Ein Reisetipp von den Autoren des Bandes „USA –Westen“ und mehrerer anderer USA-Bände, Margit Brinke – Peter Kränzle, Dez. 2016
Bluff liegt im Südosten von Utah, in der sog. Four Corners Region, dort, wo die Bundesstaaten Utah, New Mexico, Arizona und Colorado aneinandergrenzen. Mit seinen paar Hundert Einwohnern wäre es ein Nest im Südwesten, wäre die Ortschaft am San Juan River nicht der ideale Standpunkt für die Erkundung von Utah’s Canyonlands mit atemberaubenden Naturparks und unzähligen prähistorischen Indianerruinen. 
Dazu gehören beispielsweise das Monument Valley, das Navajo National Monument, der Natural Bridges National Park (siehe Foto), der Goosenecks State Park (kl. Foto), der Edge of the Cedars State Park mit seinem beeindruckenden Museum oder das Hovenweep National Monument.
Mit Aussicht auf das Monument Valley
Anders als Moab und die dort liegenden Nationalparks – Arches und Canyonlands NP –, wo es im Sommer heiß hergeht und vor Besuchern wimmelt, ist Bluff beschaulich geblieben, erst recht in der Nebensaison. 
Dabei gibt es im näheren Umkreis grandiose Aussichtspunkte, die ihresgleichen suchen, sei es von den Goosenecks oder vom Valley of the Gods, vom legendären Moki Dugway oder vom Muley Point. Bei klarer Sicht hat man da nicht nur das Monument Valley vor Augen, sondern blickt auch auf die entfernten Bergketten in Arizona, New Mexico und Colorado und hat die Bears Ears und die Comb Ridge im Rücken. Ganz anders wiederum der Blick vom Boot aus, auf Tour 
auf dem San Juan River. Hier geht es durch die engen Schluchten, die sich der Fluss in die Felsen gefräst hat und man blickt auf Millionen Jahre Erdgeschichte.
Wer das Ortschild von Bluff genauer betrachtet, schmunzelt über das Gründungsdatum „650 A.D.“. Doch ein Blick auf die Geschichte macht klar, was gemeint ist: Die „Ancestral Puebloans“, die prähistorischen Puebloindianer, 
begannen hier ab etwa 650 n. Chr. zu siedeln und schufen neben Felskunst (Petroglyphen) auch beeindruckende Architektur (auf dem Titelbild die River House Ruins). Im 14. Jahrhundert ging ihre Blütezeit zu Ende und die Navajo-Indianer zogen als Sammler, Jäger und Schafzüchter über das Land. 1880 erreichten schließlich die Mormonen Bluff und errichteten „Fort Bluff“, eine befestigte Siedlung. Ihren Nachbau kann man heute noch mitten im Ortszentrum besichtigen.
Trail of the Ancients Scenic Byway
Bluff liegt malerisch eingebettet zwischen dramatischen Sandsteinformationen –herausragend die Navajo Twin Towers (Foto) – und dem San Juan River. Der Trail of the Ancients Scenic Byway erschließt die Naturschönheiten ringsum. Das berühmte Monument Valley und das riesige Navajo-Reservat grenzen ebenfalls direkt an. Die großen Events im Ort sind das Bluff International Balloon Festival, das Bluff Arts Festival und die Utah Navajo Fair and Rodeo, bei der sich die regionalen Indianervölker treffen.
Boutiquehotel „The Painted Inn“
Der Ort verfügt zwar über keinen Supermarkt und nur über eine Handvoll (ausgezeichneter) Restaurants, wie Twin Rocks Cafe, Comb Ridge Bistro oder San Juan 
River Kitchen, dafür aber über zwei herausragende Hotels. Das eine, La Posada Pintada – „The Painted Inn“ – beherbergt seit 2013 in einem mexikanisch-inspirierten Adobe-Gebäude Gäste. Es firmiert mit seinen nur zehn Zimmern auf zwei Etagen als „Boutiquehotel“. Abseits der Durchgangsstraße gelegen, handelt es sich um einen ruhigen und luxuriösen Rückzugsort in traumhafter Lage. Von Terrasse oder Balkon, der zu jedem Zimmer gehört, schweift der Blick in Richtung rote Felsformationen. 
Die Region ist einer der „International Dark Sky Park“ in Utah, ein Gebiet, wo es besonders wenige künstliche Lichtquellen gibt und der Sternenhimmel bei Nacht unglaublich ist. Die Zimmer sind geschmackvoll dekoriert, gemütlich eingerichtet und mit bequemen Betten (ein King- oder zwei Queen-size-Betten) ausgestattet. Dazu gehören außerdem eine Ledercouch, Schreibtisch und einer Art kleine Kochnische mit Kühlschrank, Mikrowelle und Kaffeemaschine. 
Die Badezimmer sind geräumig mit Jet-Badewanne und Dusche, in farbenfrohem, mexikanisch-inspiriertem Design. Ein besonderer Bonus des Hotels ist das hausgemachte Frühstück mit frisch gebackenem Brot und anderen Backwaren, frisch gepresstem Saft sowie einem täglich wechselnden Hauptgericht, z.B. Quiche oder Bread Pudding, und ausgezeichnetem Kaffee. Serviert wird es im Frühstücksraum, wo sich auch die Rezeption befindet, oder auf der Terrasse.
Übernachten in der „Wüstenrose“
Das Desert Rose Inn & Cabins, ein mehrteiliger Komplex, liegt am anderen Ende des Dorfes, zwar an der Hauptstraße, aber trotzdem ruhig. Amer und Cindy Tumeh hatten 1997 mit fünf Cabins den Grundstein gelegt, 1999 kam eine Lodge mit 30 Zimmern dazu. 2014 eröffnete ein weiterer Trakt, dieser mit großem Swimmingpool und Jacuzzi, Fitnessraum, einladender Gäste-Lobby und Meeting Rooms. Die hier befindlichen 16 neuen „Courtyard Rooms“ sind groß, 
elegant eingerichtet, mit Kamin und Kunstwerken an den Wänden, gemütlich mit viel Holz ausgestattet und alle mit Balkon und Ausblick. Insgesamt stehen 53 Zimmer zur Verfügung, neben den neuen sind es „Lodge Rooms“ und Cabins. Frühstück wird wie das Dinner im zugehörigen Duke’s Bistro serviert.
• Bluff: http://bluffutah.org
• Dark Sky Parks: www.visitutah.com/things-to-do/dark-sky-parks
• La Posada Pintada, www.laposadapintada.com
• Desert Rose Inn & Cabins, www.desertroseinn.com
• Hervorragende Touren zu Land und auf dem Wasser bietet Wild Rivers Expeditions und Four Corners Adventures: www.riversandruins.com
© Text: M. Brinke-P. Kränzle, Fotos: M. Brinke
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