Die US-Wahlen sind vorbei, der Ausgang war klarer als erwartet. Die Amerikaner haben sich entschieden, ob es uns Deutschen passt oder nicht. Dass die Demokraten anscheinend die Wünsche und Ängste der Masse nur unzureichend verstanden haben, scheint ebenfalls Fakt. Hierzu ein interessanter Kommentar aus der New York Times vom 6. November 2024: www.nytimes.com/2024/11/06/opinion/donald-trump-defeat-democrats.html?smid=em-share
Die Welt dreht sich also weiter und an der Attraktivität und Vielseitigkeit der USA wird sich auch fortan nichts ändern. Im Übrigen: Beliebte Reiseziele der Deutschen – wie Italien, Frankreich, Ungarn, Polen oder die arabischen Länder – sind politisch bzw. was Menschenrechte angeht, auch nicht unbedingt makellos …
NEWS AUS NEW YORK
Nach umfassender Renovierung eröffnet im Frühjahr 2025 wieder das edle Waldorf Astoria New York. Hinzugekommen zu den nun (nur noch) 375 Gästezimmern und Suiten sind Luxuswohnungen in den oberen Etagen. Für die Neugestaltung zeichnen das renommierte Architekturbüro Skidmore, Owings & Merrill und der Innenarchitekt Pierre-Yves Rochon verantwortlich.
Auch einige neu- bzw. wiedereröffnende Museum locken im Laufe des nächsten Jahres in den „Big Apple“: Die Frick Collection wird im Frühjahr 2025 mit neu arrangierter Sammlung und mit zugänglichem Obergeschoss eröffnen, das Studio Museum in Harlem im Herbst und ebenso das New Museum, das mit einem Anbau die Ausstellungsfläche gleich verdoppelt hat. Anfang 2025, wird auch das National Urban League’s Urban Civil Rights Museum in Harlem sein Debut geben.
In der South Bronx, der Wiege des Hip Hop, steht 2025 die Neueröffnung des Hip Hop Museum bevor. Südlich vom Yankee Stadium, im neuen Viertel Bronx Point gelegen, findet sich dieses Museum, mit Plaza und Park sowie naher Promenade entlang dem Harlem River. The American LGBTQ+ Museum wird Teil vom The New York Historical in der Upper West Side: Ein komplett neu gebauter Flügel soll ab 2026 neben diesem Teil auch eine neue Abteilung zur Demokratie in den USA (New-York Historical’s Academy for American Democracy und Dorothy Tapper Goldman Center for Teaching Democracy) aufnehmen.
Bereits geöffnet hat das neue Museum of Food and Drink (MOFAD) in DUMBO/Brooklyn, im Empire Stores Building. Schon jetzt besuchen kann man auch den Skylift at Top of the Rock, eine sich drehende und beleuchtete Plattform über dem Aussichtsdeck von 30 Rockefeller Plaza und das neue Stonewall National Monument Visitor Center.
VERANSTALTUNGSHINWEISE NEW YORK
Günstige Broadway-Tickets (zwei zum Preis von einem) gibt es während der NYC Broadway Week im Januar/Februar (21.1.-9.2.2025). Das selbe ist der Fall für Tickets während der NYC Off-Broadway Week im Februar/März. Ebenfalls vom 21. Januar bis 9. Februar läuft die NYC Restaurant Week , die Menüs in teilnehmenden Toprestaurants überall in der Stadt zu günstigen Preisen offeriert. Ab 7. Januar kann ein Tisch reserviert werden.
RESTAURANTTIPPS NYC
Sanuki Udon ist ein „hole in the wall“, ein relativ kleines Selbstbedienungs-Restaurant im Dunstkreis der New York University (NYU) und in Nähe des Washington Square. Spezialität sind hier die (täglich aus japanischem Mehl hausgemachten) Udon-Nudeln. Diese gibt es in über einem Dutzend Versionen an der Theke, in Brühe – z.B. als Beef Udon (Rindfleisch), mit Tofu, mit Tomate und Ei oder Huhn – oder als Nudelsalat mit Ei und Hähnchenfleisch. Dazu stehen über 20 verschiedene Tempura-Varianten zur Wahl, von Fisch und Shrimp über Aubergine und Kürbis bis hin zu Süßkartoffelbällchen oder Schnitzel. Auch Rice Bowls finden sich an der Theke und an einer „Saucen-Bar“ kann man die passende Sauce bzw. das passende Topping wählen. Kein Gericht kostet mehr als $ 15, jedes ist frisch zubereitet und sättigend. Man kann in dem Lokal auch sitzen, vor einem japanischen Wandbild oder direkt an der Scheibe zur Küche, wo die Nudeln hergestellt werden.
