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USA-Ostküste / New York: Kreativ und ungewöhnlich- Neue Restaurants in Big Apple

Reise-News und Restauranttipps zu den Iwanowski’s USA-Reisehandbüchern „USA-Ostküste“ und „USA-Nordosten“ – Oktober 2014

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Fung Tu liegt in einem interessanten Stadtviertel von Manhattan: An der Grenze zwischen der Lower East Side und Chinatown hat es essenstechnisch wenig mit letzterem Viertel zu tun. Von Kreativität oder saisonaler Küche kann nämlich in den meisten Gaststätten und Imbisslokalen in Chinatown nicht die Rede sein, so gut und preiswert Dim Sum, gebratene Enten, Reis- und Nudelgerichte auch sein mögen.

Asiatische Küche neu interpretiert – Fung Tu

In Fung Tu  regiert nämlich Chefkoch Jonathan Wu – geboren in New York und schon in „Per Se“, einem der Toplokale der USA, tätig – und entsprechend kreativ liest sich die Speisekarte. „Fung tu“ heißt übersetzt „Wind“ und „Erde“ und beschreibt damit so etwas wie bodenständige, traditionelle „Hausmacherküche“ mit lokalen Produkten, Gewürzen und Techniken. Das hatte Wu wohl auch im Hinterkopf, allerdings zeugen seine ungewöhnlichen Kombinationen und Zubereitungsweisen von seiner Ausbildung in der Haute Cuisine. FungTu_NewYork_USA Traditionell chinesische Zutaten wie Knoblauch, Ingwer, fermentierter Tofu oder Pidan (fermentierte chinesische Eier) werden mit modernen Zutaten kombiniert. Seine Egg Rolls werden z.B. mit Schweinebauch, Oliven und Habaneros gefüllt und sind ebenso ein Hochgenuss wie die Vorspeise „Smoked & Fried Dates“ (Datteln gefüllt mit geräuchertem Entenfleisch) oder die Entenbrust mit Pflaumensoße, Mais und Rübchen auf Reis (s. Foto). Rohes wird mit Frittiertem, Grünzeug mit Shrimppaste, im Dampf Gegartes mit Gebratenem kombiniert und andere ethnische Einflüsse kommen hinzu, z.B. beim Masa Scallion Pancake mexikanische.
FungTu_Asienrestaurant_NewYork Der Fried Rice (s. Foto) – eigentlich ein Standardgericht – wird mit langsam gegarter Rinderbrust und Rhabarber angerichtet und die Chinese Spatzle mit würziger Soße sind eine Homage an Deutschland.
Man sollte genügend Platz für Nachtisch lassen: speziell die „Strawberry Short Abo“, Hefegebäck mit marinierten Erdbeeren, sind ein Genuss. Abgesehen von interessanten Cocktails ist die Auswahl an Weinen grandios: Viele ausdrucksstarke Rieslinge aus der „Alten Welt“ sind darunter, aber auch Reisweine und eine internationale Bierauswahl stehen auf der Karte.

Fung Tu, 22 Orchard St., Hester–Canal St., Lower East Side, Tel. (212) 219-8785, http://fungtu.com; Dinner außer Mo., Brunch Sa./So 12-16 Uhr. Günstiges Probiermenü: 6 Gänge $ 60, mit Getränken $ 90.

