In der Antwerpener Straße liegt diese feine kulinarische Entdeckung. Die Einrichtung ist gemütlich und unkompliziert – blank gescheuerte Tische, warme Farben, offene Weinregale, an der Theke steht ein Hochtisch. Äußerlich gibt man sich eher dezent – aber in Sachen Wein und Speisenqualität merkt man: Hier betreibt jemand Gastronomie aus Leidenschaft und ohne Kompromisse. Die Weine aus kleinen Weingütern spiegeln dies ebenso wider wie die Gerichte: „Das möchte ich selber essen und trinken“ – so das Motto der Gastgeber.
Die Speisekarte wechselt, ist nicht überladen, dafür kreativ und saisonal und immer wieder neu. Ohne „affig“ zu sein: Die Gerichte, die man erliest, sind vorstellbar und bedürfen keiner theatralischen Interpretation. Vorspeisen, wie Tafelspitz mit Sardinen-Remoulade, geräuchertem Spinat-Salat und Aubergine zeugen von Mut zu Neuem. Der Klassiker ist ein Argentinisches Steak mit selbstgemachter Sauce Béarnaise und frittierten Kartoffeln. Oder Adlerfisch mit Röstknoblauchschaum, Orangen-Coulis, Pfifferlingen und Petersilien-Kartoffelpüree (köstlich). Die Kokosmousse mit Schokoladensorbet sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Beim nächsten Besuch kann man sich dann den anderen Köstlichkeiten zuwenden…
Die Küche braucht ihre Zeit, alles ist individuell zubereitet. Die Besucher aus der Nachbarschaft und „Wiederholungstäter“ wissen gerade das zu schätzen. Hier is(s)t man immer wieder gern!
© Michael Iwanowski, Verleger und Autor im Iwanowski’s Reisebuchverlag