Ebenfalls relativ eng und umtriebig geht es in KUUN in Downtown Brooklyn zu. Dieses koreanische Restaurant wird von dem Ehepaar Ju Young Oh and Michael Kang betrieben, und rühmt sich original koreanische Küche zuzubereiten, Gerichte, wie sie die Besitzer aus ihrer Kindheit kennen und lieben. Dazu gehören herzhafte Suppen, wie Beef Dwenjang Stew oder Pork Kimchi Stew, ein Bibimbap vom heißen Stein, BBQ, Ssam und Nudelgerichte. Als Hauptgerichte böten sich auch Honey Pork Belly oder Seafood Jjam Bong an. Zum Lunch könnte man einfach eine der speziellen Ssam-Boxen mit einer Auswahl an Hauptgerichten und Beilagen bestellen. Besonders zu empfehlen sind auch die Cocktails wie der Ginger Asian Pear (Wodka, Limone, Birne, Ingwer, Prosecco) oder Power of Innocence (Hibiskus, Soju, Zitrone).
NEWS AUS CHICAGO
Condé Nast Travelers Leser haben den renommierten Readers‘ Choice Award erneut nach Chicago vergeben. Seit 2017 wird die Stadt regelmäßig zur „Best Big City in the U.S.“, also zur besten Großstadt in den USA, gewählt. Selbst im Winter präsentiert sich die Stadt am Michigan See attraktiv, vor allem während des Christkindlmarket (24. Nov.-24. Dez.) auf der Daley Plaza. Hier kommen deutsche Wurzeln und Traditionen deutlich zum Tragen, es gibt typisches Gebäck, Glühwein und auch Bier, deutsches Kunsthandwerk und ein deutsch-inspiriertes Christkind tritt auf.
Im historischen Palmer House Hilton – Kind von Bertha Palmer und erbaut 1873 – hat neu ein Speakeasy, eine geheime Bar, wie sie während der Prohibition üblich war, eröffnet. Wer das richtige Passwort weiß (erhältlich beim Hotelpersonal) wird in die Potter’s Bar eingelassen. Dort gibt gibt Musik aus den 1920ern und viele Retro-Cocktails.
NEWS AUS LOS ANGELES
Obwohl das Wetter ja wahrscheinlich nicht so ganz zu Weihnachten passt, wird auch in Los Angeles mit „winterlichen Erlebnissen“ gefeiert. Perfekt zum Bummeln und Shoppen ist der neue Los Angeles Christmas Market zwischen 29. November und 24. Dezember in dem Block ROW DTLA. Zum Schlittschuhlaufen locken Eisflächen unter freiem Himmel, beispielsweise L.A. Kings Holiday Ice direkt vor der Crypto.com Arena oder der Holiday Ice Rink am Pershing Square. Für noch mehr festliche Stimmung sorgt die Walt Disney Concert Hall. Dort findet vom 1. bis 31. Dezember die Konzertreihe Deck the Hall mit Auftritten von Leslie Odom Jr. mit seiner The Christmas Tour, Jennifer Hudsons The Gift of Love, ein Home Alone-Konzert sowie eine Silvesterfeier mit D-Nice & Friends statt. Die Hollywood Weihnachtsparade am 1. Dezember ist eine liebgewonnene Tradition und unterstützt zugleich diverse Wohltätigkeitsorganisationen.
Neue Attraktionen in L.A.
Cosm, ein führendes Unternehmen für immersive Technologie, Medien und Unterhaltung, eröffnete im Juni Cosm Los Angeles im Hollywood Park in Inglewood. Auf über 600 qm erleben Besucher eine Live-Shared-Reality-Produktion von UFC 303. Die Getty Villa in Malibu, das bedeutendste Museum in den USA für antike griechische, römische und etruskische Kunst, lädt anlässlich ihres 50-jährigen Jubiläums zur Ausstellung „Ancient Thrace: Treasures from the Classical World“ ein.
Der beliebte Buchladen The Last Bookstore eröffnet einen zweiten Standort in Studio City mit neuen und gebrauchten Büchern, Schallplatten, Comics und mehr. In Downtown Los Angeles präsentiert das Refik Anadol Studio mit DATALAND das weltweit erste Museum für künstliche Intelligenz. Dieses öffnet 2025 im The Grand LA, einem von Frank Gehry entworfenen Gebäude im Herzen von Los Angeles.
NEWS AUS SAN FRANCISCO
Das Institute of Contemporary Art San Francisco (ICA SF) – ein Museum für zeitgenössische Kunst – ist von Dogpatch ins Financial District (345 Montgomery St.) umgezogen. Es wurde kürzlich feierlich in The Cube neu eröffnet und ist für experimentelle Kunst bekannt. The Cube liegt zentral, in der Nähe von Institutionen wie dem San Francisco Museum of Modern Art, dem Yerba Buena Center for the Arts und dem Asian Art Museum. Es gibt ein fünfstöckiges, lichtdurchflutetes Atrium und wechselnde Ausstellungen von Künstlern aus der Bay Area und aus aller Welt (Eintritt frei!).
