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USA-Ostküste: Mexikanisch oder Orientalisch – Ein kulinarischer Streifzug durch New York

Restauranttipps aus New York von den Autoren der beiden Bände USA-Ostküste / USA-Nordosten, M. Brinke – P. Kränzle, Dez. 2015

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Hecho en Dumbo liegt in der Bowery, der etwas irreführende Name stammt noch aus jenen Zeiten, als die Besitzer Danny Mena und Ethan Smith ein Pop-up-Lokal in Brooklyns Viertel Dumbo betrieben. Jetzt sind sie in ein, äußerlich eher unscheinbares, kleines Lokal in der Bowery gezogen; das Ambiente ist rustikal mit viel Holz und Farbe, den Eingang dominiert eine lange (und gut sortierte) Bar.

Hecho en Dumbo – Mexikanische Spezialitäten

Auf der Speisekarte stehen teils traditionelle mexikanische Gerichte, die von Danny Mena, der aus Mexico City stammt, neu und kreativ interpretiert werden. Dazu werden nur beste Zutaten verwendet, bevorzugt aus der Region und aus biologischer Herkunft. Hecho Lokal New York, iwanowski.blogBackwaren, Tortillas, Lammwurst und Salsas werden sogar in der eigenen Küche hergestellt.
„Queso Fundido“ ist eine der angebotenen Vorspeisen, eine Art köstlicher Käseauflauf, serviert mit Chorizo und gerösteten Chilischoten. Alternativ stünden zum Beispiel gerösteter Oktopus oder Ceviche zur Auswahl. Als Hauptgerichte bestechen die Carnitas Michoacanas – Schweinefleisch, knusprige Schwarte, Frühlingszwiebeln und eine Avocado-MousseOctopus Hecho New York. iwanowski.blogoder „Barbacoa“ mit Lammrippchen und -wurst, dazu Bohnen. Berühmt sind jedoch die Tacos, vor allem die „Tacos de Lengua“ mit Rinderzunge und Knochenmark, für Vegetarier gibt es dafür die Tacos de Chorizo Verde, mit Seitan-Chorizo.
Was würde besser dazu schmecken als ein Cocktail, z.B. eine Margarita – es stehen rund zehn zur Auswahl, darunter etliche mit Mezcal, dem „wilden Bruder des Tequila“ (Agavenbrand) zubereitet. Hecho Tacos. iwanowski.blog„Pantera Rosa“ ist ein Tequila-Mix mit Chili-Note, St. Germain-Holunderblütenlikör und Grapefruit, „La Piña y El Maguey“ (s. Bild) vereint Mezcal, Ananas, Koriander und Limone unter einem Chili-Salz-Rand. 
Zum Nachtisch empfielt sich Pastel Imposible – ein Vanille-Flan mit Karamel – oder ein mexikanischer Schokoladenkuchen. Wer Danny Mena beim Kochen genauer auf die Finger schauen möchte, kann es beim „Chef’s Table“ tun. Ein mehrgängiges Probiermenü wird direkt am Tisch vor der Küche serviert. Cocktail im Heche New York. iwanowski.blogBeliebt sind zudem der Weekend-Brunch und die Veranstaltungen im Salon Hecho (direkt nebenan).

Hecho en Dumbo, 354 Bowery, (Subway # 6 bis Stopp Bleecker St.), Tel. 212-937-4245, www.hechoendumbo.com sowie www.salonhecho.com , tgl. ab 17.30 Uhr Dinner, Sa/So Brunch, Happy Hour tgl. 17-19 Uhr.

