Sie liegen in einem Umkreis von etwa 150 m, die Global Stones, mächtige Steinsbrocken in unterschiedlichen Farben und Zusammensetzungen. Einst von einem besessenen Künstler hergebracht von verschiedenen Kontinenten, bearbeitet und arrangiert auf einer Langgraswiese in einer Parkecke des Tiergartens, nahe Potsdamer Platz, unweit des Brandenburger Tores. Ungläubig staunt man, was das alles zu bedeuten hat, welche Absicht steht hinter den zum Teil monumentalen Felsbrocken.
Global Stones – Symbol einer weltumspannenden der Verbundenheit
Seit 1999 trug der Bildhauer Wolfgang Kraker von Schwarzenfeld die Felsbrocken zusammen, der erste stammte aus Amerika. Jedem der Steine fügte er einen Charakterzug hinzu, so bei Amerika: „Liebe“, bei Europa: „Erwachen“, bei Afrika: „Hoffnung“, Asien ist mit „Vergebung“ assoziiert und Australien mit „Frieden“.
Alle Steine haben ein Pendant dort, wo der Berliner Zwilling herstammt. Sie sind so zueinander geordnet, dass am 21. Juni eine nicht sichtbare Lichtreflektion der polierten Stellen die Steine miteinander verbindet. Sinn: Dadurch soll die Zusammengehörigkeit der Menschen weltweit symbolisiert werden. Sozusagen ein globales, erdballumspannendes Kunstwerk. Wo gab es sowas bislang?
Wolfgang Kraker von Schwarzenfeld – Visionär eines globalen Friedensprojektes
„Stein des Anstoßes“ aus dem Naturreservat Gran Sabana in Venezuela
Der auffälligste Stein in dieser mystisch wirkenden Konstellation ist der aus Venezuela stammende rote Sandsteinfelsen. Dieser als Kueka-Stein bezeichnete Brocken wurde am 24. Februar 1999 installiert, er stammt aus dem Naturreservat Gran Sabana, wo die Pemón-Indianer leben. Und er wurde zum „Stein des Anstoßes“, weil einige Stammesangehörige behaupteten, er gehöre zu den beiden „Heiligen Steinen“, die nie hätten weggenommen werden dürfen. Man dürfe sie auch nicht berühren! Sie fürchteten sich vor der Rache der Ahnen. In die Auseinandersetzung schaltete sich 2011 die venezolanische Regierung ein.
Im April 2012 kam es zur rechtlichen Auseinandersetzung, obwohl es eine offizielle Schenkungsurkunde und Erlaubnis des Wegtransport des Steins gibt (mehr auf www.globalstone.de).
Der Künstler wehrt sich deshalb vehement gegen die Vorwürfe und führt als Zeugen der Wissenschaft den Berliner Ethnologen Bruno Illius (Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin) an. Dieser Pemón-Experte gibt Kraker von Schwarzenfeld recht und verweist darauf, dass es sich um politisch motivierte „Erfindungen“ handele.
Wie dem auch sei – Auf der weiten Wiese stehen sie nun, die Global Stones, und sie verzaubern jeden, der seiner Phantasie freien Lauf lässt…
Weitere Informationen: www.globalstone.de. Lage: In der Südstrecke des Tiergartens Berlin gelegen, Eckbereich Ebertstraße (gegenüber Holocaust Denkmal)/Lennestraße hinter dem Goethedenkmal
© Michael Iwanowski, Verleger und Autor im Iwanowski’s Reisebuchverlag
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