Landhaus at The Woods – kein rustikales Wirtshaus im Wald

Landhaus_NewYork_USANein, es ist kein rustikales Wirtshaus im Wald, sondern eine Art Selbstbedienungs-Biergarten-Lokal im trendigen Williamsburg. Wer den Gourmetmarkt Smorgasburg kennt, kennt auch „Landhaus“, denn mit Sandwiches und Schweinebauch am Spieß (Maple Bacon Stick, s. Foto) lockt man dort schon seit Längerem Menschentrauben an. Die beliebte Bar „The Woods“ wurde nun kürzlich um eine Küche und damit um Restaurantbetrieb erweitert und im so entstandenen „Landhaus at The Woods“ geht es um neu interpretierte amerikanische Klassiker und um eine grandiose Bierauswahl. Matthew Lief, Michael Felix und Maria Dela Cruz begannen 2011 mit ihrem „farm to sandwich“-LandhausatTheWoods_NewYork_ReisefuehrerStand auf dem Smorgasburg-Markt und können nun im „Landhaus at The Woods“ richtig kreativ werden. Diverse Einflüsse, typisch für die Besitzer und für New York im Allgemeinen, gesellen sich zum Menu: amerikanische, koreanische, mexikanische und philippinische.
Aushängeschild ist der Landhaus BLT, ein Sandwich mit dicken Bacon-Scheiben und Mayo mit Schinkengeschmack; es gibt knusprige Entenschlegel mit Chiliglasur (s. Foto), Rippchen mit Erdnüssen, The Cholo Egg (ein weiches Ei in Chorizo frittiert), oder Grilled Corn mit Fetakäse und Limone. LandhausatTheWood_Restaurant_NewYorkKein Gericht kostet mehr als $ 14 und die Speisekarte ist angenehm überschaubar. Dazu kommt ein täglich variierendes Blue Plate Special ($ 15-20), ein besonderes Gericht, das auch mal ein Steak sein kann. Tiki drinks und Frozen drinks – wie Margaritas – sind im Sommer der Renner, im Winter sind es eher die zahlreichen verschiedenen Biersorten. Bestellt wird direkt am Tresen vor der Küche oder an der Bar, man sitzt an Biertischen und -bänken, unter Dach oder im Freien.

Landhaus at The Woods, 48 S. 4th St. (Kent–Wythe), Williamsburg/Brooklyn, www.thelandhaus.com. Tgl. am Abend geöffnet. Stände auf Williamsburg Smorgasburg und Flea sowie Dumbo Smorgasburg (www.smorgasburg.com).

Japanisches Wirtshaus: Mira Sushi & Izakaya

MiraSushi_Izakaya_NewYork_RestauranttippMira Sushi & Izakaya ist keines der verbreiteten edlen, überteuerten japanischen Restaurants, in denen Sushi und Sashimi zelebriert werden. Ein „izakaya“ ist vielmehr eine japanische „Kneipe“ und um eine solche handelt es sich hier. Besitzer Andy Lee hat Köche um sich vereint, die verschiedene asiatische Einflüsse mitbrachten: Chef Brian Tsao sein chinesisch-koreanisches Erbe mit malaysischen Einflüssen, die sich z.B. in Beef Bulgogi Tacos (s. Bild), Kyoto Crunchy Sloppy Joe (s. Foto) oder und Spicy Wontons niederschlagen. Er war auch derjenige, der sich von der asiatischen Straßenküche inspirieren ließ. Chef Owen Wu ist hingegen für die Sushi-Bar zuständig und kreiert neue Köstlichkeiten wie die TNT Roll, eine Angry Lobster Roll oder die Mardi Gras Roll mit Cajungewürz. 45 Leute passen in den Gastraum, man sitzt gemütlich und doch schick vor unverputzten Ziegelwänden, die rote Fischbilder zieren, an Holztischen und -stühlen oder -bänken entlang der Wand. Für die Cocktails setzt Raphael Kenyatta Lester auf japanische Köstlichkeiten MiraSushi_Izakaya_NewYork_Restaurantwie shochu (Branntwein), Yamazaki Whiskey und Pflaumenwein, aber auch die Sakeauswahl ist einzigartig.

Mira Sushi & Izakaya, 46 W. 22nd St., 5th–6th Ave., Tel. (212) 989-7889, www.mirasushi.com, Mo.–Fr. mittags und abends geöffnet, Sa. Brunch 12-16 und Dinner, So. geschlossen. Günstige Lunch Specials unter $ 10 sowie Happy Hour 16–19 Uhr.

Text: M. Brinke – P. Kränzle, Fotos: Paul Wagtouicz (Fung Tu), Mira Sushi & Izakaya und Michael Tulipan (Landhaus).

Mehr Informationen zu New York City (und der Bronx) finden sich in den beiden Bänden „USA-Ostküste“ und „USA-Nordosten“ von Margit Brinke und Peter Kränzle.

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