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USA-Nordwesten: Buffalo Roundup & Arts Festival in den Black Hills in South Dakota

News aus South Dakota zusammengestellt von den Autoren des Bandes „USA-Nordwesten“, M. Brinke – P. Kränzle

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Am 27./28. September ist es wieder so weit: Dann steht in den Black Hills, im Custer State Park im Westen des US-Bundesstaates South Dakota, zum 48. Mal das Buffalo Roundup & Arts Festival auf dem Programm. Den Mittelpunkt bildet am Samstagvormittag das Zusammentreiben einer Herde von rund 1300 Bison, als Begleitprogramm gibt es ein Arts Festival mit rund 150 Kunst- und Kunsthandwerks-Verkaufsständen, dazu Unterhaltung und Konzerte, Essensstände und Kochwettbewerbe wie ein Dutch Oven und ein Chili Cook-off.

Vor Sonnenaufgang im Custer State Park – Arbeitsbeginn für die Cowboys

SD-CusterSPArtsFestDer letzte Tag des Buffalo Roundup beginnt für die Beteiligten lange vor Sonnenaufgang. Während die Besucher in langen Autokolonnen Richtung Buffalo Corrals fahren, beginnen die Ranger im Custer State Park ihre Helfer einzuweisen. Etwa 60 Cowboys aus ganz Nordamerika werden hoch zu Ross die Hauptrolle spielen. Die Bewerber sind so zahlreich, dass ausgelost wird, wer teilnimmt. In drei Kolonnen, jeweils von einem Ranger angeführt, treiben die Reiter bereits Tage vor dem eigentlichen Event zunächst die weit verstreuten Bisongruppen in ein südliches Tal nahe der Corrals zusammen. Beim eigentlichen Roundup gilt es dann, die „Herrscher der Prärie“ in den Pferch zu treiben, was meist in mehreren Etappen und sehr ruhig und kontrolliert geschieht. SD-CusterSPBuffaloRd2Dabei werden die Reiter von Pickups unterstützt bzw. geschützt. Nicht immer stehen nämlich Pferd oder Muli und Bison in gutem Einvernehmen. Über Stock und Stein, manchmal in gefährlichen Manövern, sind es diese motorisierten Ranger, die am Ende die Herde in den Pferch treibt. Der letzte „Push“ wäre für die Reiter zu gefährlich. Für Reiter und Zuschauer ist die Aufregung damit vorbei, für Ranger, Veterinäre und für die Bisons geht es jetzt erst richtig los, mehrere Tage lang. Tier für Tier wird durch Holzschleusen in eine Art Arena getrieben, Ohrmarken werden gescannt, und Tiere, die später verkauft werden sollen, ausgesondert. Die im Frühjahr geborenen Kälber werden markiert, gewogen, geimpft und gebrannt, und auch hier wird ausgewählt. Wer Glück hat, wird in die Freiheit entlassen. Die überzähligen Kälber, Kühe und Bullen werden in einer großen Auktion am dritten Samstag im November verkauft – an andere Naturparks, Züchter aus ganz Nordamerika und Indianer, die eigene Herden aufbauen.

Wie in „Dances with Wolves“ – Die Erde bebt und Staubwolken verdunkeln den Horizont

SD-CusterSPBuffaloRdupDie Erde vibriert wie bei einem Erdbeben, Staubwolken verdunkeln den Horizont, dann sieht man die mächtigen braunen Körper und die ganze Ebene füllt sich mit Buffaloes, jenen urtümlich anmutenden Tieren, die einst die nordamerikanische Prärie millionenfach bevölkerten. An diese unvergessliche Szene aus Kevin Costers Indianerfilm „Dances with Wolves“ glaubt man sich als Besucher im Custer State Park erinnert. Der Bison war für die Prärieindianer lebensnotwendig, „Pte Oyate“, Buffalo Nation, nannten sich die Lakota, eine der drei Gruppen der Sioux-Indianer. Um 1850 sollen noch 13 bis 20 Millionen der bis zu 1.000 kg schweren Tiere – in der Sioux-Sprache heißen die mächtigen Bullen „Tatanka“ – über die Weiten der Prärie gezogen sein. Gut 30 Jahre später zählte man gerade noch 200 Exemplare – und gleichzeitig waren die Prärie-Indianer in Reservate verbannt worden.

Die Buffalos ziehen wieder durch die Black Hills und die Great Plains

In den 1880ern legte dann ein gewisser Pete Dupree mit einigen Bison-Kälbern den Grundstock für eine neue Herde bei Fort Pierre in South Dakota. Als sich die Verantwortlichen des Custer State Parks 1914 entschlossen, den Buffalo zurück in die Black Hills zu holen, erwarben sie dort ihre ersten 36 Tiere. Seither ziehen sie über die Hügel und Ebenen zwischen Black Hills und Great Plains und sind aus dem Custer State Park nicht mehr wegzudenken. Um die 1.200 bis 1.500 Tiere leben heute dort, doch anders als beispielsweise im Yellowstone National Park, wo ebenfalls Buffaloes wiederangesiedelt wurden, überlässt die Verwaltung des Custer State Parks die Herde nicht komplett der Natur und dem Zufall sondern reguliert ihre Zusammensetzung durch Auswahl und Verkauf.

Praktische Tipps Informationen zu South Dakota, Custer State Park und Black Hills:
RMI (Rocky Mountains International), c/o Wiechmann Tourism Services, Scheidswaldstr. 73, D-60385 Frankfurt/M., Tel. (069) 25538-230, www.rmi-realamerica.com, www.travelsd.com
Buffalo Roundup alljährlich Ende September /Anfang Oktober, mit großem Rahmenprogramm wie Arts Festival. Infos: http://gfp.sd.gov/state-parks/directory/custer/events/buffalo-roundup.aspx

© Text und Fotos: Margit Brinke und Peter Kränzle, Autoren des Bandes „USA-Nordwesten“

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