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Ein besonderer Berlin-Tipp: Sterneküche in einem Straßenbahndepot?!

Sind die noch zu retten… Essen in einem Straßenbahndepot? Wer außer Einheimischen verirrt sich in das alte Heiligensee an der Havel, nördlich von Tegel? Im ehemaligen Straßenbahndepot ist seit mehr als einem Jahr der ehrgeizige Jungwirt René Scheike eingezogen. Das Ambiente innen ist rustikal und lässig-gediegen, P1000189draußen kann man idyllisch speisen, der Innenhof beherbergt auch eine sehenswerte Gärtnerei mit allerlei Objektkunst.

Info: Das Straßenbahndepot Heiligensee wurde 1912/13 erbaut. Damals gab es eine Straßenbahnverbindung bis Berlin-Mitte, die erst 1958 eingestellt wurde. Das Depot selbst diente zunächst als Wagenhalle und Strassenbahndepot HeiligenseeWerkstatt, war während des 3. Reiches ein Arbeitsdienstlager, im 2. Weltkrieg ein Auffanglager für Flüchtlinge und Ausgebombte. Später war in dem Gebäude eine kleine Fabrikation für Autoteile untergebracht, danach arbeite hier ein Steinmetzbetrieb. In der Zeit der Arbeitsdienstlagers wurde Holzboden verlegt und Zwischendecken eingezogen – Keimzelle der späteren Räumlichkeiten des heutigen Restaurants.

Kein Abstellgleis Straßenbahndepot Heiligensee

„Unerwartete Sterneküche“ – Das mag die Qualität am besten beschreiben, denn das erwartet man nicht am „Nordwestende“ von Berlin. Sehr gute, saisonal ausgerichtete Speisen, stets mit einem Hauch an Raffinesse, ohne überkandidelt zu wirken. Meisterlich werden hier regionale Zutaten in erstklassige Gerichte verwandelt und das zu wirklich angemessenen Preisen.


Die Speisekarte ist fein und übersichtlich. Wie wär´s z.B. mit knusprigen Strudelblättern mit Ziegenfrischkäse vom “Karolinen-Hof” und Gartenkräutersalat (12 €), einer Fisch-Zitronengrass-Consommé mit pochierten Meeresfrüchten (12 €), gebratenem Zitronenhuhn mit karamelisiertem Spargel, Frischkäse-Gnocchi und Thymian-Jus (19 €) und gezupftem Büffelmozzarella mit Wildkräuter-Risotto und gerösteten Pinienkernen (16 €).
Dazu eine gekonnt gezielte Auswahl an hervorragenden Weinen deutscher, italienischer und französischer Provienz – alles in einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

ABerlin Heiligeseedresse: Straßenbahndepot, Alt-Heiligensee 73-75 | 13503 Berlin, Tel. 030 / 7554230570, website: http://www.strassenbahndepot-heiligensee.de/, geöffnet Mi–Fr 16–22 Uhr, Sa/So 11–22 Uhr, mit Bus 133 Alt-Heiligensee ab U-Bahnhof Alt-Tegel (U 6)

© Fotos und Text: Michael Iwanowski, Reiseveranstalter (Iwanowski’s Individuelles Reisen), Verleger (Iwanowski’s Reisebuchverlag) und Reiseführer-Autor (101 Berlin – Geheimtipps und Top-Ziele)

© Karte: Google map

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