»Seid nicht furchtsam. Seid fokussiert. Seid leidenschaftlich. Seid hoffnungsvoll. Bildet euch. Und lasst euch leiten von Hoffnung; niemals von Furcht.« So lautet ein Zitat von Michelle Obama in dem kürzlich im Elisabeth Sandmann Verlag erschienenen Band „Hope, Never Fear“.
Zitate wie dieses, von Michelle sowie Barack Obama, begleiten in dem kleinen, querformatigen Bildband – „Landscape Format“ genannt – die schönen Fotos der ehemaligen Präsidentenfamilie. Auf jeweils einer Doppelseite wird ein Foto von einem Text begleitet, Auszüge aus Interviews und Reden.

 Zwischen Öffentlichkeit und Privatleben

Callie Shell (Foto) wurde 1961 in Georgia geboren. Sie studierte Politikwissenschaft und fotografierte – mit viel Erfolg und mehrfach ausgezeichnet – vor allem für das Time Magazine. Barack Obama hat Shell schon früh aufgenommen: 2004, als er noch nicht einmal Senator war. Sie lernte ihn während eines Auftrags für das Time Magazin bei John Kerrys Wahlkampf kennen und schätzen. Lange vor vielen anderen erkannte sie sein Charisma. Shell hatte 1993 bis 2001, acht Jahre lang, für die Regierung von Bill Clinton und Al Gore gearbeitet, mit den Obamas traf sie erstmals in deren Haus in Chicago, wiederum im Auftrag des Time Magazin, in sehr persönlicher Atmosphäre zusammen.

Familienleben in der Küche

Wahlplakat

Im Dezember 2008, vor Obamas Amtseinführung, erhielt Shell das Angebot, Chef-Fotografin des Weißen Hauses zu werden, doch sie lehnte aus familiären Gründen ab. Statt ihrer übernahm Pete Souza diese Aufgabe. Sein Buch „OBAMA. Bilder einer Ära“ (siehe Blog-Beitrag vom 3. April 2018) aus dem Prestel Verlag, ist im Vergleich zu dem neuen Band ein Schwergewicht. Auch Souza kannte Obama schon lange bevor er Präsident wurde und auch er blieb ihm auf den Fersen. Sein großformatiger Bildband zeigt eine Auswahl von über 300 Fotografien (statt 104 bei Shell), gegliedert in 14 Kapitel. Obwohl auch Souza vertrauliche Augenblicke festhielt, ist das Material doch eher „offiziell“ und stellt Barack Obama zumeist als Politiker und Präsident dar, weniger als Privatmensch. Auch Michelle und die Familie sind in Souzas Band eher Randfiguren, bei Shell ist das anders.

Dokument eines grandiosen Aufstiegs

Doch letztlich ist es Souza, Obamas Pressesprecher Robert Gibbs (2009-2011) und der Familie Obama zu verdanken, dass Shell dennoch in nächsten acht Jahren gelegentlich fotografisch tätig werden durfte und dass der vorliegende Fotoband und die gezeigte Ausstellung im Amerikahaus in München zustande kamen.

Ein guten Team

Viele der Fotos sind während des Wahlkampfes entstanden und verdeutlichen die wachsende Popularität Obamas bis zum Wahlsieg am 4.November 2008. Shell hat die Obamas in Wahlkampfbussen durch ganz Amerika begleitet und war zur engen Vertrauten der Familie geworden. Wie beeindruckt die Fotografin von Michelle Obama war, wie sehr sie ihre Klugheit, ihre Güte und Menschlichkeit, ihren Teamgeist, ihre Schönheit (auf dem Foto das Kleid, das sie zur Inauguration trug und das sich heute im National Museum of American History in Washington, DC, befindet) und ihr Auftreten bewundert, wird ebenso an den Aufnahmen deutlich.

Vormals unveröffentlichte Fotos

Rund zwei Drittel der Fotos wurden erstmals veröffentlicht in dem im Sommer 2019 erschienenen Band. Er gibt gute Einblicke in das Leben eines außergewöhnlichen Paares, das Millionen Menschen auf der ganzen Welt inspiriert und ermutigt hat. Gleichzeitig wird ein Teil der Bilder – erstmals in Deutschland – in einer Ausstellung gezeigt, die im Amerikahaus in München noch bis zum 1. März 2020 zu sehen ist.

Vereidigung

Wandbild in Washington

Für die Obamas war Shell zwar nicht die offizielle Fotografin, dafür sind ihre Fotos aber umso persönlicher, intimer und wärmer, vor allem, wenn es um Bilder der ganzen Familie und von Michelle geht. Da wird Barack schlafend, Geschirr spülend oder mit durchgelaufenen Schuhsohlen auf dem Tisch dargestellt, Michelle im leichten Sommerkleid im Bus oder Sasha unbeschwert im Oval Office.

Das Buch ist allein wegen seines handlichen, attraktiven Formats ein gut geeignetes Geschenk. Die Fotos laden zum mehrmaligen Durchblättern des Bandes ein, die Zitate regen zum Nachdenken an. Schön ist auch die Übersicht am Ende des Buches, wo alle Fotos noch einmal mit Datum und Titel kurz beschrieben werden.

INFO:
Callie Shell, Hope, Never Fear – Michelle und Barack Obama
. Ein persönliches Porträt. Landscape-Format, Gebunden mit Schutzumschlag, 232 Seiten, 2019, ISBN: 978-3-945543-66-5, 25 €, erschienen im Elisabeth Sandmann Verlag, www.esverlag.de
Ausstellung im Amerikahaus München, Barer Straße 19 a, München, Mo-Fr 10-17, Mi 10-20, So 10-16 Uhr, freier Eintritt.

© Text: M. Brinke-P. Kränzle,

© Fotos vom und aus dem Buch sowie der Fotografin © Callie Shell/Elisabeth Sandmann Verlag, übrige: Margit Brinke.

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