News aus Colorado zusammengestellt von den Autoren der Iwanowski-Bände „USA-Westen“ und „USA-Nordwesten“, Margit Brinke und Peter Kränzle, April 2015
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The Broadmoor ist alles andere als ein gewöhnliches Hotel, es ist eine Legende: Fast hundert Jahre alt und 
in grandioser Lage am Fuße der Rocky Mountains rund 1900 m hoch gelegen, erhebt es sich wie ein Märchenschloss am Westrand der Stadt Colorado Springs. Mehrere Gebäude verteilen sich auf parkartigem Gelände und beherbergen mehrere Hundert Zimmer und Suiten; dazu gibt es Cottages und Wohnungen. Den markanten Kernkomplex bilden das alte Hauptgebäude, 
„Broadmoor Main“, mit prächtiger Zufahrt und grandioser Lobby, daneben erheben sich das Southlake Building und der South Tower sowie im Hintergrund das West Building, das erst kürzlich erweitert wurde. Die Gebäude umschließen den künstlich angelegten Cheyenne Lake und nutzen die Cheyenne Mountains – Ausläufer der Rockies – als natürlichen fotogenen Hintergrund.
Speziell die neuen Gästezimmer im Westgebäude sind ein besonderer Tipp: In den großen, teils mit Balkon ausgestatteten, geschmackvoll möblierten Zimmern, fällt der Blick auf den See und das Hauptgebäude. Die Zimmer verfügen über ein Sitzareal, 
bequeme Betten, ein großes Badezimmer mit zwei Waschbecken, Badewanne und Dusche sowie eine separate Toilette. Ungewöhnliche Details sind das zum Zimmer hin offene Badezimmer und der in den Badezimmerspiegel eingebaute kleine Fernsehbildschirm.
Fishing Camp mit Fly-Fishing Schule
Noch neueren Datums ist das zum Hotel gehörige „Fishing Camp“, am Tralla River, in den Rockies gelegen. Über rund 8 km entlang dem Fluss zieht sich ein privates, Hotelgästen vorbehaltenes Angelrevier (mit Fly-Fishing-Schule) hin. Neuerdings werden hier auch Unterkünfte angeboten: Sieben historische Cabins von Minenarbeitern aus den 1880er-Jahren. Lediglich das ebenfalls zum 
Broadmoor gehörige „Cloud Camp“ – eine Lodge mit Cabins auf dem Cheyenne Mountain – bietet noch mehr Abgeschiedenheit. Wer Naturerlebnis mit rustikaler „Cowboy-Atmosphäre“ und Reiterlebnis sucht, ist in den neuen Cabins der hoteleigenen „Ranch at Emerald Valley“ gut aufgehoben. Gut 13 km vom Hotel entfernt finden naturliebende Gäste hier All-inclusive-Service und grandiose Ausblicke und Trails im Pike National Forest.
Spencer Penrose und seine „Grand Dame of the Rockies“
Der Hotelgründer Spencer Penrose (1865–1939) war Philanthrop und vielseitiger Unternehmer und dazu Gründer eines berühmten Autorennens. Penrose hatte stets die Vision, dass das Broadmoor die „Grand Dame of the Rockies“ werden sollte, nach dem Vorbild eleganter europäischer Luxushotels. Frederick Law Olmsted, der Planer des Central Parks in New York, wurde für die Landschaftsgestaltung engagiert und Penrose erwarb Kunst – Gemälde, Antiken und sogar ganze Räume, wie einen englischen Pub, der vor Ort wieder zusammengesetzt wurde – im Fernen Osten und in Europa um sein 1918 eröffnetes Hotel gediegen auszustatten.
Ein Golfplatz, ein Polofeld, eine Kegelbahn, eine Reitarena, Eislauffläche und Schießhalle wurden gebaut, wobei über den Betrieb letzterer keine Geringere als die Wildwest-Ikone Annie Oakley wachte. Hochklassige Eislauf- und Hockey-Wettbewerbe fanden in der Broadmoor World Arena statt, die nicht mehr existiert. Gästen stehen heute dafür ein Golf-, mehrere Tennisplätze, ein schönes Wellnesscenter, Trails, Meeting Facilities, mehrere Restaurants und ein prunkvoller Ballroom für Veranstaltungen zur Verfügung.
Western-Art-Collection und eine „Hall of Famous Guests“
The Broadmoor feierte erst kürzlich eine neuerliche Auszeichnung: 55 Jahre in Folge hat es die 5-Sterne-Auszeichnung erhalten und der Service ist tatsächlich unschlagbar. Wünsche werden Gästen quasi von den Augen abgelesen, gleichermaßen im Hotel wie in den zugehörigen Restaurants. Der Penrose Room ist das einzige „Five-Star, Five-Diamond“ Restaurant in Colorado und das neue „Natural Epicurean“ ist wegweisend für gesunde, biologische, auch vegetarische Kost lokaler Herkunft.
Sehenswert in den öffentlichen Räumen des Hotels sind die prächtigen Lobbies und die langen Gänge, an deren Wände die hochkarätige Western-Art-Collection des Bauherrn zu bewundern ist. Es gibt außerdem eine historische Weinflaschen-Sammlung, eine alte Bibliothek und eine „Hall of Famous Guests“ – Fotos von Präsidenten, Schauspieler, Sänger, Politiker und Adel, die hier schon „abgestiegen“ sind.
„Race to the Clouds“ auf den Pikes Peak
Spencer Penrose zeichnet jedoch nicht nur für dieses Grandhotel verantwortlich, sondern initiierte auch ein Auto- und Motorradrennen hinauf auf den Pikes Peak, einen nahen, die Bergkulisse beherrschenden Viertausender. Erstmals 1916 fand der „Pikes Peak International Hill Climb“ statt, auch „Race to the Clouds“ genannt. Es gilt heute als zweitältestes Motorrennen in Amerika. 
Die Strecke misst knapp 20 km und weist 156 Kurven auf; früher wurde auf Schotter, heute auf Asphalt gefahren. Im Penrose Heritage Museum, das zum Hotel gehörige Museum, sind nicht nur alte Kutschen (ebenfalls eine Leidenschaft Penroses), Western-Reliquien und indianisches Kunsthandwerk ausgestellt, sondern es geht vor allem um das legendäre Autorennen, mit Rennwagen und -zubehör.
INFOS:
The Broadmoor: www.broadmoor.com
Colorado Springs: www.visitcos.com
Colorado: www.colorado.com/deutsch/home
© Text: M. Brinke – P. Kränzle, Fotos: M. Brinke mit Ausnahme Cloud/Fish Camp und Ranch at Emerald Valley (© The Broadmoor).
