Kommentare 0

USA-Texas, Oklahoma und Kansas: „Mythos Cowboy“ im Rampenlicht – 150 Jahre Chisholm Trail

News zusammengestellt von den Autoren des Bandes „USA –Texas/Mittlerer Westen“, Margit Brinke – Peter Kränzle, Sept. 2015

Eigentlich ist es erst 2017 so weit, aber bereits ab Herbst 2015 wird der 150. Geburtstag des Chisholm Trail, jenes Pfades auf dem über vier Millionen Stück Vieh aus dem Süden von Texas durch Oklahoma in den Norden, nach Abilene/Kansas, getrieben wurden, gefeiert. Noch heute können Besucher der alten Viehroute auf dem Hwy. 81 folgen und dabei interessante MuseenChisholmTrail_Longhorn und historische Sights erleben.
Ende Oktober wird in Duncan/Oklahoma mit „Boo! Review“ der Startschuss für die Jubliläumsfeierlichkeiten fallen und von da an wird zwei Jahre lang der „Mythos Cowboy“ in Texas, Oklahoma und Kansas im Rampenlicht stehen. Cowboys, jene verwegenen „cow punchers“, die sich bis heute in den Weiten der nordamerikanischen Prärie um die Rinderzucht kümmern, waren es, die in den 1860er- bis 1880er-Jahren insgesamt an die 20 Millionen Rinder, zumeist Longhorns, aus Texas auf den sogenannten Cattle Drives nach Norden getrieben hatten.

Beliebter Rinderpfad durchs „Heartland“

Chrisholmtrail. iwanowski.blogDer Chisholm Trail war einer der ersten und auch der wohl bekannteste Trail, der mitten durch das „Heartland“, durch das Herz des Mittleren Westens der USA, führte. Zur Blütezeit zwischen 1867 und 1889 wurde er sogar als eines der „Wunder der Westlichen Welt“ bezeichnet. Seinen Namen verdankt der Trail dem Rancher und Händler Jesse Chisholm, einem Halbblut-Cherokee-Indianer, und seinem Freund, dem Delaware-Indianer Black Beaver; sie hatten den Weg erkundet und bekannt Chrisholm_MuralFortWorth. iwanowski.bloggemacht.
Einst erstreckte sich der Trail über 800 Meilen, fast 1300 km, von Südtexas über Fort Worth und weiter durch Oklahoma bis hinauf nach Kansas. Von 1867 bis 1871 endeten die Viehtriebe in Abilene, später in Newton und Wichita. Eine Nebenroute, der „Cimarron Cutoff“, folgte dem Nordufer des Cimarron River und auf ihm wurden Rinderherden ins legendäre Dodge City getrieben. Von 1883 bis 1887 endeten die Cattle Drives dann in Caldwell/Kansas, das so zum letzten „Cowtown“ am Chisholm Trail wurde.

Errichtung von Stockyards in Abilene

ChisholmTrail_DallasPioneerPlaza. iwanowski.blogAls 1867 die Kansas-Pacific Railroad den Ort Abilene in Kansas erreicht hatte, witterte der Viehhändler Joseph McCoy sein Geschäft und ließ Stockyards, Vieh-Verladestationen, einrichten. Schließlich war die Nachfrage an Rindfleisch im Osten des Landes stark gestiegen und zugleich hatten sich während des amerikanischen Bürgerkriegs die sich selbst überlassenen Rinder in Texas unkontrolliert vermehrt. ChisholmTrail_Stockyards. iwanowski.blogMcCoy überzeugte Viehzüchter in Texas, ihre Herden zu seinen Stockyards zu treiben und Viehhändler aus dem Osten gleich in Abilene Vieh zu kaufen. Die Rinderherden waren unterschiedlich groß, die Durchschnittsgröße lag im Allgemeinen bei etwa 2.500 bis ChisholmTrail_Chuckwagon3.000 Stück Vieh. Ein Rancher vertraute dabei seine Herde einem „Trailboss“ an, dieser wiederum heuerte 10 bis 14 Cowboys an, ebenso einen „Wrangler“ – der für die 100 bis 150 Pferde verantwortlich war – und einen Koch. Letzter betreute den Versorgungs- und Küchenwagen, den Chuckwagon und verpflegte die Cowboys.

Wiedergeburt des alten Cattle Trails

Nach 1881 ging die Zahl der Viehtriebe auf dem Chisholm Trail zurück und die Route geriet allmählich in Vergessenheit. Erst in den 1990er-Jahren war es Robert Klemme aus Enid/Oklahoma, ChisholmTrail_Marker. iwanowski.blogder die Aufmerksamkeit wieder auf den alten Viehpfad lenkte und zahllose Markierungssteine entlang der Route durch Oklahoma, aber auch in Texas und Kansas, setzte.
Zu den Highlights entlang der Route in Oklahoma und Kansas gehört zweifellos das Chisholm Trail Heritage Center in Duncan/Oklahoma, das sich höchst anschaulich mit der Geschichte der Viehtriebe befasst. Während das National Cowboy & Western Heritage Museum in Oklahoma City den „Mythos Cowboy“ und den „Wilden Westen“ im Allgemeinen zum Thema hat, werden im Old Cowtown in Wichita/Kansas und während der Dodge City Days im berühmten Dodge City/Kansas die Cowboys selbst gewürdigt und die alten Zeiten zu neuem Leben erweckt. In Texas hält vor allem das Stockyards-Viertel in Fort Worth die Erinnerung an die Zeit der Viehtriebe wach. Dort veranstalten von der Stadt ChisholmTrail_Heritage. iwanowski.blogangestellte Cowboys sogar täglich kleine Cattle Drives durch die Straßen der Stockyards. Cowboys und Cowgirls stehen im Mittelpunkt zahlreicher Museen in Fort Worth, wie dem Cattle Raisers Museum (Teil des Fort Worth Museums of Science and History), dem National Cowgirl Museum, dem Amon Carter Museum oder dem Sid Richardson Museum.

ChisholmTrail_FortWorthCattleDr. iwanowski.blogInfos: http://onthechisholmtrail.com, Seite des Chisholm Heritage Center in Duncan/OK; zu den einzelnen Events zur 150-Jahrfeier: http://chisholmtrail150.org
Informationen zu den Staaten am Trail bieten die Webseiten www.travelksok.de sowie www.traveltex.com/de.

© Text: M. Brinke – P. Kränzle, Fotos: M. Brinke außer Logo und Foto Heritage Center (Fotos: CTHC)

USA___Texas___Mi_50b77405b4bf2.jpgAusführliche Infos und viele Tipps für einen besonderen Urlaub in den amerikanischen Bundesstaaten Texas, Oklahoma, Kansas, Minnesota, Nebraska, Missouri, Illinois, South und North Dakota sowie Teile von Iowa und Wisconsin finden Individual-Reisende in dem Reiseführer von Margit Brinke und Peter Kränzle Iwanowski´s USA – Texas & Mittlerer Westen. Auch als E-Book erhältlich.

Der Versand der Bücher innerhalb Deutschlands ist kostenlos

 

Schreiben Sie eine Antwort


Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.