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In Schwedens Museen weht ein frischer Wind

In Schweden gibt es unglaublich viele Museen, um genau zu sein mehr als 400, in denen Antiquitäten, naturkundliche Exponate, Bildkunst sowie Industriedesign, Design und anderes gezeigt werden. Die Bandbreite der Exponate, die in den schwedischen Museen ausgestellt sind, reicht von den mit Brillianten und Edelsteinen besetzten Kronjuwelen bis hin zum Surströmming (fermentiertem Hering) – einer übelriechenden, nordschwedischen Spezialität, die im schwedischen Festkalender eine wichtige Rolle spielt, und natürlich alles, was dazwischen liegt.

Ausstellungen, die das Leben unserer Vorfahren und deren Einfluss auf unsere gemeinsame Geschichte behandeln, sind für Museumsbesucher meist von besonderem Interesse. Ein gelungenes Beispiel hierfür ist die Weltkulturerbestätte Tanum mit dem dazu gehörenden Vitlycke Museum. Die Felsenritzungen, die das Kernstück der Ausstellung bilden, geben Aufschluss über die Lebensumstände der Menschen in der Bronzezeit in Schweden. Die Künstler, die vor 3.000 Jahren gelebt haben, erzählen ihre Geschichten in 350 unterschiedlichen Gruppen von Felsritzungen, auf denen Menschen, Tiere, Schiffe, Schlitten und Jagdszenen aber auch Szenen aus dem täglichen Leben dargestellt sind. Um die Ritzungen besser sichtbar zu machen, wurden sie von Archäologen mit roter Farbe ausgemalt. Das Vitlycke Museum ist aufgrund der Rekonstruktion von Siedlungen aus der Bronzezeit und seiner Referenzbibliothek zum Thema Felsritzungen unbedingt einen Besuch wert.

Dass Missgeschicke früherer Zeiten Anlass zur Errichtung eines Museums geben, kommt eher selten vor, eine Ausnahme hiervon bildet jedoch das Vasa Museum in Stockholm, das um das Kriegsschiff Vasa herum erbaut wurde, dem einzigen noch erhaltenen Schiff aus dem 17. Jahrhundert, dessen Bergung mindestens genauso dramatisch war wie dessen Untergang. Allein schon die Größe und die Pracht der Vasa sind atemberaubend: Der gesamte Rumpf ist mit an die 700 geschnitzten Figuren und Ornamenten verziert. Im Museum wird erklärt, wie das Schiff gebaut wurde, weshalb es sank und wie es aus den lehmigen Tiefen des Mälaren-Sees in Stockholm geborgen und für kommende Generationen liebevoll und perfekt restauriert und konserviert wurde. Was Sie auch vorhaben, dies dürfen Sie sich einfach nicht entgehen lassen.

Nicht weniger imposant ist das Malmöer Kunstmuseum, dessen umfangreiche Sammlung skandinavischer Kunst Gemälde, Skulpturen, Möbel, Kunsthandwerk, Zeichnungen und Drucke umfasst. Es ist zusammen mit anderen Museen im Malmöhus Slott, einem Schloss aus dem 15. Jahrhundert, untergebracht und besitzt Kunstwerke berühmter skandinavischer Künstler aus der Zeit zwischen 1980-1990 sowie ältere Werke.

Ein wahrhaft ungewöhnliches Museum hat die Industrielandschaft Stora Kopparberg in Falun zu bieten, eine imposanten Anlage, die für ihre Größe und ihre Bedeutung für die schwedische Wirtschaft im Laufe der Jahrhunderte bekannt ist und seit einigen Jahren zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Das Grubenmuseum liegt am Rande der gewaltigen Senke „Stora Stöten“, die sich durch den dramatischen Grubeneinsturz am Mittsommertag 1687 bildete, als Stollenwände und -decken einbrachen. Im Museum wird die Geschichte der Kupfergrube und der Bergbaugesellschaft erzählt. Die Kupfergrube und das Museum wurden vom Guide Michelin mit zwei Sternen ausgezeichnet, und das will schließlich etwas heißen.

Wenn Sie sich für kulinarische Kuriosa interessieren, ist das Surströmming Museum in Skeppsmalenin der Nähe der Hohen Küste (Höga kusten) genau das Richtige für Sie. In diesem Museum dreht sich alles um den Surströmming (eine in der Dose fermentierte Heringsspezialität). Unbedingt erwähnt werden sollte in diesem Zusammenhang, dass dem Surströmming in der schwedischen Kultur eine Bedeutung zukommt, die weit über die einer Delikatesse hinaus geht und ein wichtige Größe im schwedischen Festkalender darstellt. Das Museum liegt in dem märchenhaft pittoresken Fischerdörfchen Skeppmalen, obwohl es in Anbetracht des enormen Odeurs vielleicht ratsam wäre, das Surströmmingmuseum in die freie Natur zu verlegen wie z. B. Skansen, das legendäre Freilichtmuseum in Stockholm. In der weitläufigen Anlage, in der Bauernhäuser, Windmühlen, Werkstätten und eine fantastische Holzkirche aufgebaut sind, wird der Alltag im Schweden des 19. Jahrhunderts lebendig dargestellt und es werden Veranstaltungen, Festivals und Feiern abgehalten. Außerdem gibt es dort einen Zoo, in dem Elche, Wölfe, Luchse und Braunbären leben.

Das in einem Gebäude untergebrachte Universeum in Göteborg ist ebenfalls unbedingt einen Besuch wert. In diesem gigantischen Lernzentrum erhalten die Besucher die Gelegenheit, Naturwissenschaft und Technik spielerisch zu entdecken. Das Universeum besteht aus unterschiedlichen Zonen, zu denen ein Regenwald und eine Unterwasserwelt gehören, in der Sie beobachten können, wie Haie und Bewohner eines Korallenriffs leben, sowie fünf weitere Zonen, in denen die Sie Ihre faszinierende Entdeckungsreise fortsetzen können. Kinder sind vom Universeum einfach begeistert!

Ca. 1.400 km nördlich von Göteborg liegt die Stadt Jokkmokk und Ájtte, das schwedische Fjäll- und Sami-Museum. Das Museum informiert über die Geschichte Lapplands und über die Sami, die Urbevölkerung Schwedens, und darüber, wie die Sami seit vielen Generationen in diesem schwierigen, wenn auch wunderschönen Land überleben. Im Museum gibt es viel Interessantes zu sehen und zu tun und es ist unbedingt einen Besuch wert.

In den meisten Museen in Schweden kann man zudem gut essen oder Kaffee trinken sowie schräge Postkarten kaufen, die Sie an Ihre Lieben zuhause schicken können, außerdem wird häufig qualitativ hochwertiges Kunsthandwerk angeboten.

Quelle: Visit Sweden

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