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Australien: Ende der Besteigung des Ayers Rock am 26. Oktober 2019

Lange Zeit gehörte die Besteigung der wohl berühmtesten Sehenswürdigkeit Australiens, dem Ayers Rock, zu den Highlights einer Reise durch Down Under.
Dabei ist der Uluru, wie ihn die Aborigines nennen, ihr heiligster Berg und jedes Betreten zeugt im höchsten Maße von Respektlosigkeit gegenüber der Geschichte und Kultur der Ureinwohner. Dennoch haben in den vergangenen Jahren abertausende Touristen den 348 Meter hohen roten Felsen bestiegen.
Nun ist damit Schluss! Ab dem 26. Oktober 2019 wird das Kletterverbot in Kraft treten. Eine Zuwiderhandlung soll mit fünfstelligen Geldbußen bestraft werden.

Geschichte und Entstehung des roten Felsens
Der Uluru (in der Sprache der Anangu), nach wie vor auch unter dem Namen Ayers Rock bekannt (Sir Henry Ayer war zwischen 1863–1873 fünfmal Premierminister von South Australia), stellt für die meisten Australienreisenden den Hauptgrund für den Besuch des Landesinneren dar. Die ersten Europäer, die den Uluru erblickten, waren Ernest Giles (1872) und William Gosse (1873). Mit dem aufkommenden Tourismus begann 1976 ein zäher Kampf zwischen der Regierung und den Ureinwohnern, die den Berg als ihr traditionelles Eigentum betrachten.
Schließlich kam es zu einer Einigung: Das Gebiet um den Uluru und der Felsen selbst wurden am 26. Oktober 1985 an die Anangu-Aborigines zurückgegeben. Daher lautet der offizielle Name Uluru / Ayers Rock. Im Gegenzug haben die Ureinwohner den Felsen für 99 Jahre an den Direktor des Australian National Park & Wildlife Service zur touristischen Nutzung „verliehen“. Seitdem wird der 1.333 km² große Uluru-Kata Tjuta National Park gemeinschaftlich vom Park Service und den Vertretern der Ureinwohner (Uluru/Kata Tjuta Board of Management) verwaltet. 1987 hat die UNESCO den Park in die World Heritage Liste aufgenommen, d. h. er genießt aufgrund seiner einzigartigen Naturdenkmäler sowie seines Tier- und Pflanzenreichtums weltweiten Schutz.
Betrachtet man den riesigen Felsklotz (Umfang 8,8 km, Länge 3,4 km, größte Breite 2,4 km) aus der Ferne, so meint man, dass er so geradewegs vom Himmel gefallen sei. Dass dem nicht so ist, beweist seine geologische Entstehungsgeschichte: Die Felsen, die Uluru und Kata Tjuta bilden, sind sedimentäre Gesteine, die stark zementiert und deshalb härter als die umgebenden Schichten sind. Im Laufe der Jahrtausende hob sich das Gebiet und wurde gleichzeitig durch Wind-, Wasser- und Temperaturerosion abgetragen.
Übrig blieben massive Felsen. Der Uluru weist keinerlei durchgehende Spalten auf und gilt daher für viele als Monolith. Streng geologisch betrachtet ist er es nicht, da er nur die Spitze eines unterirdischen Sockels darstellt. Bei Kata Tjuta führten Verwerfungen zu mehreren kleineren Erhebungen. (Aus Iwanowski’s Reiseführer Australien. (Aus Iwanowski’s Reiseführer Australien)

Aufgrund des Eisengehalts im Stein schimmert der Fels stets rötlich und verändert seinen Farbton besonders dramatisch mit der auf- und untergehenden Sonne. Ein absolutes Highlight für Fotografen. Von verschiedenen Sunset Viewing Areas kann das faszinierende Farbenspiel am besten betrachtet werden. Ein unvergessliches Erlebnis ist der Uluru bei Regen. Dann laufen regelrechte Sturzbäche den Felsen hinunter. Alle paar Jahre schneit es auch mal!
Achtung! Das Fotografieren heiliger Stätten auf dem Uluru Circuit Walk (Der Rundweg am Fuße des Uluru mit einer Gesamtlänge von 10 km, Gehzeit ca. vier Stunden) ist verboten.

Foto: Steffen Albrecht (Autor von Iwanowski’s Reiseführer Australien)

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