Timna – Orientalische Leckerbissen

Chefkoch Nir Mesika. iwanowski.blogMiddle Eastern Cooking – Nahost-Küche, also orientalische sowie israelitische Gerichte – ist hierzulande relativ unbekannt, dabei höchst abwechslungsreich, würzig und gesund. In New Yorks East Village gibt es Gelegenheit, diese Kochkunst kennen zu lernen: Bei Timna steht Chefkoch Nir Mesika (Foto) am Herd und er weiß, was er tut. Geboren in Israel mit marokkanischen Vorfahren, studierte an der Bishulim Culinary School in Tel Aviv, arbeitete erst dort, dann in Mailand, ehe er wieder nach Israel zurückkehrte und schließlich 2012 in New York bei der Eröffnung von  Zizi Limona (www.zizilimona1.com) in Williamsburg mit von der Partie war, New York Timna-Bar. iwanowski.blogein kleines Lokal, das schnell hohes Lob für Falafel und preiswertes, gutes mediterranes Essen einheimste. Im Sommer 2015 hat Mesika nun zusammen mit  Ori Apple (Hummus Place, www.hummusplace.com) and Amir Nathan das Restaurant Timna eröffnet.
Von außen wirkt das Lokal, mitten im umtriebigen St. Mark’s Place, dem lebhaften Herz des East Village, eher unscheinbar. Man steigt ein paar Stufen hinab in den gemütlichen, zweiteiligen Gastraum, der bei Vollbetrieb etwas eng und laut werden kann. In der Küche zaubert Chef Nir mit mediterranen, nahöstlichen und nordafrikanischen Einflüssen. Viele der verwendeten Zutaten werden im Haus hergestellt, z.B. der Käse, die Brote und viele der Saucen.
New York Timna Sascimi. iwanowski.blogAuch optisch ansprechend kommen die Gerichte auf den Tisch, z.B. „Starter“ wie das Brot serviert im Tontopf oder der schonend gegarte Blumenkohl mit einem Bouquet an Kräutern, Karottenpüree, Rosinen und Quinoia. „In the Middle“ heißen die kleinen Gerichte, z.B.  „Mediterranean Sashimi“ mit Thunfisch, Taboulé und Tzatziki (Foto). Die „Market Burrata“ ist ein leichtes, feines Gericht mit Auberginenpüree, Tomaten, Frühlingszwiebeln und samtig-sahniger Burrata. Wer das „Oxtail Ragout“ (mit Polenta und Pilzen) wählt, wünscht sich einen großen Teller davon als Hauptgericht.
Octopus Timna New YorkDoch dann würde er die eigentlichen Highlights versäumen. Dazu zählt z.B. der „Bedouin Octopus“ (Foto). Der Tintenfisch wird von Mesika in Bier und mit diversen Kräutern gedünstet, dann unter heißen Kohlen begraben und schließlich mit Auberginen-Püree, Hummus und Tomaten-Relish serviert. Die „East-West Duck“ (Ente, s. Foto) kommt mit Karottenpüree und Pak Choi auf den Teller, für Vegetarier: das Moroccan „Harira“ Stew – ein Kichererbseneintopf mit Kürbis- und Ricotta Ravioli und Artischoke. Sehr ungewöhnlich sind Mezikas Desserts, besonders „La-la Land“ – eine Porcini-Crème-brûlée mit Honig-Salbei-Eiscreme; klassischer gibt sich hingegen der Timna Ente. Iwanowski.blogChocolate Pudding mit Banane, Schoko-Mousse, Popcorn-Eis und Halvah. Die Cocktails sind genial, zum Beispiel der „Avenue A Express“ (mit Biersirup und Wacholderbeeren), aber auch die Weinauswahl ist ausgezeichnet, schwerpunktmäßig mit gut passenden südeuropäischen, auch libanesischen Weinen.

• Timna, 109 St. Marks Place, Tel. 646-964-5181, www.timna.nyc, tgl. außer Mo. Dinner ab 18 Uhr, Sa./So. ab 11.30 Uhr Brunch; günstiges „Bar Special“ So/Di-Do 18-19.30 Uhr.

Arepa Factory – Venezolanischer Imbiss

New York Arepas. iwanowski.blogArepas sind kleine runde Brotfladen ohne Triebmittel, die jeden Morgen frisch aus Maismehl gebacken werden und aus der Küche Venezuelas nicht wegzudenken sind. Direkt gegenüber dem Tompkins Square Park im East Village wurde im Herbst 2015 „Arepa Factory“ eröffnet und dort wird diese Spezialität höchst authentisch in den verschiedensten Variationen mit frischen Zutaten serviert.
Das Lokal ist ein „hole-in-the-wall“, ein winziger Imbiss mit einer langen Theke, einem Fenster zum Straßenverkauf, ein paar kleinen Tischchen und Hockern im Inneren. Besitzerin Monica Muzzo und ihr Koch Rafael I. De Garate stehen selbst hinter der Theke in dem bunten, liebevoll dekorierten Lokal mit großer Tafel, Arepa New York. iwanowski.blogauf der die unzähligen möglichen Varianten angeschrieben stehen.
Grundlage sind also die kleinen Brote, die Arepas, oder aber die süßere, fluffigere Maisfladen-Version vom Grill, genannt „Chacapas“. Dazu wählt man aus den Behältern in der Theke die anderen, bereits zubereiteten Zutaten: Fleisch oder Fisch – Rippchen, Hack, Ceviche, Huhn, Shrimps, Lamm, Chorizo –,  oder Gemüse, dann Käse wie Ziegenkäse, Mozarella oder den sahnig-leichten Guayanés-Käse, Bohnen, Avocado, Paprika, Tomaten, Kapern oder Arepa Factory. iwanowski.blogKochbananen und diverse Saucen. Außerdem gibt es „Fingerfood“ mit Tequenos, Empanadas oder Mini-Arepas und erfrischende Getränke wie Passionsfruchtsaft oder Pineapple Lemonade.

• Arepa Factory, 147 Avenue A, Tel. 646-490-6828, www.arepafactory.com, Mo.–Do. 11–23, Fr bis 16, Sa. 17–24, So 10-21 Uhr, So. auch Brunch.

© Text: M. Brinke – P. Kränzle, Fotos: Michael Tulipan mit Ausnahme Timna – Bar (Liat Halpern), Timna –Duck (M. Brinke), Arepa Factory – Lokal (M. Brinke), Arepas (Arepas Factory).

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