Ebenfalls neu renoviert wurde das Transamerica Pyramid Center am Jackson Square. Ursprünglich, nach Eröffnung 1972, war dieses Wahrzeichen der Stadt sogar mit einer Aussichtsplattform versehen. Jetzt sind zumindest im Erdgeschoss öffentliche Bereiche entstanden, eine Lobby, Bars, Sitz- und Eventflächen etc. . Auch ein vergrößerter Transamerica Redwood Park sorgt mit über 50 majestätischen Mammutbäumen für eine urbane Oase. Dazu wurde mit „SHVOs Pyramid Arts“ ein neues Kunst- und Ausstellungsprogramm ins Leben gerufen. Den Anfang machen zwei, von Lord Norman Foster kuratierte Ausstellungen, die bis zum 28. Januar 2025 zu sehen sind: The Vertical City, eine Auswahl seiner architektonischen Leistungen mit Schwerpunkt auf Wolkenkratzern, und Les Lalanne, zu Ehren der berühmten französischen Künstler Claude und François-Xavier Lalanne. Der Komplex umfasst die Transamerica Pyramid, den Park und zwei angrenzende Gebäude: Two und Three Transamerica.
„GREAT BEER & GREAT BARBEQUE“
Corpus Christi, die Stadt an der Golfküste von Texas, hat einen BBQ Trail ins Leben gerufen. Der Corpus Christi BBQ Trail besteht aus einem Pass, der als App heruntergeladen werden kann. Mit diesem wird man zu ikonischen BBQ-Spots geleitet und es werden deren typischen Gerichte empfohlen, von saftigem Beef Brisket über zarte Rippchen bis zu geräucherten Würsten. Bei jedem Besuch sammelt man Punkte, die am Ende im Gulf Coast Capital Store im Visitor Information Center in ein Souvenir umgewandelt werden können. Außer reinen BBQ-Lokalen wie Mike Cotten’s BBQ, Full Send BBQ oder The BarB-Q Man Restaurant steht auch eine Brauerei, die Nueces Brewing Company, untergebracht in einem fast futuristischen Gebäude, auf der Liste und wirbt mit dem Slogan „Great Beer and Great Barbeque“.
AUF HOHER SEE
Die britische Luxus-Kreuzfahrt-Firma Cunard hat angekündigt, dass die Queen Elizabeth im Jahr 2025 Seattle/Washington zum Heimathafen auserkoren hat. Von dort aus werden elf Kreuzfahrten nach Alaska stattfinden, von 7-11 Nächten Dauer und zwischen 12. Juni und 25. September. Alaska Natives werden an Bord sein und in ihre Kultur und Kunst einweihen und ein Biologe wird sich mit Landschaft, Flora und Fauna befassen. Abfahrt des Schiffes ist jeweils am späteren Abend um so den Gästen Landausflüge in Alaska, wie einen Besuch in Ketchikan oder Sitka, zu ermöglichen.
„THE ROMANCE OF MY LIFE“
Medora ist ein malerisches Städtchen im Westen von North Dakota, vor der imposanten Kulisse des Theodore Roosevelt National Park. Western-Kultur spielt hier eine große Rolle, zum Beispiel in der North Dakota Cowboy Hall of Fame, beim Medora Musical oder auf der Main Street mit historischen Gebäuden, wie jenem, in dem der empfehlenswerte Buchladen Western Edge Books zuhause ist. Und es gibt hier den Little Missouri Saloon, dessen Decke mit Hüten und Dollar-Noten gespickt ist.
Als 1883 Theodore Roosevelt ins damalige Dakota Territory kam um auf Büffeljagd eine Depression nach dem Tod seiner Frau und seiner Mutter zu überwinden, war er ein dünner, von den Cowboys belächelter Städter aus New York. Doch er lernte die Region zu schätzen, erwarb Vieh und lebte auf einer Ranch bis er 1901 zum jüngsten Präsidenten in der amerikanischen Geschichte gewählt wurde. Bis 1909 blieb er im Amt und betonte dabei immer wieder, dass seine Jahre in Medora und den Badlands von North Dakota „the romance of my life“ gewesen seien. Roosevelt war letztendlich auch jener Präsident, der gleich fünf National Parks ins Leben rief.
Theodore Roosevelt bekommt nun endlich auch seine eigene Presidential Library, und zwar an eben diesem Ort, den er am meisten liebte. Der Komplex entsteht derzeit in den Hügeln über Medora, mitten in den Badlands, und wurde von dem renommierten Architekturbüro Snøhetta aus Norwegen geplant. 2026 soll das Center eröffnen, ein spektakulärer Bau mit sanft geschwungenem grünen Dach und vor allem perfekt eingepasst in die Landschaft. Trails führen übers Gelände, es wird Pavilions mit Ausblick geben, einheimische Bepflanzung, einen Shop, Restaurants und natürlich interaktive Ausstellungen im Gebäude.
Bis zur Eröffnung kann man bereits im Theodore Roosevelt Center der Dickinson State University in der Ortschaft Dickinson – etwa 60 km östlich von Medora gelegen – in der dortigen Ausstellung viel zu Leben und Präsidentschaft von Roosevelt erfahren.
Text: ©Drs. Margit Brinke – Peter Kränzle, http://travelingtramps.blogspot.com, Fotos: ©MB sofern am Bild nicht anders angegeben.